Watjacke Test & Vergleich 2024
Christoph Hein
Aktualisiert am 02.01.2024
Wer im Wasser stehend angeln möchte, der benötigt dafür mindestens eine Wathose und in der Regel auch eine Watjacke. So ist es möglich, bis zur Hüfte im Wasser zu stehen und trotzdem trocken zu bleiben. Eine Watjacke eignet sich dabei auch sehr gut für das Angeln aus dem Angelboot bzw. Belly Boot. Worauf es beim Kauf ankommt und welche Eigenschaften eine gute Watjacke mit sich bringen sollte, erfahrt ihr in diesem Artikel.
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Letzte Aktualisierung am 8.09.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Was ist eine Watjacke?
Eine Watjacke ist eine isolierende und mit hoher Wassersäule ausgestattete Jacke, die Angler beim Spinn- oder Fliegenfischen benutzen. Watjacken müssen wärmen und den Körper eines Anglers vor Kälteeinflüssen isolieren. Sie sollen Regen und Spritzwasser abhalten. Eine hohe Wasserdichte behindert üblicherweise die Atmungsaktivität einer Outdoor-Jacke. Eine Watjacke kann jedoch ausreichend wasserdicht und trotzdem sehr atmungsaktiv sein.
In der Regel gehen Fliegenfischer mit Watjacken nicht ins tiefe Wasser. Da sie aber beim Fischen Spritzwasser, Wellenschlägen und Regengüssen ausgesetzt sind, darf sich die Watjacke nicht mit Wasser vollsaugen. Sie besteht daher meist aus Polyester oder Nylon Taslan. Ein Eigengewicht von 800 – 1.200 Gramm ist bei guten Watjacken normal. Der Schnitt von Watjacken ist kurz. Der Zuschnitt der Watjacke sollte ausreichend Bewegungsfreiheit erlauben.
Bei den Ausstattungsmerkmalen von Watjacken haben die Angler unterschiedliche Ansprüche. Während ein Fliegenfischer nur Süßwasserfische angelt, benötigt ein anderer eine Watjacke, die sich auch für Salzwasser eignet. Auch die Ansprüche an die Zahl der Taschen können sehr unterschiedlich sein. Ideal ist es, wenn die Watjacke auch eine Kapuze aufweist. In diesem Fall kann man auch bei Regen und Nebel fischen.
Kaufkriterien bei der Auswahl einer Watjacke
Folgende Kaufkriterien sollten bei einer Watjacke hinterfragt und auf ihren Nutzen hin überprüft werden:
- die Materialfrage (Polyester oder Nylon?)
- der gewünschte Wärmerückhalt (Fütterung mit Fleece? Doppelte Bündchen?)
- zwei- oder mehrlagige Konstruktion (mit/ohne TPU-Membran?)
- Kapuze (fest vernäht, einrollbar, abnehmbar?)
- Kragen mit Micro-Fleece und Zipper-Garage?
- Zahl der Taschen (zwischen zwei und acht?)
- Art der Taschen (Brusttaschen, Einschubtaschen, Handytasche, Rückentasche?)
- innen liegende Neopren- oder Sturm-Manschetten?
- Schnitt und Grad der Bewegungsfreiheit?
- verschweißte Nähte, keine Schulternähte?
- Verstellbarkeit durch einen Gummizug in der Taille?
- Wassersäule (5.000 bis 10.000) und Atmungsaktivität (5.000 bis 14.000)
- vorgeformte Ellenbogen vorhanden?
- Vorhandensein von Rutenhaltern, Fliegen-Pads oder D-Ring für Kescher?
- Süß- und Salzwassertauglichkeit?
- Schadstofffreiheit?
- und Vielseitigkeit?
Material
Die Materialfrage ist die wichtigste Frage bei einer Watjacke. Gefragt ist eine stimmige Balance zwischen Wärmerückhalt, Wasserdichte und Atmungsaktivität.
Polyester oder Nylon sind diesem Anspruch am besten gewachsen. Die Jacken-Außenseite sollte wasserdicht sein. Der Träger möchte spritzwassergeschützt fischen und auch bei Nebel oder Regen stehenbleiben. Getapte Nähte sind daher von Vorteil. Mancher, der einen Rucksack tragen möchte, schätzt Schulterpartien ohne Naht.
Die meisten Watjacken haben entweder zwei oder drei Lagen. Eine davon sollte eine TPU-Membran sein. Damit die Watjacke bei kühlen Temperaturen wärmt, sollte sie ein Innenfutter aus Fleece-Gewebe aufweisen. Der Schnitt einer Watjacke ist in der Regel kurz. Um tiefer ins Wasser zu waten, ist eine Wathose notwendig. Die Jacke wird in dieser Träger- oder Latzhose verstaut.
Wärme
Innen bestehen Watjacken aus einem Taftfutter über einer Membran oder einem Fleece-Futter. Gefragt sind Eigenschaften wie Atmungsaktivität, Strapazierfähigkeit und Robustheit. Insbesondere die Jacken-Nähte sollten sauber gearbeitet sein.
Die Kapuze sollte hoch schließen und Platz für eine Wollmütze lassen. Sie darf jedoch das Sichtfeld nicht einschränken. Der Verzicht auf eine wärmende Watjacke ist auch in flachen Angel-Gewässern nicht klug. Vorbeifahrende Schiffe, Fluss-Strömungen oder Windböen durchnässen im Wasser stehende Angler auch in flachen Gewässern.
Dichtigkeit
Die Wassersäule von Watjacken kann zwischen 5.000 und 10.000 liegen. Vom Wert der Wassersäule hängt die Dichtigkeit ab. Diese wird durch getapte Nähte und aus Neopren bestehenden Ärmelabschlüssen erhöht. Qualitativ hochwertige Watjacken bestehen aus mehreren Lagen. Zwischen Innen- und Außenschicht sollte eine TPU-Membran Schutz vor Nässe und Windzugriffen bieten. Hohe Dichtigkeit bedeutet zugleich einen besseren Wärmerückhalt
Verschlüsse
Gut abschließende Bündchen am Handgelenk verhindern bei einer Watjacke das Eindringen von Spritzwasser. Beim Fischen sind Klettverschlüsse eher suboptimal. Der Grund: Geflochtene und andere Angelschnüre verfangen sich gerne im Klettverschluss. Dadurch zerfasern sie und reißen manchmal sogar. Reißverschlüsse sind daher sinnvoller. Sind Klettverschlüsse an der Watjacke, sollten die Gewebepassagen, an denen sie befestigt sind, das Klettband-Gegenstück vollständig abdecken.
Taschen
Je nach persönlicher Vorliebe und Angelmethode ist die Zahl der Taschen unterschiedlich relevant. Taschen fassen Angelzubehör. Sie ersetzen beim Fischen den Koffer mit der Angelausrüstung. Watjacken-Taschen sollten entsprechend groß und geräumig sein. Eine wasserdichte Handytasche ist nützlich. Brusttaschen sollten mit getapten Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen geschlossen werden können.
Gut sind Watjacken mit zwei Brusttaschen, bei denen dahinter liegende, mit Fleece gefütterte Einschubtaschen als Handwärmer-Taschen zu finden sind. Dazu kommen zwei seitliche Eingriffstaschen im unteren Jackenbereich und eine Innentasche. Zusätzlich haben manche Watjacken große Rückentaschen. Optimalerweise sind alle Taschen einer Watjacke mit (getapten) Reißverschlüssen verschließbar.
Einsatzgebiet einer Watjacke
Der klassische Einsatzbereich einer Watjacke sind das Fliegenfischen und das Spinnfischen sowie die Nutzung im Belly Boot. Wichtig ist bei allen Verwendungen die Bewegungsfreiheit an Rücken, Schultern und Armen. Der Schnitt von Watjacken muss dem Verwendungszweck entsprechend bequem sein. Vorgeformte Ellenbogen und ausreichende Material-Elastizität sind von Vorteil.
Unterschied einer Watjacken zu einer normalen Outdoorjacke
Die Unterschiede zwischen Watjacken und Outdoorjacken lassen sich nicht immer auf den ersten Blick ausmachen. Im Grunde sind ja auch Watjacken mit vielen ähnlichen Features ausgestattete Funktions- und Outdoorjacken. Auffällige Details, die den Unterschied markieren sind:
- D-Ringe für das Einhängen von Hakenlösern
- flexible Clips oder TAP-Werkzeugbefestigungspunkte für Zangen oder Scheren
- ein Rutenhalter mit Klettband
- ein D-Ring als Kescher-Halter unter der Kapuze
- Handwärmer-Taschen in Brusthöhe
- oder der kurze und weite Schnitt.
Häufige Fragen zu Watjacken
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