Hecht angeln (Esox lucius)

Christoph Hein
Aktualisiert am 05.04.2023

Hecht

Unter den Anglern gilt der Hecht als reizvolle Herausforderung. Der aggressive Raubfisch erreicht eine Körpergröße von bis zu 1,50 m und ein stattliches Gewicht von bis über 20 kg. Zudem ist er kampfstark und gibt im Gegensatz zu anderen Raubfischen wie dem Zander nicht so schnell auf. Ein Drill mit einem großen Exemplar kann daher schon einmal einige Minuten dauern.

Um einen Hecht zu überlisten, ist es nicht nur wichtig, den richtigen Köder zu kennen. Auch bei der Ausrüstung, den örtlichen Gegebenheiten sowie der richtigen Angelmethode gibt es einiges zu beachten. In diesem Artikel erfährst du daher, worauf es beim Hechtangeln ankommt. Wir geben dir einen Überblick über alle wichtigen Details.

Allgemeines zum Hecht

Steckbrief

Hecht Angeln
Der Hecht

Körper

  • Körperform: pfeilförmig
  • Maul: oberständig
  • Bezahnung: Hunds- oder Fangzähne sowie viele kleine weitere Zähne
  • Schuppen: klein, festsitzend, schleimig
  • Besonderheiten:
    • Färbung des Schuppenkleides sehr unterschiedlich je nach Wasserfärbung
    • Floßen haben orangene Säume
  • Rückenflosse: beginnt sehr weit hinten am Körper
  • Schwanzflosse: mittel groß
  • Mittlere Länge: 40 – 80 cm
  • Maximale Länge: 150 cm
  • Gewicht: bis 30 kg

Lebensweise

  • Lebensweise: Raubfisch, frisst vor allem andere Fische und Krebstiere
  • Lebensraum: tiefe Flüsse, Seen, mag Vegetation und Versteckmöglichkeiten

Fortpflanzung

  • Laichzeit: Frühjahr (März – Mai)
  • Laichplatz: Haftlaicher
  • Laichablage: Wurzelwerk, Steine, Pflanzen
  • Besonderheiten: Laicht wenn möglich jedes Jahr am gleichen Platz

Lebensraum

Der Hecht bevorzugt spezielle Gebiete, in denen er die Beute jagt. Diese sind ebenso für Angler relevant. Denn der Raubfisch frisst zwar Fische und kleinere Krebse. Auf der anderen Seite verspeist er genauso gerne die eigenen Artgenossen. Durch die kannibalistische Ader avanciert der beliebte Speisefisch zu einem Einzelgänger. Für Angler spielt der natürliche Lebensraum vom Hecht deshalb eine wichtige Rolle. Wer das Jagdrevier des Fisches bestimmen kann, steigert die Erfolgsaussichten beim Angeln.

Der Hecht nutzt gerne die Deckung für seine Beutezüge. Andere Fische ahnen nicht sofort, dass sie ein potenzielles Opfer sind. Daher sind Hechte nahe Gewässerufern aufzuspüren. Seerosen, Schilfkanten, überhängende Äste oder Treibgut steigern die Wahrscheinlichkeit, den Raubfisch zu finden. Ruhige Wasserströmungen oder Anlegestellen für Boote gehören ebenfalls zum Lebensraum des Esox. Da er schnell und effizient agiert, ist er grundsätzlich überall zu finden, wo seine Beute ist. Sehr große Exemplare sind oftmals auch im Freiwasser zu finden.

Angelausrüstung zum Hecht angeln

Für den Erfolg ist die richtige Ausstattung elementar. Häufig geben Angler teures Geld für Angelruten und Zubehör aus. Aber was lohnt sich wirklich und worauf solltet ihr beim Kauf Wert legen? In diesem Abschnitt erfährst du, worauf du bei deiner Ausrüstung achten solltest und welche Merkmale wesentlich sind.

Rute

Ein ausgewachsener Hecht bringt ein ordentliches Gewicht auf die Waage. Zudem sind auch kleine Hechte schon gute Kämpfer. Je nachdem wie geangelt wird, fällt die Wahl der passenden Hechtrute ganz unterschiedlich aus.

Eine normale Spinnrute für Spinner, Gummifisch oder Wobbler sollte so zwischen 2,40 & 2,80 m haben. Zudem sind zu weiche Ruten nicht so gut geeignet, um bei einem Biss den Anhieb durch das harte, knochige Hechtmaul gut zu setzen. Eine mittelharte Rute ist daher meist die beste Wahl.

Für das Vertikalangeln vom Boot benötigt ihr eine deutlich kürzere Rute, 1,80 – 2,00 m sind hier angemessen. Achtet auch hier darauf, keine zu weiche Rute zu verwenden.

Für das Angeln mit Swimbaits oder Jerkbaits benötigt ihr ebenfalls keine allzu lange Rute 2,00 – 2,40 m reichen hier für die allermeisten Anwendungszwecke völlig aus.

Achtet jedoch immer darauf, dass die Rute ein ausreichendes Wurfgewicht hat. Gerade Hechtköder sind häufig deutlich schwerer als Köder für Zander und Barsch, sodass der Blank entsprechend mehr aushalten muss.

Beliebte Hechtruten im Überblick

Bild
Vergleichssieger
Lieblingsköder Ultraboost Zander+Hecht 2,65m 10-50g - Spinnrute zum...
Preis-Leistung
Zeck All Black Spinnrute 2,70m 50g - Jigrute zum Spinnfischen auf Zander,...
Westin W6 MH Powerteez 2,50m 21-70g Spinnrute zum Spinnfischen & Jiggen,...
Westin W4 Powerlure 240cm XH 25-80g Spinnrute auf Zander, Hecht & Barsch,...
Jig Whip 2.0 Spinnrute 2.55m 20-50g - Angelrute zum Spinnfischen auf Zander &...
Länge
265 cm
270 cm
250 cm
240 cm
255 cm
Wurfgewicht
10 - 50 g
15 - 50 g
21 - 70 g
25 - 80 g
20 - 50 g
Zielfisch
Hecht, Zander
Hecht, Zander
Hecht, Zander
Hecht, Zander
Hecht, Zander
Teile
2-teilig
2-teilig
2-teilig
2-teilig
2-teilig
Transportlänge
137 cm
139 cm
131 cm
125 cm
132 cm
Gewicht
158 g
161 g
195 g
181 g
140 g
Material
Kohlefaser
Kohlefaser
Kohlefaser
Kohlefaser
Kohlefaser
Beringung
Fuji Alconite
SIC
Fiji Sic
SeaGuide LTS
Fuji
Anzahl Ringe
10
8
9
8
10
Rollenhalter
Fuji TVS
Fuji TVS /#16
Fuji TVS
Fuji VSS
Fuji VSS
Ideale Rollengröße
4000er
4000er
4000er
4000er
4000er
Rutenaktion
Spitzenaktion - Sehr schnell (H)
Spitzenaktion - Sehr schnell (H)
Spitzenaktion - Sehr schnell (MH)
Semiparabolische Aktion - Schnell (MH)
Spitzenaktion - Sehr schnell (MH)
Vergleichssieger
Bild
Lieblingsköder Ultraboost Zander+Hecht 2,65m 10-50g - Spinnrute zum...
Länge
265 cm
Wurfgewicht
10 - 50 g
Zielfisch
Hecht, Zander
Teile
2-teilig
Transportlänge
137 cm
Gewicht
158 g
Material
Kohlefaser
Beringung
Fuji Alconite
Anzahl Ringe
10
Rollenhalter
Fuji TVS
Ideale Rollengröße
4000er
Rutenaktion
Spitzenaktion - Sehr schnell (H)
Preis
Erhältlich bei Amazon
Preis-Leistung
Bild
Zeck All Black Spinnrute 2,70m 50g - Jigrute zum Spinnfischen auf Zander,...
Länge
270 cm
Wurfgewicht
15 - 50 g
Zielfisch
Hecht, Zander
Teile
2-teilig
Transportlänge
139 cm
Gewicht
161 g
Material
Kohlefaser
Beringung
SIC
Anzahl Ringe
8
Rollenhalter
Fuji TVS /#16
Ideale Rollengröße
4000er
Rutenaktion
Spitzenaktion - Sehr schnell (H)
Preis
Erhältlich bei Amazon
Bild
Westin W6 MH Powerteez 2,50m 21-70g Spinnrute zum Spinnfischen & Jiggen,...
Länge
250 cm
Wurfgewicht
21 - 70 g
Zielfisch
Hecht, Zander
Teile
2-teilig
Transportlänge
131 cm
Gewicht
195 g
Material
Kohlefaser
Beringung
Fiji Sic
Anzahl Ringe
9
Rollenhalter
Fuji TVS
Ideale Rollengröße
4000er
Rutenaktion
Spitzenaktion - Sehr schnell (MH)
Preis
Erhältlich bei Amazon
Bild
Westin W4 Powerlure 240cm XH 25-80g Spinnrute auf Zander, Hecht & Barsch,...
Länge
240 cm
Wurfgewicht
25 - 80 g
Zielfisch
Hecht, Zander
Teile
2-teilig
Transportlänge
125 cm
Gewicht
181 g
Material
Kohlefaser
Beringung
SeaGuide LTS
Anzahl Ringe
8
Rollenhalter
Fuji VSS
Ideale Rollengröße
4000er
Rutenaktion
Semiparabolische Aktion - Schnell (MH)
Preis
Erhältlich bei Amazon
Bild
Jig Whip 2.0 Spinnrute 2.55m 20-50g - Angelrute zum Spinnfischen auf Zander &...
Länge
255 cm
Wurfgewicht
20 - 50 g
Zielfisch
Hecht, Zander
Teile
2-teilig
Transportlänge
132 cm
Gewicht
140 g
Material
Kohlefaser
Beringung
Fuji
Anzahl Ringe
10
Rollenhalter
Fuji VSS
Ideale Rollengröße
4000er
Rutenaktion
Spitzenaktion - Sehr schnell (MH)
Preis
Erhältlich bei Amazon

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Schnur

Die Angelschnur muss beim Hechtangeln tragfähig sein, um starke Fische nicht zu verlieren. Eine geflochtene Schnur ist hier eigentlich immer die beste Wahl. Der Anhieb kann so sauber gesetzt werden und es gibt keine Schnurdehnung. Zudem kann der Köder so besser geführt werden.

Vorfach

Durch die vielen kleinen, sehr scharfen und spitzen Zähne, muss in Gewässern, in denen mit Hecht zu rechnen ist, immer ein Stahlvorfach verwendet werden. Dieses hält den scharfen Zähnen der Hechte mühelos stand, sodass euch auch kapitale Fische nicht im letzten Moment durch die Lappen gehen. Neben Stahl kann auch Titan verwendet werden, außerdem sind auch hechtsichere monofile Schnüre erhältlich.

Da Hechte jedoch aus meiner Erfahrung keinerlei Unterschiede machen und sich einen gut geführten Köder so oder so einverleiben, solltet ihr hier auf Nummer sicher gehen und auf Stahl setzen.

Scharfe Zähne eines Hechts in der Nahaufnahme
Scharfe Zähne eines Hechts in der Nahaufnahme

Rolle

Je nach Art des Angels kann entweder eine Stationärrolle oder eine Multirolle verwendet werden. Dies ist natürlich auch ein Stück weit davon abhängig, wie gut man mit einer Multirolle werfen kann. Anfänger fällt dies oftmals noch schwer.

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass für das Vertikalangeln auf Hecht eine Multirolle immer die bessere Wahl ist. Auch beim Werfen mit großen Ködern kann die Multirolle punkten, da sich die nur nicht so sehr in die Finger schneidet und die Rolle den Köder im Flug von allein ausbremst.

In den allermeisten Fällen ist eine 3000er-Rolle hier gut geeignet, um sowohl vom Boot als auch von Land auf Hecht zu Angeln.

Kescher

Der Kescher braucht eine ausreichende Größe für den Hecht. Entsprechend muss er auch stabil sein, wenn es sich um ein größeres Exemplar handelt. Zudem sollte der Kescher nach Möglichkeit immer gummiert sein. Dies schützt zum einen den Hecht, als auch euch. Gerade wenn der Hecht versucht, sich beim Keschern noch einmal zu befreien, kann das Netz schnell in die scharfen Zähne geraten. Dies hat zur Folge, dass der Fisch dann im Netz hängen bleibt. Eine Befreiung vom Netz kann dann ganz schnell mit blutigen Fingern enden. Dies kommt gar nicht so selten vor, wenn sich der Fisch noch mal kräftig schüttelt.

Köder

Beim Hechtangeln kommen unterschiedliche Köder zum Einsatz. Welcher davon der beste Hechtköder ist, entscheiden die Methode und das Gewässer, in dem du dein Glück versuchst.

Gummifisch

Der Gummifisch ist bei Anglern beliebt. Du findest ihn im Handel in vielen Varianten. Hechte erreichen eine ansehnliche Größe. Deshalb wählen sie möglichst reichhaltige Beutefische. Deswegen lohnt es sich, größere Köder zu verwenden. Die idealen Gummifische bieten eine Mindestlänge von 12-15 cm für das Hechtangeln. Wird gezielt auf sehr große Hechte geangelt, dann sind auch Köder mit 20-25 cm keine Seltenheit.

Blinker / Spinner

Blinker & Spinner zählen zu den Ködern, die bereits seit Ewigkeiten beim Hechtangeln eingesetzt werden. Damit sind sie praktisch eine Tradition im Angelsport. Die Spezialität der Köder besteht in ihrer einfachen Anwendung. Sie locken den Hecht mit Druckwellen und Lichtreflexen an.

Gerade für Anfänger sind sie daher ideale Köder, da sie lediglich eingekurbelt werden müssen. Zwar kann man das Tempo variieren, allerdings genügen meist schon sehr langsame Umdrehungen, um im Wasser trotzdem ordentlich für Aufmerksamkeit zu sorgen.

Wobbler

Wobbler findest du in vielen verschiedenen Ausführungen. Sie bestehen aus Kunststoff oder Holz. Im Handel gibt es Varianten, die sich für mehrere Zielfische eignen, da beispielsweise beim Schleppen auf Hecht auch mal ein Zander beissen kann. Du kannst sie als schwebende, sinkende oder schwimmende Variante kaufen. Zudem ist die Lauftiefe sehr entscheidend, je nachdem, in welcher Tiefe die Fische sich zu der entsprechenden Jahreszeit aufhalten.

Bei Wobblern sind vor allem rundliche Modelle im Einsatz. Sogenannte Floater eignen sich für das Frühjahr. Im Frühling sind Hechte rege aktiv, um kleinere Fische an der Wasseroberfläche zu erbeuten. Crankbaits sind dagegen im Herbst besser. Sie sind bauchig geformt, was dem Raubfisch suggeriert, fette Beute vor sich zu haben.

Twitchbaits

Im Gegensatz zum Wobbler sind Twitchbaits schlanker. Sie sind ebenfalls schwimmend, schwebend oder sinkend erhältlich. Um sie richtig zu führen, twitcht man den Köder mit der Rutenspitze nach unten oder zur Seite. Dadurch bricht der Köder unberechenbar zu den Seiten aus und simuliert so perfekt einen flüchtenden Fisch.

Swimbaits

Swimbaits sind Köder, die aus Hartplastik bestehen. Manche bestehen aus nachgiebigen Gummimischungen. Die Swimbaits sind realitätsnah geformt. Ihre Bewegungen erinnern an echte Fische. Das übt beim Angeln auf Hechte einen besonderen Reiz aus.

Jerkbaits

Im Gegensatz dazu tragen Jerkbaits ihre Bezeichnung vom englischen Verb »to jerk«, was übersetzt »Schlagen« heißt. Du hast hier ein Lockmittel aus Kunststoff oder Holz vor dir, bei dem die Führung bedeutsam ist.

Die Köder zeichnen sich durch eine Art »Zick-Zack-Lauf« im Wasser aus. Du schlägst die Spitze der Rute nach unten und in die Schnur. Durch dieses Vorgehen bewegt sich der Kunstköder im Zick-Zack durch das Gewässer. Manche Modelle nutzen zugleich Rasseln, um den Hecht mit den Geräuschen zu provozieren.

Methoden zum Angeln auf Hechte

Die gewählte Angelmethode entscheidet oft über den Erfolg beim Angeln. Die folgenden Techniken sind speziell für das Angeln auf Hechte beliebt:

Jiggen

Jiggen bereitet Anfängern mitunter Schwierigkeiten. Bei dieser Technik hüpft der Köder über den Bodengrund. Das gelingt, indem du die Spitze der Rute schlagartig anhebst. Der Rhythmus ist wichtig. Deine Aufmerksamkeit ist zusätzlich gefordert, denn die meisten Hechte beißen exakt in dem Moment, wenn der Köder nach unten sinkt. Die Schnur spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Geübte Angler achten darauf, die Angelschnur straff zu halten. Dadurch lässt sich der Biss des Fisches im Handgelenk erspüren. Speziell im seichten Gewässer (z. B. vom Ufer aus) kommt es auf den Winkel an. Dieser beträgt zwischen der Schnur und der Wasseroberfläche mehr als 30 Grad. Ansonsten funktioniert das Jiggen nicht sonderlich gut, weil die Schnur zu flach auf der Oberfläche des Gewässers aufliegt.

Faulenzen

Die Faulenzen-Technik ist eine weitere Art, um den Gummiköder über den Bodengrund hüpfen zu lassen. Es ähnelt aus dem Grund dem Jiggen und stellt eine bequemere und vereinfachte Abwandlung der Methode dar. Obwohl das Hüpfen des Köders das Ziel ist, ist beim Faulenzen kein schlagartiges Heben der Rutenspitze erforderlich. Vielmehr übernimmt die Angelrolle und deren Kurbelumdrehung diese Aufgabe. Dadurch ist die Technik entspannend und leicht erlernbar. Bisse sind einfacher zu erkennen, da die Schnur nie erschlafft, sondern zu jeder Zeit gespannt bleibt.

Angeln mit Wobbler

Beim Angeln auf Hechte mit einem Wobbler beeinflusst das Wasser großteils die Wahl des Modells. Flache Gewässer erlauben den Gebrauch schwimmender Wobbler. Sinkende Wobbler kommen am besten in tieferen Seen zum Einsatz. Die schwebende Variante imitiert einen verletzten Fisch und erlaubt deshalb das Angeln in verschiedenen Wassertiefen.

Posenmontage mit Köderfisch

Du kannst den Köderfisch mit Segelposen oder Schleppposen verwenden. Dabei ist es unerlässlich, dass der Fisch nicht an die Oberfläche treibt. Ansonsten würde er durch den Auftrieb der Schwimmblase neben der Pose auftauchen anstatt unter ihr. Um das zu verhindern, stechen Angler die Schwimmblase beim toten Köderfisch auf.

Vertikalangeln vom Boot

Das Vertikalangeln geschieht in vielen Fällen eher zufällig. Bei dieser Technik sind deine Rute, Schnur und der Köder senkrecht ausgerichtet. Die Methode ist relativ entspannt durchführbar. Es lässt sich aber kaum orakeln, wie erfolggekrönt diese Technik bei einem Hecht ist. Hier helfen nur die eigenen Erfahrungen.

Ein Risiko besteht jedoch beim Vertikalangeln vom Boot auf Esox: Sobald der Fisch angebissen hat, kann es vorkommen, dass er unter dem Kahn durchschwimmt. Das Manöver belastet die Angelschnur stark, da sie am Bootsrumpf entlang scheuert. Es kann deshalb passieren, dass sie sich aufreibt und dadurch reißt.

Jahreszeiten beim Hechtangeln

Der Hecht lässt sich generell zu jeder Saison angeln. Allerdings bestehen Unterschiede. Hier erfährst du, was beim Angeln auf Hecht im Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu beachten ist.

Frühling

Im Frühjahr sind Hechte in einem regelrechten Fressrausch. In den Frühlingsmonaten beginnt für die Tiere die Laichzeit und das Nahrungsangebot nimmt wieder zu. Daher sind die Fische außerordentlich aktiv und beißen gut an. Aber Vorsicht: Beachte die gesetzlichen Schonzeiten für Hechte, um die Bestände zu schützen und Strafen zu entgehen!

Alle Informationen zum Hechtangeln im Frühjahr

Hechtangeln im Frühling
Hechtangeln im Frühling

Sommer

Die Wärme der Sommermonate beeinflusst das Wasser und das Verhalten der Tiere. Hohe Wassertemperaturen und eine geringe Strömung senken den Anteil an Sauerstoff im Wasser. Dadurch sind Hechte im Hochsommer eher faul bei der Jagd. Sie bewegen sich in der Hitze weniger und schnappen praktisch nach allem, was ihnen vor das Maul kommt. Für Angler ist es deshalb lohnenswerter, in den Dämmerungszeiten zu angeln. Der frühe Morgen und Abend sind ideale Zeiträume, um Hechte zu fangen. Zu diesen Tageszeiten sind die Temperaturen niedriger, sodass der Esox vermehrt auf Jagd geht.

Alle Informationen zum Hechtangeln im Sommer

Hechtangeln im Sommer
Hechtangeln im Sommer

Herbst

Für das Angeln auf Hecht ist der Herbst die optimale Jahreszeit. Zwischen der Wärme des Sommers und der frostigen Kälte des Winters sind die Temperaturen über und unter dem Wasser frischer. Das erhöht den Sauerstoff im Wasser, wodurch der Hecht wieder verstärkt aktiv wird. Das gilt speziell für die tieferen Gewässer. Die Hechtaktivität hängt stark mit der Strömung zusammen. Aber auch die Wassertemperatur ist relevant. Der Fisch beugt im Herbst der Nahrungsknappheit des Winters vor. Das Herbstlaub auf den Gewässern und in Ufernähe dient dem Hecht außerdem als zusätzliche Deckung. Im Altweibersommer lohnen sich vor allem die größeren Köder. Auf diese Weise sieht es für den Hecht aus, als würde »fette Beute« in seiner Reichweite schwimmen. Das Ergebnis: Er beißt eher an.

Alle Informationen zum Hechtangeln im Herbst

Hechtangeln im Herbst
Hechtangeln im Herbst

Winter

In den kalten Monaten beeinflussen sinkende Temperaturen auch den Hecht und sein Jagdverhalten. Am besten verlangsamst du die Köderführung in der kalten Jahreszeit. Der Hecht ist im Winter eher gemächlich unterwegs. Er nutzt seine Reserven wegen der Kälte besser als sonst. Eine langsamere Führung verführt ihn zu einer Attacke. Zusätzlich ist der Fisch am frühen Morgen aktiver.

Alle Informationen zum Hechtangeln im Winter

Hechtangeln im Winter
Hechtangeln im Winter

Beißzeiten von Hechten

Der Hecht ist grundsätzlich ein tagaktives Tier. Das bedeutet, dass er nachts ruht und kaum nach Beute jagt. Die taghellen Stunden helfen dem Esox, andere Fische im Wasser zu sehen. Das gilt ebenso für die Köder der Angler. Daher verspricht das Angeln auf Hecht tagsüber am meisten Erfolg.

Schonzeiten und Mindestmaße von Hechten

Das Angeln ist ein Sport, bei dem es zunehmend auch um Nachhaltigkeit und Tierschutz geht. Deshalb existieren gesetzliche Vorschriften für Petrijünger. Diese Regeln dienen dazu, die Bestände des Esox zu schonen. In Deutschland unterscheiden sich die Schonzeiten und Mindestmaße für den Hecht nach den Bundesländern.

Für die meisten Bundesländer sind die Schonzeiten von Anfang Januar oder Februar bis Ende April angelegt. Das ist die Zeit im Jahr, in dem sich die Hechte fortpflanzen. In Bremen und Hamburg sind die Schonfristen bis Ende Mai ausgedehnt. Das liegt vorrangig an ihrer unmittelbaren Nähe zu Flussmündungen und Gewässernähe. In dieser Zeit dürfen Angler die Hechte in der jeweiligen Region nicht angeln.

Zugleich gelten in Deutschland Regeln für die Mindestmaße der Hechte. Um den Bestand zu schonen, ist je nach Bundesland die Mindestgröße des Fisches zu beachten. Demnach benötigt der Hecht eine Körperlänge von mindestens 45 oder 50 cm, damit du ihn entnehmen darfst. Bremen stellt auch beim Mindestmaß wieder eine Ausnahme dar: Hier gilt die Mindestkörperlänge von 60 cm.

BundeslandSchonzeit StartSchonzeit EndeMindestmaß
Baden-Württemberg 15.02.15.05.50 cm
Bayern15.02.15.04.50 cm
Brandenburg01.02.31.03.45 cm
Berlin01.01.01.05.45 cm
Bremen01.02.15.05.60 cm
Hamburg01.01.15.05.50 cm
Hessen01.02.15.04.50 cm
Mecklenburg-Vorpommern14.03.13.05.45 cm
Niedersachsen01.01.30.04.45 cm
Nordrhein-Westfalen15.02.30.04.45 cm
Rheinland-Pfalz01.02.15.05.50 cm
Saarland15.02.30.04.50 cm
Sachsen01.02.30.04.50 cm
Sachsen-Anhalt15.02.30.04.50 cm
Schleswig-Holstein15.02.30.04.45 cm
Thüringen15.02.30.04.45 cm
Große Hechte sollten zurückgesetzt werden
Große Hechte sollten zurückgesetzt werden

Gewässertypen beim Hechtangeln

Das Hechtangeln unterscheidet sich je nach Gewässer. Der Fisch findet sich vor allem in Flüssen, Kanälen und Seen ein. Dennoch sind die Hotspots keineswegs identisch. Hier erfährst du, wo die Chancen auf Erfolg beim Angeln auf Esox am größten sind. Wo hält sich der Hecht am liebsten auf?

Fluss

In Flüssen bevorzugt der Hecht ruhigeres Wasser. Starke Strömungen sind für ihn nicht attraktiv, da er ein Standfisch ist. Er lauert seiner Beute auf und agiert zügig und offensiv aus der Deckung heraus. Daher findest du diese Fische in Flüssen vor allem an Flussmündungen und Zuflüsse. Brücken stellen für den Hecht ebenfalls interessante Hotspots dar. Die Tiere halten sich gerne rund um Brückenpfeiler auf, da sie hier im Strömungsschatten jagen.

Kanal

Brücken spielen für den Angler entlang der Kanäle ebenso eine herausragende Rolle. Hechte suchen sich im Kanal genauso wie in Flüssen vorwiegend Orte mit geringer Strömung aus. In der Binnenwasserstraße sind die Bedingungen, um auf Hechte zu angeln, ähnlich wie bei Flüssen: Die Fische bevorzugen Stellen, an denen die Aussicht auf Beute besonders groß ist. Da der Raubfisch ruhigere Gewässer bevorzugt, sind sie unter Brücken zu finden. Gleichzeitig suchen sie Einläufe auf und warten im tieferen Kanalbett auf ihren Fang.

Als Angler erkennst du einen Kanaleinlauf an einer Eintrübung des Wassers. Dort vereinen sich zwei verschiedene Fließquellen (Kanal plus Einlauf), wodurch sich das Aussehen des Wassers verändert. Das Kanalbett erscheint dunkler als der Rest vom Kanalwasser. Diese Rinnen sind ausgewaschene Areale, die die Strömung hinterlassen hat.

See

Hechte jagen in Seen nach kleineren Fischen. Für Angler von Raubfischen sind diese Gewässer besonders spannend, wenn sich Seerosenfelder darauf ausbreiten. Treibholz oder Schilfkanten bilden ebenfalls gute Verstecke für den Hecht. Zugleich bieten Anlegestellen für Boote günstige Möglichkeiten für den Esox. Da in diesen Gebieten mehr Beutefische sind, treibt sich auch der Hecht in der Nähe herum.

Häufige Fragen zum Hecht

Ein ausgewachsener Hecht kann eine Länge von bis zu 1,50 Metern erreichen und ein Gewicht von über 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Allerdings sind solche Exemplare eher selten und meist handelt es sich um alte und erfahrene Fische, die in der Lage sind, den menschlichen Anglern zu entkommen. Durchschnittlich wird ein Hecht jedoch etwa 70 bis 100 Zentimeter lang und wiegt zwischen 3 und 10 Kilogramm.

Hechte sind Raubfische und ernähren sich von anderen Fischen sowie kleineren Tieren wie Fröschen, Krebsen oder Mäusen. Zu ihren bevorzugten Beutetieren gehören Fische wie Barsche, Brachsen, Rotfedern oder Rotaugen. Hechte gehen auf die Jagd, indem sie sich in der Nähe von Pflanzen und anderen Verstecken aufhalten und von dort aus ihre Beute attackieren. Sie lauern oft stundenlang auf einen günstigen Moment, um dann mit einem schnellen Vorstoß zuzuschlagen und die Beute mit ihren scharfen Zähnen zu packen.

Hechte sind das ganze Jahr über aktiv und können zu jeder Jahreszeit geangelt werden. Allerdings gibt es einige Zeitfenster, in denen die Chancen auf einen Fang besonders hoch sind. Im Frühjahr, wenn die Wassertemperaturen steigen, beginnen die Hechte zu fressen und sind besonders hungrig. Auch im Herbst, wenn sich das Wasser abkühlt und die Fische sich auf den Winter vorbereiten, sind sie sehr aktiv und haben einen großen Appetit. Darüber hinaus sind die Dämmerungsstunden oft gute Zeiten zum Hechtangeln, da die Fische zu diesen Zeiten besonders aktiv sind und gerne auf die Jagd gehen.

Es ist nicht einfach, männliche von weiblichen Hechten zu unterscheiden, da äußerlich keine eindeutigen Merkmale vorhanden sind. Allerdings haben weibliche Hechte in der Regel einen breiteren und runderen Bauch als die Männchen, besonders während der Laichzeit, wenn sie Eier tragen. Bei größeren Hechten kann man manchmal auch anhand der Kopfform und der Farbe der Bauchflossen Rückschlüsse auf das Geschlecht ziehen, aber es gibt keine Garantie dafür.

Wenn man einen Hecht gefangen hat und ihn zurücksetzen möchte, ist es wichtig, ihn möglichst schonend zu behandeln, um seine Überlebenschancen zu erhöhen. Zunächst sollte man den Fisch nicht aus dem Wasser nehmen, sondern ihn direkt am Haken oder mit einer geeigneten Zange im Wasser abhaken. Wenn man den Fisch doch aus dem Wasser heben muss, sollte man ihn immer mit nassen Händen oder einem feuchten Tuch anfassen, um die Schleimschicht auf der Haut des Fisches zu schützen. Außerdem sollte man den Hecht nicht zu lange aus dem Wasser halten und ihn möglichst schnell wieder ins Wasser zurücksetzen. Wenn der Fisch erschöpft ist, kann man ihn auch sanft hin- und herbewegen, um Wasser durch die Kiemen strömen zu lassen und den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen.

 

Fandest du den Artikel hilfreich?

0 / 5 Gesamt: 4.77

Your page rank:

Quellen aller Bilder aus diesem Artikel (Reihenfolge aus Artikel)

  • Hecht: vitaliy_melnik / stock.adobe.com
  • Hechtangeln im Sommer: Mikko Palonkorpi / stock.adobe.com
  • Hechtangeln im Winter: FedBul / stock.adobe.com
  • Große Hechte sollten zurückgesetzt werden: vitaliy_melnik / stock.adobe.com

Christoph beim Angeln

Über den Autor

Moin! 👋 Ich bin Christoph, seit 25 Jahren leidenschaftlicher Angler und Autor dieses Artikels. Hier auf Angelmagazin.de teile ich mein Wissen mit euch. Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich sehr über eine Bewertung freuen. Und wenn du magst, kannst du mir hier noch einen Kaffee ☕🙂 ausgeben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert