Seeteufel angeln (Lophius piscatorius)

Christoph Hein
Aktualisiert am 05.04.2023

Seeteufel

Der Seeteufel ist eines der Lebewesen der Tiefsee, die auf den ersten Blick merkwürdig anmuten können. Der Name “Seeteufel” kommt dabei nicht von ungefähr, sowohl sein Aussehen als auch seine Beute- und Jagdmethoden sind sprichwörtlich teuflisch. In diesem Artikel erfährst du alle relevanten Informationen über das “Ungeheuer” vom Meeresboden.

Steckbrief

Körperbau des Seeteufels
Körperbau des Seeteufels

Körper

  • Körperform: platt
  • Maul: riesig
  • Bezahnung: kräftige, nach innen gerichtete und spitzige Zähne
  • Schuppen: keine
  • Besonderheiten: passiver Raubfisch
  • Rückenflosse: mehrstrahlig, über dem Maul
  • Spitzname: Mönchsfisch, Lotte, Anglerfisch, Baudroie, Zwiebel des Meeres
  • Schwanzflosse: angelähnlich, mehrstrahlig
  • Mittlere Länge: 100 cm
  • Maximale Länge: 200 cm
  • Gewicht: 50 – 60 kg
  • Maximales Gewicht: 100 kg

Lebensweise

  • Lebensweise: Er lebt bis tief unter dem Meer und kommt nur aus dem Versteck, wenn Beute auf ihn lauert
  • Lebensraum: In den Meeren, vor allem im Schwarzen Meer und im Nordatlantik

Fortpflanzung

  • Laichzeit: Im späten Frühling bis Sommer (Mai, Juni, Juli)
  • Laichablage: Tief am Grund des Meeres

Wissenswertes

In der Wissenschaft wird der Seeteufel Lophius piscatorius genannt. Die Tiere liegen die meiste Zeit über am Meeresboden. Sie verstecken sich die meiste Zeit über im Sediment, was das Fangen erschwert.

Vorkommen / Lebensraum

Der Seeteufel lebt in einer Wassertiefe von 20 bis 1 000 Metern. Die durchschnittliche Wassertiefe des Laichgebiets liegt bei 400 Metern. In den Ozeanen existieren regional unterschiedliche Arten der Fische. Zwei davon lassen sich in den europäischen Küsten fangen. Da Seeteufel ein dickes Fell besitzen, vertragen sie das kalte Wasser der Meerestiefen hervorragend.

Seeteufel am Meeresgrund
Seeteufel am Meeresgrund

Bevorzugte Nahrung / Beute

Es handelt sich um einen Raubfisch. Ein Seeteufel ernährt sich von anderen Fischen. Das Einziehen von Wasser in das riesige Maul hat eine starke Sogkraft zur Folge. Auf diese Weise gelangt Beute in sein Maul. Die Rückenflosse dient dabei als Lockinstrument. Man bezeichnet das Hautläppchen an der Flosse daher auch als Angel.

Oftmals werden sehr große Fische eingesogen (Fischottern, Seevögel, Rochen, Knurrhähnchen). Wie der Fisch dabei genau vorgeht, ist im Einzelnen noch unbekannt. Da der Vorgang etwas schwer ablaufen muss, ernähren sich Seeteufel auch von kleineren Fischarten.

Größe & Lebenserwartung

Der Seeteufel erreicht ein natürliches Alter von 10 bis 15 Jahren, bis er stirbt. Es ist jedoch auch ein Seeteufel bekannt, der ein Alter von 24 Jahren erreichte. Die größten Exemplare sind zwei Meter lang und erreichen ein Gewicht von 70 kg. Ein durchschnittlicher Fisch erreicht jedoch nicht diese Maße. Im Alter von zehn Jahren ist ein typischer Seeteufel einen Meter lang.

Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife beginnt im Alter von sechs Jahren. In diesem Alter ist das Männchen 40 Zentimeter lang. Weibchen erreichen fast die doppelte Größe. Wird ein Fisch gefangen, geschieht dies oftmals vor dem Erreichen der Geschlechtsreife. Für die Laichablage suchen sich die Raubfische Gebiete aus, die tief unter dem Meer liegen.

In den Monaten April, Mai und Juni findet der Laichprozess statt. Die Eier sind violett. Das Weibchen gibt davon eine Million in einem Leichband ab. Eine Länge von mehreren Metern weist das Band auf. Durch Umwelteinflüsse zerreißt es und die Eier können schließlich schlüpfen. Sie leben meist pelagrisch, bis sie eine Größe von etwa sieben Zentimetern erreichen.

Junger Seeteufel
Junger Seeteufel

Merkmale

Die Haut des Fisches ist sehr dick und besteht aus sieben Schichten. Deshalb stößt man manchmal die Bezeichnung „Zwiebel des Meeres“. Nur in der Wirbelsäulengegend finden sich Gräten. Der Kopf des Seeteufels ist sehr breit. Die Bauchhaut wiederum weist ein schwarzes Ausehen auf. Im Unterkiefer sind Hautstücke nachweisbar.

Verwandte Fischarten

Vom Seeteufel sind sieben Arten bekannt. Sie unterscheiden sich signifikant voneinander.

  • kleiner Seeteufel: Er trägt die wissenschaftliche Bezeichnung „Lophius Budegassa“.
  • amerikanischer Seeteufel: Dieser lebt zwischen Neuseeland und Südamerika im Pazifik.
  • schwarzer Seeteufel: Aufgrund seines schwarzen Bauchfells trägt der Fisch diese Bezeichnung.

Ist der Seeteufel ein beliebter Zielfisch beim Angeln?

Für Angel-Anfänger sind Mönchsfische weniger geeignet. Dies liegt auch am Gewicht der Tiere und an seiner Größe. Es wurden schon Exemplare gefangen, die hundert Kilogramm wogen.

Wer gezielt nach einem Seeteufel Ausschau hält, wird es schwer haben. Selbst professionelle Fischer fokussieren sich nicht auf diese Fischart. Sie werden hauptsächlich in Kombination mit anderen Fischen gesucht bzw. gefangen. Das passive Raubverhalten erschwert den erfolgreichen Fang erheblich. Seeteufel nutzen Sedimentschichten als Versteck. Wer größere Löcher zwischen Felsen und Kanten entdeckt, erhöht daher die Chancen auf einen Einzelfang. Bevor man den ersten Seeteufel fängt, wird man wohl einige andere Fische an die Angel bekommen.

In fast allen europäischen Meeren ist der Versuch eines Fangs möglich. Schließlich ist die Art weltweit verbreitet. Die meisten Fische wurden bisher im Nordostatlantik gefangen.

Geeignete Angelköder

Als Köder verwendet man Gummifische, Pilker und Fischfetzen. Im künstlichen Gummifisch befindet sich der Haken. Der Kopf besteht dabei aus Blei. Bei einem Drill spielt der Seeteufel nicht mit; diese Möglichkeit ist also keine Option.

Fangen kann man den Fisch das ganze Jahr über. Die beste Jahreszeit dafür ist jedoch der Sommer (vor allem die Monate August und September).

Jungen Seeteufel mit Pilker gefangen
Jungen Seeteufel mit Pilker gefangen

Ist der Seeteufel essbar?

Lange Zeit dachte man, das Exemplar sei nicht essbar. Die Fischer warfen das Tier wieder zurück ins Meer. Das lag an seinem hässlichen Erscheinungsbild. Heute wissen wir, dass der Fisch sich sehr gut zum Angeln und Essen eignet. Beim Verzehren des weißen Fleisches erinnert man sich an den Hummer. Wer einen Fisch essen möchte, der etwas anders schmeckt, wird den Seeteufel sehr lecker finden. Das Haltbarkeitsdatum ist kurz, doch Filets lassen sich leicht herstellen. Einige Zeit lang war die Insulingewinnung nur möglich, da das Hormon aus der Bauchspeicheldrüse der Meereszwiebel gepresst werden konnte.

Wer einen geruchslosen Seeteufel gekauft hat, kann sich glücklich schätzen. Es handelt sich dann um eine perfekte Ware. Jede Zubereitungsart bietet sich an. Ob gebraten oder fein zerkleinert – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Fleisch ist reich an Natrium und Kalium. Ein Kilogramm ist etwa 50 Euro teuer. Der hohe Preis hat seine Ursache darin, dass der Fang eher ein Glück darstellt. Dennoch können sich auch Laien an den Fang wagen.

Seeteufel-Filet ist sehr schmackhaft
Seeteufel-Filet ist sehr schmackhaft

Gesetzliche Regelungen

Wer einen Seeteufel fangen möchte, steht vor keinen besonderen gesetzlichen Hindernissen. So existieren keine Fangquoten. Dies würde auch keinen Sinn ergeben, da sich meist nur einzelne Fische fangen lassen. Im Gegensatz zu bekannteren Fischarten ist die Artgefährdung nur marginal. Allerdings gibt es Kiemennetzeinschränkungen. Lokal können Fangverbote für unterschiedliche Fischarten gelten.

Schonzeiten

Es sind in keinem Bundesland Schonzeiten bekannt.

Mindestmaße

In Deutschland sind keine Regelungen über Mindestmaße für Seeteufel bekannt. Wer in anderen Ländern fischt, muss sich über die dortigen Gesetze informieren. In Norwegen kann der Seeteufel erst ab einer Länge von 60 cm gefangen werden.

Häufige Fragen zum Seeteufel

Der Seeteufel, auch bekannt als Anglerfisch, ist eine außergewöhnliche Fischart, die für ihre ungewöhnliche Erscheinung und ihr schmackhaftes Fleisch bekannt ist. Er besitzt ein breites Maul, spitze Zähne und eine röhrenförmige Schnauze. Eine weitere Besonderheit ist das Angelruten-ähnliche Organ, genannt Illicium, auf seinem Kopf, das zur Anlockung von Beute verwendet wird. Seeteufel leben hauptsächlich am Meeresboden und bevorzugen kalte Gewässer.

Seeteufel sind carnivore Raubfische, die eine Vielzahl von Beutetieren konsumieren. Sie ernähren sich hauptsächlich von anderen Fischen und Krebstieren, wie etwa Krabben, Hummern und Garnelen. Durch die Verwendung ihres Angelruten-ähnlichen Organs, locken sie ihre Beute an und schnappen blitzschnell zu, um sie zu fressen.

Um erfolgreich Seeteufel zu angeln, sollten Sie den Meeresboden in kalten Gewässern aufsuchen, da sie dort bevorzugt vorkommen. Verwende schwere Grundbleie, um den Köder am Meeresgrund zu halten. Als Köder eignen sich kleine Fische oder Krustentiere, wie etwa Garnelen oder Stücke von Tintenfisch. Wichtig ist, geduldig zu sein und den Köder langsam über den Meeresboden zu schleifen, um die Aufmerksamkeit der im Sand versteckten Seeteufel auf sich zu ziehen.

 

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  • Körperbau des Seeteufels: Picturefoods.com / stock.adobe.com
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  • Junger Seeteufel: belov3097 / stock.adobe.com
  • Jungen Seeteufel mit Pilker gefangen: Witold Krasowski / stock.adobe.com
  • Seeteufel-Filet ist sehr schmackhaft: J.K.F. Brinkhorst / stock.adobe.com

Christoph beim Angeln

Über den Autor

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