Der Barsch (Perca fluviatilis): Alle Informationen zum Fisch
Christoph Hein
Aktualisiert am 10.07.2024
Der Barsch ist einer der beliebtesten Raubfische in ganz Europa. Auch in Deutschland ist er bei vielen Anglern der Zielfisch Nummer 1. Gerade mit leichtem Tackle macht das Angeln auf die kleinen Räuber besonders viel Spaß. Auch die Möglichkeiten zum Angeln auf Barsche sind vielfältig, egal ob aktives Fischen mit Gummifisch, Jigspinner oder Creaturebait oder passiv mit Wurm, Made oder Fischfetzen, das Barsch angeln kann sehr vielfältig sein.
Im folgenden Artikel erfahrt ihr alles über die gestreiften Räuber und was ihr für das Angeln auf Barsche wissen müsst.
Allgemeines zum Barsch
Steckbrief
Körper
Lebensweise
Fortpflanzung
Lebensraum
Der Flussbarsch zählt in Europa zu den Süßwasserfischen. Bei den Barschen wird zwischen „echten Barsch“ und „barschartigen Fischen“ unterschieden. Der Flussbarsch gehört zur ersteren Sorte. Er ist genügsam und kann daher in fast allen heimischen Gewässern, wie z. B. Flüssen, Seen, Brackwasser der Ost- und Nordsee, Teichen oder Kanälen leben. Aufgrund seiner hohen Robustheit kann dieser Raubfisch auch in 1000 m Höhe sehr gut leben. Der Sauerstoffgehalt des Gewässers muss allerdings hoch sein. Der Flussbarsch bevorzugt in jüngeren Jahren das Leben in Schwärmen. In späteren Jahren lebt er als Einzelgänger am Ufer von Flüssen.
Aussehen
Der schwarz-olivfarbene Raubfisch besitzt eine sehr auffallende, geteilte Rückenflosse mit Stacheln (Hartstrahlen). Die Rückenflossen können der Länge nach angelehnt, so verringert der Barsch bei der Jagd den Wasserwiderstand und kann sich noch schneller fortbewegen. Der Unterkiefer ragt leicht über den Oberkiefer, das Maul ist daher oberständig. Darüber hinaus stechen 6 – 9 Querstreifen an den Seiten sowie eine rötliche Färbung der After-, Bauch und Schwanzflossen ins Auge. Charakteristisch sind feste, mittelgroße Kammschuppen und ein spitzer Dorn am Kiemendeckel. Diese Art wird im Durchschnitt ca. 20–30 cm lang. Flussbarsche wachsen dabei sehr langsam. Fische, die größer sind, sind daher meistens schon sehr alt. Große Exemplare von über 50 Zentimetern haben daher in der Regel ein Alter von 20 Jahren und mehr.
Größentabelle
Alter | Länge | Gewicht |
---|---|---|
1 Jahr | 6 cm | 20 g |
3 Jahre | 13 cm | 70 g |
5 Jahre | 18 cm | 150 g |
7 Jahre | 25 cm | 220 g |
10 Jahre | 30 cm | 300 g |
13 Jahre | 35 cm | 500 g |
17 Jahre | 40 cm | 1000 g |
21 Jahre | 45 cm | 1700 g |
25 Jahre | 50 cm | 2400 g |
Fress- und Beißverhalten
Der junge Barsch ernährt sich von Plankton (Kleinstlebewesen). Später frisst er maulgerechte Beutetiere und manchmal auch kleinere eigene Artgenossen. Seine Lieblingsspeise sind Krebse.
Je größer er im Laufe seines Lebens, desto größer wird auch seine Beute. Dabei beschränkt er sich aber weiterhin hauptsächlich auf Fische und Krebse. Barsche haben dabei einen sehr großen Appetit und nehmen es gerne auch mal mit einer Beute auf, die halb so groß wie sie selbst sind.
Dabei wird die Beute nicht bereits im Maul zerkleinert, der Barsch hat nämlich keine Zähne. Viel mehr schluckt er diese einfach direkt hinunter und lässt die Magensäure die übrige Arbeit erledigen. Daher kommt es häufig vor, dass Barsche beim Angeln oftmals ganze Fische wieder ausspucken, die sie kurz zuvor gefressen haben.
Laichverhalten
Die Frühlingszeit ist die Laichzeit der Barsche. Ihre Eier legen sie zwischen März und Juni an flachen Stellen am Ufer mit viel Vegetation ab. Die dafür notwendige Temperatur beträgt 7 bis 10 Grad Celsius. Dabei handelt es sich um ca. 200.000 Eier. Diese sind zwischen 1,5 und 2 mm groß. Die netzartige Gallertschnüre haften an Pflanzen, Steinen und Ästen. Nach der Abgabe werden sie von den Männchen befruchtet. Nach ca. 3 Wochen schlüpfen dann die ersten Larven.
Angelausrüstung zum Barsch angeln
Rute
Die ideale Barschrute lässt sich nicht so einfach definieren. Je nach Einsatzort und Angeltechnik fällt diese unterschiedlich aus. In der Regel lässt sich jedoch sagen, dass eine Barschrute leichter und filigraner als z.B. eine Zander- oder Hechtrute ist.
Der Grund dafür sind die geringeren Wurfgewichte von 3–15 Gramm, die sich mit einer leichteren Rute deutlich besser werfen lassen.
Zudem darf die Aktion einer Barschrute ruhig etwas weicher sein, als die einer Zander- oder Hechtrute. Das Maul der Barsche ist deutlich weicher, entsprechend muss der Anhieb weniger stark gesetzt werden.
Eine klassische Barschrute besitzt daher eine Länge von 1,8-2,1 Meter und ein Wurfgewicht von 7–20 Gramm.
Beliebte Barschruten im Überblick
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Köder
Da der Barsch zu den Raubfischen gehört, wird in der Regel mit Kunstködern geangelt, die seine natürliche Beute imitieren. Dazu gehören vor allem der Gummifisch, kleine Wobbler sowie Jigspinner und Creature Baits.
Naturköder sind ebenfalls erfolgversprechend. Würmer führen dabei jedoch oft zu ungewolltem Beifang. Der große Vorteil beim Barsch angeln ist, dass dieser Raubfisch nicht wählerisch ist. Barschköder sollten kleiner sein als jene für Zander und Hecht, was aber nicht bedeutet, dass Barsche nicht auch auf große Köder beißen.
Beim Jiggen auf Barsche wird in der Regel auf Gummifische oder Creature Baits gesetzt, welche an einem normalen Jigkopf oder an einem Cheburashka-Jigkopf befestigt werden. Auch das Angeln mit der Drop-Shot-Montage wird unter Barschanglern immer beliebter, hierbei wird der Köder knapp über dem Grund mit einem Stabblei in Position gebracht und kann durch leichte Zupfbewegungen in der Rute animiert werden.
Schnur
Der Barsch kann sehr gut sehen. Daher sollte die Schnur so dünn wie möglich sein. Ein Schnurdurchmesser von ca. 0,08 Millimeter sowie eine hochwertige geflochtene Schnur sind daher sehr anzuraten. Tummeln sich auch Zander und Hechte im Gewässer, sollte dies einberechnet werden. Dabei sollte die Schnur bei Zandern lediglich etwas stärker ausfallen, in etwa 0,12mm. Bei Hechtgefahr empfiehlt es sich, ein hechtsicheres Vorfach aus Stahl, Hardmono oder Carbon zu verwenden.
Zudem empfiehlt es sich, beim Angeln mit geflochtener Schnur ein Fluorocarbon-Vorfach als Barschvorfach zu verwenden. Dieses macht die Schnur unter Wasser fast unsichtbar und erhöht damit die Fangchancen.
Rolle
Eine 2000er-Rolle ist für Barsche ausreichend. Für weitere Wurfweiten sollte ein 3000er-Modell gewählt werden. Dies garantiert ein besseres Wurfverhalten. Das Augenmerk sollte sowohl auf eine saubere Schnurverlegung, das Fassungsvermögen als auch auf eine absolut ruckfrei laufende Bremse gelegt werden.
Kescher
Kescher unterscheiden sich in der Tiefe des Netzes, des Transportmaßes, des Maschenmaterials sowie der Maschenweite, des Durchmessers des Kescherrandes und der Stablänge oder Seillänge bei Spundwandkeschern. Letztere werden in den Städten und an Häfen verwendet. Dafür werden extra lange Teleskopkescher oder Spundwandkescher benötigt. Diese eigenen sich besonders für das Angeln von Brücken, Stegen oder Spundwänden. Das Seil des Spundwandkeschers muss allerdings reißfest sein. Wird vom Ufer aus geangelt, dass der Griff so lange wie möglich sein soll. Vom Kajak, Belly-Boat aus oder im Bach wird mit einem kurzen Stab geangelt.
Beim Watangeln ist der Stab kurz, da der Fisch direkt vor die Füße gelandet wird. Watkescher sind nicht sehr groß, aber leicht zu transportieren. Mit einem großen Durchmesser lassen sich sehr gut große Fische fangen. Fürs Angeln vom Kajak aus, sind jedoch Netze mit größerer Tiefe zu empfehlen. Was die Maschenweite betrifft, muss zwischen der Verwendung in Fließ- oder Stillgewässer unterschieden werden. Je enger der Maschenabstand und dicker das Netzmaterial, desto größer der Wasserwiderstand in Bächen und Flüssen. Feinmaschige Netze lassen sich schlechter vom Haken lösen. Beim Raubfischangeln mit Zusatzdrillingen, mit Wobblern oder Jigköpfen ist es besser, ein grobmaschigeres Netz zu verwenden. So lassen sich die Haken leichter lösen.
Egal, welche Maschinenweite Sie wählen, das Netz muss unbedingt gummiert sein. Das schont die Schleimhaut des Fisches. Festsitzende Haken können durch ein gummiertes Netz leichter entfernt werden. Die Reinigung gestaltet sich dadurch ebenfalls einfacher. Beim Angeln wird viel Zubehör benötigt. Der Transport gestaltet sind dabei meist ziemlich nervig. Beim Spinnangeln sind daher robuste, aber leichte Teleskopkescher zu empfehlen. Zusammenklappbare Kescher haben sich bestens bewährt. Bootskescher mit tiefem Netz sind stabil und faltbar.
Methoden zum Barsche angeln
Jiggen
Bei dieser Technik wird ein Gummiköder am klassischen Jigkopf eingesetzt. Der Jigkopf ist ein besonderer Haken, der am Öhr abgewinkelt ist. Im Bereich des Knicks ist dieser mit einem Gewicht (Blei, Zink oder Wolfram) versehen. Durch das Gewicht bleibt der Körper in Grundnähe. Das wird „Jiggen“ genannt und beschreibt die Köderführung. Fürs Jiggen auf Barsch lässt man den Köder nach dem Auswerfen absinken. Danach wird dem Köder über die Rute Aktion verliehen (ruckartiges Anheben). Anschließend wird die Leerschnur aufgenommen. Der Köder bewegt sich dadurch Zickzack-förmig über dem Grund. Die Barsche beißen meistens in der Absinkphase, manches Mal auch zwischen den Zupfern.
Faulenzen
Im Gegensatz zum Jiggen erfolgt beim Faulenzen die Animation über ausschließlich über die Rolle. Ein bis drei schnelle Kurbeldrehungen werden aus der Ruhelage vom Boden ausgeführt. Die Rute muss dabei einen 45 Grad Winkel zur Wasseroberfläche aufweisen. Darüber hinaus sollte sie in Richtung Wasser zeigen. Die Kurbelumdrehungen bewirken, dass sich der Köder vom Boden abhebt und sich in der Pause wieder hinabbewegt.
Mit Wobbler
Flussbarsche sind Raubfische und jagen alles, was in ihr Maul passt. Miniwobbler sind daher ideal als Köder. Das heißt aber auch, dass der gesamte Rest der Anglerausrüstung darauf abgestimmt sein muss. Diese muss filigran ausfallen, sonst wird der Lauf des Miniwobblers gestört. Für dieses Angeln eignet sich eine 0,08 – 0,10 Nanofil oder eine 0,14 – 0,16 Monofile. Es sollten jedoch keine Karabiner oder Wirbel eingesetzt werden. Der Wobbler und das Vorfach werden direkt mit dem Knoten verbunden.
Spinnfischen
Spinnen oder Blinkern gehört zu den aktiven Angelarten. Hier kommen vor allem Kunstköder, wie z. B. Twister, Shads, Spinner, Wobbler oder Blinker zum Einsatz. Der Köder wird dabei, je nach Belieben, schneller oder langsam über die Rolle eingeholt. Zusätzlich kann dem Köder durch leichtes Twitchen in die Schnur zusätzliche Aktion verliehen werden.
Vertikalangeln vom Boot
Beim Vertikalangeln vom Boot, Kajak oder Belly-Boat wird, wie der Name schon verrät, vertikal nach unten geangelt. Natürlich ist das Vertikalangeln auch von einem Steg, einer Spundwand oder einem Eisloch möglich. In der Regel wird dabei ein klassischer Jigkopf mit Gummifisch oder Creaturebait eingesetzt, welcher dann über die Rute knapp über dem Grund auf und ab bewegt wird.
Barsche angeln in den verschiedenen Jahreszeiten
Frühling
Haben die Barsche noch nicht gelaicht, befinden sie sich im tiefen Wasser, in der Nähe der flachen Laichplätze. Suchen Sie mit dem Echolot nach Erhebungen am Boden, wie Steinpackungen oder Plateaus. Drehströmungen sind ebenfalls interessante Hotspots zu dieser Jahreszeit. Die richtige Montage sind Jigköpfe, Wobbler und Drop-Shots (tief laufen lassen!). Fähranleger und Seerosen sind ebenfalls gute Stellen. Kleinmäulige Barsche lieben steinigen und sandigen Untergrund. Wenn Sie wissen, wo sich letztes Jahr die Seerosenfelder befunden haben, haben Sie schon gewonnen!
Nach dem Laichen ziehen sich die Raubfische daher das tiefere Wasser vor. Je größer die Barsche sind, desto eher sind sie Einzelgänger und ziehen das Freiwasser vor. Mittlere finden Sie eher in der Nähe der flachen Laichplätze. Am besten eignen sich hier Gummiwürmer, Oberflächenköder und Drop-Shots.
Alle Informationen zum Barschangeln im Frühling
Sommer
Barsche lieben flache Stellen im Sommer. Das können Felsen, Steinpackungen oder steile Klippen oder Schilfgürtel sein. Frühmorgens sind zu dieser Jahreszeit Topwater-Köder angesagt. Tagsüber sind sie besser mit tieftauchenden Drop-Shots oder Wobblern bedient. Im Sommer beißen Barsche fast den ganzen Tag über!
Alle Informationen zum Barschangeln im Sommer
Herbst
Den Frühherbst verbringen die Barsche in tiefen Gefilden. Weil es kälter wird, fressen sie mehr. Im Spätherbst jagen sie fast immer. In der Früh halten sie sich an flachen Stellen auf. Später am Tag sind sie lieber im tiefen Wasser. In der Nähe von Wassereinläufen und Drehströmungen sind die Hotspots. Im Herbst sind Spinner, schaufellose Wobbler und Drop-Shots die richtigen Köder. Wichtig! Es lohnt sich, ein wenig Recherche nach den Futterfischen und deren Lieblingsplätzen zu betreiben.
Alle Informationen zum Barschangeln im Herbst
Winter
Im Winter ziehen die Barsche ins tiefere, wärmere Wasser um. Suchen Sie nach kleinen Erhebungen unter Wasser oder gezielt nach tiefen Stellen. Geeignete Köder sind Feder-Jibs, Football-Jigs, Wobbler und Drop-Shots.
Alle Informationen zum Barschangeln im Winter
Beißzeiten der Barsche
Das ist sehr unterschiedlich und richtet sich auch nach der Art des Gewässers. Am liebsten beißen sie, wenn es dämmrig ist.
Tagsüber
Frühmorgens, wenn es noch nichts hell ist. Manches Mal beißen sie auch zwischen 13 und 16h.
Nachts
Am häufigsten beißen sie zwischen 18 und 20.30h.
Gesetzliche Regelungen zum Barsche angeln
Schonzeiten
Da das Fischereigesetz samt der entsprechenden Verordnungen Landessache sind, kommt es zu unterschiedlichen Mindestmaßen und Schonzeiten. Für Verwirrung sorgt vor allem die Tatsache, dass am selben Fluss, z. B. der Elbe, die Schonzeiten und Mindestmaße trotzdem abschnittsweise unterschiedlich geregelt sind. Wichtig! Sogar in ein und demselben Bundesland gelten an jedem Gewässer unterschiedliche Bestimmungen. Da Verbände, Vereine sowie einige Landesbezirke ebenfalls abweichende Regelungen haben, ist es ratsam, sich vorab zu informieren!
Mindestmaße
Schonzeiten und Mindestmaße gehen miteinander einher. Der Hintergrund ist, dass die Fische eine gewisse Zeit benötigen, bis sie ausgewachsen und reif zum Laichen sind. Würde es erlaubt sein, jederzeit und überall ohne Limits zu fischen, würde dies die Population negativ beeinflussen. In Deutschland gibt es je nach Gewässer vielerorts aber trotzdem kein Mindestmaß für Barsche. Darüber hinaus reichen die Mindestmaße von ca. 15 bis 60 cm. Sie sollten sich daher vorab wirklich informieren, bevor Sie loslegen, sonst kann das teuer werden!
Gewässertypen beim Barsche angeln
Fluss
Barsche halten sich in der Nähe von Strömungen auf. Die Futterfische dieser Räuber sind gerne im flachen Wasser oder direkt in den Strömungen. Kein Wunder also, dass sie sich gerne in der Nähe aufhalten. Sie wollen dann auch rasch wieder weg.
Kanal
Barsche lieben Spundwände am Kanal. Dort halten sich ihre Futterfische auf. Diese Raubfische eignen sich aufgrund ihrer Größe hervorragend dafür, sich in den Vertiefungen der Spundwand zu verstecken und dann anzugreifen.
See
Im See halten sich diese Raubfische gerne nahe am flachen Wasser auf. Sie sind dann bei genauerer Betrachtung trotzdem im Tiefen!
Montagen zum Barsch-Angeln
Drop-Shot-Montage
Diese Technik ist relativ einfach. Gummiköder werden hier am häufigsten eingesetzt. Aber auch Blutegel, Fischfetzen oder Würmer kommen hier zum erfolgreichen Einsatz. Die Drop-Shot Technik ermöglicht es im Vergleich zum herkömmlichen Spinnangeln, einen Hotspot länger befischen zu können. Die Fische werden durch diese Art des Angelns weniger gestört als durch das Jiggen oder Wobblern. Dropshotting erlaubt außerdem ausgefeilte Köderspiele, die sonst nicht möglich sind.
In die Mitte eines 1,5 Meter langen Fluorcarbon-Vorfaches wird ein Drop-Shot Haken gebunden. Ein spezieller Knoten, der eine 90 Grand Winkel Haken-Ausrichtung ermöglicht, der Springer-Knoten, erfüllt dafür die besten Voraussetzungen. Darüber hinaus werden langschenkelige Haken oder Offset-Haken verwendet. Am Ende des Vorfaches wird ein besonderes Drop-Shot Stabblei mit einem Klemm-Mechanismus angebracht. So kann das Blei verstellt werden, sodass sich die Tiefe effizient regeln lässt. Mit dem Albright-Knoten wird schließlich das Vorfach an die Hauptschnur gebunden.
Carolina-Rig / Texas Rig
Diese Art der Montage wurde in Carolina und Texas entwickelt. Beide Techniken sind äußerst erfolgreich. Das Besondere daran ist, dass das Gewicht vom Köder gelöst ist. Dadurch entsteht eine Verzögerung in der Präsentation (im Vergleich zum herkömmlichen Bleikopf!). Der Köder bewegt sich langsam zum Grund. Der Biss fährt dann meistens dank des freilaufenden Bleis sofort in die Rute. Der größte Unterschied zwischen Carolina und Texas ist die exakte Distanz zwischen dem Köder und dem Gewicht. Das Carolina Rig weist eine größere Distanz und daher längere Schwebephase auf. Diese Methode ist ideal für leicht strömende Flüsse und Stillgewässer. Zuerst wird Patronenblei auf die geflochtene Hauptschnur gezogen. Danach kommt eine Glasperle. Das erzeugt das „Klack-Geräusch“ beim Aufkommen auf dem Grund, das Barsche lieben. Dann wird die geflochtene Hauptschnur über einen einfachen Wirbel mit dem Fluorocarbon Vorfach verbunden. Das Vorfach kommt dann an den Offset-Haken.
Das Texas Rig bedient sich derselben Zutaten. Statt der Glasperle kann auch ein Stopper verwendet werden. Die Größe des Hakens richtet sich natürlich nach der Größe des Köders. Der klassische Köder für diese Montage ist entweder ein wurmförmiger Gummiköder oder jegliche Art von Creature Baits, wie Krebsimitate. Fluorocarbon ist als Material vor das Vorfach ideal, da es sehr abriebfest ist.
Split-Shot Rig
Dabei handelt es sich um die älteste und einfachste Finesse-Rig Angelmethode. Diese Methode stammt aus Amerika und wurde zum Schwarzbarschangeln verwendet (Bass Fishing). Diese Technik ist, richtig angewendet, extrem fängig. Die Montage erfolgt mit speziell entwickelten, wurmförmigen Gummiködern (Twistern, Creature-Baits). Diese werden an einem Offset-Haken platziert und an der Hauptschnur befestigt. Danach werden kleine Schrotbleiteile im Abstand von ca. 5 – 10 cm vor der Hakenöse (Hauptschnur) angebracht.
Wacky-Rig
Dabei handelt es sich um eine relativ einfache Montage. Dafür gibt es zunächst einen speziellen Wacky-Jigkopf. Dieser ist seitlich flach und hat Silikonfransen (Skirt). Der Wacky-Jigkopf wird dann mittig durch einen wurmförmigen Softbait gestochen. Und schon kann der Köder ausgeworfen werden. Leichtes Zupfen haucht im etwas „Leben“ ein.
Neko-Rig
Das Gewicht für das Neko-Rig (Nail-Sinker) sieht aus wie ein Nagel. Dieses wird in das Ende eines wurmförmigen Köders gesteckt. Ein „Neko-Master“ (Neko-Rig-Master) ist eine kleine Spirale, die dann in den Köder gedreht wird. Am oberen Ende befindet sich eine Vorrichtung, um den Haken fest einhängen zu können. Diese Montage eignet sich gut, um lange an einer Stelle gehalten zu werden.
Häufige Fragen zum Flussbarsch
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