Hechtangeln im Frühling

Christoph Hein
Aktualisiert am 13.01.2023

Hechtangeln im Frühling

Mitte April beginnen sich die ersten Hechte auf die Frühjahressaison vorzubereiten. Die Laichzeit ist rum und die wohl, neben dem Herbst, beste Fangzeit für den Hecht beginnt. „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, diesen verballhornten Sinnspruch von Schiller, kann man sich im Frühjahr auf die Hechtrute schreiben. Hechte haben einen wahren Heißhunger nach dem langen Winter und dem abgeschlossenen Laichvorgang. Da kann auch schon einmal der Hecht, eine Bucht weiter, zum Snack zwischendurch werden.

Verhalten des Hechtes im Frühling

Es klingt komisch, dass sich der Hecht unmittelbar nach der Laichzeit auf die Jagd macht. Er sollte doch eigentlich von der anstrengen Laicharbeit ausgelaugt sein? Das Gegenteil ist der Fall. Speziell die Weibchen haben einen nicht zu stillenden Hunger und sind entsprechend aggressiv. Größere Fische sind nicht wilder als kleine Hechte. Doch das Gefühl, einen großen Hecht an der Angel zu haben, dürften die wenigsten Angler jemals vergessen. Es hat nichts mit dem feinen Zupfen am Köder zu tun, was der Prädator dort im Wasser veranstaltet. Er packt aggressiv zu und gebärdet sich wie ein Derwisch, ist er erst einmal am Haken. Dass er dabei keinen Unterschied zwischen Raub- und Friedfisch macht, spielt uns in die Karten, bietet uns das die Gelegenheit allerlei Köder zu testen.

Welche Köder eigenen sich am besten zum Hechtangeln im Frühling?

Während man im Winter, den eher trägen Gummifisch als Köder nutzt, ändert sich der Köder – genau wie das Verhalten des Raubfisches – im Frühjahr. Die Ansichten über den perfekten Hechtköder gehen auseinander. Die einen schwören auf Blinker, anderen bleiben vielleicht beim Gummifisch. Letzterer ist in tieferen Gewässer sinnvoll oder aber im Übergangsbereich zum Flachen. Doch in mitteltiefen bis flachen Wassern, ist es der Blinker, den der Hecht „liebt“. Die Hechtdamen sind extrem hungrig und auf der Suche nach Masse an kleinen Beutefischen. Sinn macht in diesem Fall, Köder zwischen sieben und elf Zentimeter Länge an das Stahlvorfach zu montieren. Im Frühjahr besteht allerdings auch die große Chance auf besonders kapitale Brocken. Der Köder kann, will man es mit den ganz großen Hechten versuchen, gerne größer sein. Interessant ist, dass die Köder am erfolgreichsten sind, die dem Naturell des Hechtes gleichen. Laut und unruhig müssen sie durch das Wasser holpern. Das verleiht Aufmerksamkeit und erweckt den Jagdinstinkt.

Welche Köderfarben funktionieren im Frühling gut?

Die Meinungen, welche Farben, die besten sind, gehen weit auseinander. Dies ist zum Teil auch davon abhängig, in wo im See geangelt wird. Der Hecht ist clever, doch er ist auch gierig. Wenn die Frühlingssonne den Blinker reflektiert, ist er kaum zu halten, während Kunstköder für ihn in weniger knalligen Farben interessant sind. Hier gibt es verschiedene Gedankenansätze. Das alles lässt nur einen Schluss zu: Das Hauptaugenmerk sollte nicht auf die Farben gelegt werden. Es ist effektiver die Art des Köders zu wechseln, um den Hecht aus seinem Versteck zu locken. Die verschiedenen Bewegungsmuster des Köders, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, einen der Könige der Süßwasserseen an den Haken zu bekommen erheblich. Hechtangeln heißt auch immer ein Stück weit experimentieren.

Beisszeiten von Hechten im Frühling

Während sich der Hecht im Sommer, in den frühen Morgen- und Abendstunden auf die Jagd macht, so ist er im Frühjahr den ganzen Tag auf Beutefang. Er hat einen Mordshunger und die bevorzugten Beutefische sind im April oder Mai klein. Da das Wasser noch nicht ganz so aufgeheizt ist und die Sonne ihn nicht in die nach oben gerichteten Augen blendet, sind seine Aktivitäten weniger auf die frühen oder späten Stunden fixiert. Was nicht heißt, dass dann keine Beute zu machen ist. Der Hecht ist im Frühjahr eine wahre Fressmaschine und immer auf der Suche nach dem nächsten Appetithappen.

Standplätze im Frühling: Wo stehen die Hechte?

Der Raubfisch sucht der Hecht sich nicht nur Friedfische, wie Brassen oder Rotaugen. Als einer der wenigen Kannibalen im Tierreich, macht er auch vor seinen Artgenossen nicht halt. Dies ist auch der Grund, warum Hechte in der Regel ein festes eigenes Revier haben. Der Frühling ist jedoch die Zeit des Umzugs. Er orientiert sich in die wärmeren Gefilde seines Gewässers. Dahin wo die Friedfische stehen und laichen. Er folgt den Schwärmen ans Ufer, denn dort ist das Wasser am wärmsten. Die Chance auch im flachen, trüben Gewässer einen der wunderschönen Räuber anzulanden steigt. Auf geht es – Petri Heil

 

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Christoph beim Angeln

Über den Autor

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