Der Aland (Leuciscus idus): Alle Informationen zum Fisch

Christoph Hein
Aktualisiert am 11.10.2023

Aland

Der Aland, wissenschaftlich “Leuciscus idus” genannt, ist ein Süßwasserfisch, der in Flüssen und Seen in Europa und Asien heimisch ist. Er gehört zur Familie der Karpfenfische und kann eine Länge von bis zu 50 cm erreichen. Sein Körper ist seitlich abgeflacht und schillert in goldgelben bis grünlichen Tönen. Der Aland bevorzugt langsam fließende oder stehende Gewässer mit reichlich Vegetation. Er ernährt sich von Insekten, kleinen Krebstieren und Pflanzenmaterial.

Steckbrief zum Aland

Der Aland
Der Aland

Körper

  • Körperform: hochrückig
  • Maul: endständig
  • Bezahnung: Schlundzähne
  • Schuppen: klein, oval
  • Rückenflosse: Geschlossen
  • Spitzname: Plötze
  • Schwanzflosse: groß
  • Mittlere Länge: 40 cm
  • Maximale Länge: ca. 80 cm
  • Gewicht: bis 4 kg

Lebensweise

  • Lebensweise: Friedfisch, meist am Gewässergrund
  • Lebensraum: Flüsse, Seen und Kanäle in Bereichen mit wenig Strömung

Fortpflanzung

  • Laichzeit: Frühjahr (April – Juni)
  • Laichablage: sandige, strömungsarme Flachwasserbereiche

Wissenswertes zum Aland

Der Aland, der auch unter den Namen Nerfling oder Orfe bekannt ist, ist ein Süßwasserfisch und lässt sich in die Familie der Karpfenartigen einordnen. Er ist weitverbreitet, nämlich vom Rhein bis nach Sibirien.

In Deutschland trifft man ihn häufig im Norden und dort im Süß- sowie Brackwasser an. Bei Anglern ist er beliebt, denn er lässt sich fast das ganze Jahr über fischen. Jedoch ist er auch scheu, was ihn nicht immer leicht zu fangen ist.

Lebensraum

Der Aland lebt in Europa, wo er sich westlich bis zum Rhein und nördlich der Alpen ausgebreitet hat. Er kommt aber auch im Norden vor, wo seine Verbreitungsgrenzen bis zum Polarkreis reichen. Östlich ist bis in Sibirien heimisch.

Dass er auch in Frankreich und Großbritannien vorkommt, liegt nur am Besatz. Diese Länder gehören nicht zu seinem natürlichen Lebensraum. Diese Fischart lebt vor allem in Flüssen und größeren Seen, welche gut strukturierte Uferbereiche bieten. Am liebsten wohnt er in der Barbenregion.

Doch auch langsam fließende Flussabschnitte ziehen ihn an. So bewohnt er in Deutschland oft den Rhein, die Elbe, die Oder, die Weichsel und die Weser. Es kann aber auch vorkommen, dass der Fisch sogar bis in die Brackwasserbereiche der Ostsee kommt. Er kommt auch mit Salzwasser gut klar. Diese Fischart kann auch in der Donau und in den Strömen Russlands vorkommen.

Bevorzugte Nahrung

Junge Fische leben von Zooplankton und fressen später Insektenlarven, Anflugnahrung, Schnecken, Muscheln und andere wirbellose Tiere. Die erwachsenen Exemplare ernähren sich von Fischbrut und Jungfischen, aber auch von Muscheln und Krebstieren.

Größe & Lebenserwartung

Der Aland wird höchstens bis zu 80 cm lang und erreicht dabei ein Höchstgewicht von vier kg. Durchschnittlich große Exemplare kommen auf etwa 30 bis 40 cm. Das normale Alter des Fisches beträgt bis zu 10 Jahre.

Manche Exemplare können aber auch bis zu 18 Jahre alt werden. Der deutsche Rekord für den größten und schwersten Aland, der bis jetzt gefangen wurde, liegt bei einer Länge von 68 cm und 10 Pfund.

Fortpflanzung

Die Laichzeit des Alands ist von April bis Juni. Dann wandern die Fische in größeren Schwärmen flussaufwärts zu den Laichgründen. Für die Eierablage nutzen die Weibchen sandig-kiesige Flachwasserstellen am Ufer. Dort finden zuerst heftige Paarungsspiele statt und es werden etwa 40.000 bis 115.000 Eier pro Weibchen abgelegt und von den Männchen besamt.

Die Eier sinken dann auf den Boden und haften dort. Die Eltern bleiben noch ein paar Tage und ziehen dann wieder weiter. Die jungen Fische schlüpfen nach etwa zwei bis drei Wochen. Sie bleiben noch ein paar Wochen dort und verlassen die Laichgründe dann für ruhigere Flussbereiche.

Diese Fischart wächst eher langsam, denn nach drei Jahren ist er etwa 18-20 cm lang. Die Geschlechtsreife erlangt er erst mit etwa fünf Jahren. Wenn nicht gerade Paarungszeit ist, dann lebt der Aland als Einzelgänger. Gerne bewohnt er ruhige, flache und dicht bewachsene Bereiche, um dort Nahrung zu finden. Im Winter findet man ihn in tieferen Flüssen und Seen.

Merkmale

Alande besitzen einen gestreckten Körper, der seitlich etwas abgeflacht ist. Der Rücken hat eine graublaue Färbung, während die Körperflanken silbrig und goldig schimmern. Je dunkler das Tier, desto älter ist es auch. Sein Bauch ist weiß, doch nimmt er in der Laichzeit die Farbe von Messing an. Die Männchen haben dann auch einen starken Laichausschlag.

Der Fisch hat ein kleines Maul und die Maulspalte ist schräg nach oben gerichtet. Seine Augen sind groß und gelblich. Die Rücken- und die Schwanzflossen besitzen eine dunkelgraue Färbung. Alle anderen weisen eine schöne rötlich-gräuliche Farbe auf. Die Afterflosse ist nach innen gewölbt.

Der Aland ist nicht mit dem Döbel oder dem Rotauge zu verwechseln, denn die Anzahl der Schuppen an der Seite ist bei diesen Fischen unterschiedlich. Die beiden Arten haben 42 bis 46 Schuppen, der Aland hingegen kommt auf 55 bis 61. Was ihn vom Karpfen unterscheidet ist sein endständiges Maul.

Verwandte Fischarten

Vom Aland gibt es auch eine Zuchtform, die Goldorfe. Dieser schöne Zierfisch glänzt in Weißgold bis Orangerot und besetzt vor allem Teiche in Parks und Gärten. Diese Variation gilt als Allesfresser und frisst mit Vorliebe auch Mücken und unerwünschte Jungfische.

Die Goldorfe lebt gern in Gesellschaft und zudem knapp unter der Oberfläche, wo sie gut zu sehen ist. Dieser Fisch ist auf sauberes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen. Wenn der Winter kommt, wandert sie in tiefere Bereiche ab. Der Fisch ist zwar scheu, gewöhnt sich aber auch schnell an die Fütterung von Menschen.

Im Gegensatz zu Karpfen oder Goldfischen trüben sie das Wasser weniger durch Gründeln. Daher gehören diese Zierfische zu den beliebtesten Fischen für Gartenteiche und Kaltwasseraquarien. Neben der Goldorfe gibt es auch noch die Silber- und die Blauorfe.

Neben der Goldorfe gehört auch der Rapfen zu den Verwandten des Alands. Beide Fische gehören zur Gruppe der Karpfenartigen.

Junger Aland
Junger Aland (Goldorfe)

Ausrüstung zum Aland angeln

Für Alande eignet sich das Feedern mit einem Futterkorb besonders gut. Aber auch die Methode wie Grund- und Posenangeln ist beim Aland beliebt und bringt gute Ergebnisse. Da der Fisch auch sehr gerne Insekten frisst, eignet sich auch die Methode des Fliegenfischens sehr gut.

Rute

Hier kommt es teilweise auf das Gewässer an. Bei Flüssen wie der Elbe eignet sich eine Heavy Feederrute (Wurfgewicht 150 g) sehr gut. Zusätzlich zur Rute eignet sich noch ein Futterkorb bis 120 g.

Alternativ kann auch eine Stipprute oder eine Matchrute verwendet werden. Diese sollte zwischen 3,60 m und 4,20 m lang sein und ein Wurfgewicht von 70g haben.

Köder

Als Köder für den Aland eignen sich besonders gut Madenbündel, Köcherfliegelarven, Tauwürmer oder Brotflocken. Schwimmbrot hat sich in manchen Situationen auch schon bewährt. Zu bestimmten Jahreszeiten wie im Herbst lässt sich auch gut mit Kunstköder fangen.

Aland auf Wurm als Köder
Aland auf Wurm als Köder

Schnur

Eine monofile Schnur mit einem Durchmesser von 0,20 bis 0,28 mm ist eine gute Wahl zur Heavy Feederrute.

Rolle

Wenn mit einer Heavy Feederrute geangelt wird, sollte man auch die passende Rolle verwenden, da man ansonsten sehr lange kurbeln muss, um den Fisch an Land zu ziehen. Eine Stationärrolle ist hier eine gute Wahl.

Verhalten des Alands in den Jahreszeiten

Der Aland lässt sich über das ganze Jahr fangen, außer in den sehr kalten Wintermonaten bei Frost. Die beste Zeit bzw. die Hauptfangzeit liegt zwischen März und April und von Juni bis September

Frühling

Zu Anfang des Jahres und den kühlen Frühlingsmonaten findet man die Alande in großer Tiefe. Ab März werden sie aktiver und lassen sich bis April gut fangen.

Sommer

In den Sommermonaten, vor allem von Juni bis August sind die Fische besonders aktiv. Man kann sie auch oft knapp unter der Wasseroberfläche entdecken. Auch an den Ufern lässt sich gut nach den Raubfischen angeln.

Vor allem Umgebungen, die natürlichen Schutz vor Feinden bieten wie überhängende Büsche, Bäume, Treibgut und Boote. Bei einem guten Köder traut er sich auch aus einem Versteck heraus.

Herbst

Sobald es im Herbst kühler wird, verschwinden auch langsam die Fische. Im September hat man noch gute Chancen auf einen tollen Fang, doch ab Oktober wird es schwierig. Sie ziehen sich in tiefere Gewässer zurück wie tiefe Flusskurven. Im Herbst zeigt der Aland seine Raubfischseite und lässt sich hervorragend mit Kunstködern fischen. Ab November ziehen sie sich in ihre Winteraufenthaltsplätze zurück.

Winter

Im Winter kann man den Aland nicht fangen. Die Monate Dezember, Jänner und Februar fallen komplett aus. Im Februar beginnen sie langsam wieder damit, zum Laichen in ihre natürlichen Gebiete zurückzukommen.

Beißzeiten des Alands

Der Aland ist vor allem in der Dämmerung aktiv und geht dort auf Beutesuche. Dabei ist es egal ob es Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang ist. Der Fisch ist weder nacht- oder tagaktiv.

Tagsüber

Der Aland lässt sich am besten in den Morgen- oder Abendstunden fangen. Über den Tag hinweg hat man oft auch gute Chancen, das eine oder andere prächtige Exemplar an Land zu ziehen. Aber es sind meist nur einzelne Fische unterwegs.

Nachts

Die Abenddämmerung ist eine besonders gute Zeit, um nach Alande zu angeln. Doch sobald das Restlicht verschwunden ist, verschwindet auch der Fisch. In den Nachtstunden lässt sich der Fisch so gut wie gar nicht fangen.

Schonzeiten & Mindestmaße des Alands

Die Tabelle zeigt die Schonzeiten und Mindestmaße der einzelnen Bundesländer für den Aland, sofern es welche gibt. Bei Schonzeit darf der Fisch nicht geangelt werden. Entspricht ein gefangenes Exemplar nicht dem Mindestmaß, muss der Angler es zurück ins Wasser geben.

BundeslandSchonzeitenMindestmaß
Baden-Württemberg--
Bayern-30 cm
Brandenburg-30 cm
Berlin-30 cm
Bremen--
Hamburg--
Hessen01.04. – 31.05.30 cm
Mecklenburg-Vorpommern (Binnengew.)-25 cm
Mecklenburg-Vorpommern (Küstengew.)-25 cm
Niedersachsen (Binnengew.)--
Niedersachsen (Küstengew.)--
Nordrhein-Westfalen-25 cm
Rheinland-Pfalzganzjährig-
Saarland--
Sachsen-20 cm
Sachsen-Anhalt--
Schleswig-Holstein (Binnengew.)--
Schleswig-Holstein (Küstengew.)--
Thüringenganzjährig-

Gewässertypen beim Angeln auf Alande

Das natürliche Vorkommen des Alands ist häufig in Bächen, Flüssen, Seen, Gräben, Kanälen sowie an Küsten bzw. Ufern und in Talsperren.

Fluss

Der Aland kommt vermehrt in starken fließenden Gewässern bzw. in Flüssen mit starker Strömung vor. Besonders Krautzonen mag der Fisch sehr gerne. Auch in den Mündungsgebieten von Flüssen fühlt sich der Fisch wohl.

Kanal

Auch in Kanälen sollte man nach den Fischen Ausschau halten. Strömungsberuhigte Uferbereiche und Kanaleinläufe mit Verbindungsstellen zu Nebengewässern sind gute Orte, um einen Angelplatz festzulegen.

See

In Seen trifft man auch oft auf den Aland. Vor allem dann, wenn dieser eine Verbindung zu einem Fluss hat. In einigen Osteuropäischen Länder wie Russland gilt der Aland als beliebter Zuchtfisch. Darum wird der dort in speziell angelegten Seen gezüchtet.

Häufige Fragen zum Aland

Der Aland (Leuciscus idus), auch als Orfe oder Nerfling bekannt, ist ein Süßwasserfisch, der zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) gehört. Er zeichnet sich durch einen gestreckten, leicht seitlich abgeflachten Körper und eine grünlich-gelbe bis bräunliche Färbung aus. Alande sind hauptsächlich in langsam fließenden oder stehenden Gewässern wie Flüssen, Seen und Teichen in Europa und Asien zu finden.

Alande sind Freilaicher, was bedeutet, dass sie ihre Eier ins offene Wasser abgeben. Die Fortpflanzungszeit liegt meist zwischen April und Mai, wenn die Wassertemperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen. Während dieser Zeit suchen Alande flache, pflanzenreiche Gewässerabschnitte auf, um dort ihre Eier abzulegen. Weibliche Alande können bis zu 200.000 Eier legen, die sich an Wasserpflanzen und Steinen festsetzen. Die Eier schlüpfen nach etwa 10-15 Tagen, abhängig von der Wassertemperatur.

Alande sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsquellen, darunter Insektenlarven, Krebstiere, Schnecken, Würmer und kleinere Fische. Sie fressen auch Pflanzenmaterial wie Algen und Wasserpflanzen. Durch ihre vielseitige Ernährung tragen Alande zur Aufrechterhaltung eines gesunden Ökosystems bei, indem sie als Räuber von Kleintieren und als Beutetiere für größere Raubfische wie Hechte und Barsche fungieren.

 

Fandest du den Artikel hilfreich?

0 / 5 Gesamt: 4.86

Your page rank:

Quellen aller Bilder aus diesem Artikel (Reihenfolge aus Artikel)

  • Aland: Kondor83 / stock.adobe.com
  • Der Aland: Edvard Ellric / stock.adobe.com
  • Junger Aland: phototrip.cz / stock.adobe.com
  • Aland auf Wurm als Köder: Irina Orlova / stock.adobe.com

Christoph beim Angeln

Über den Autor

Moin! 👋 Ich bin Christoph, seit 25 Jahren leidenschaftlicher Angler und Autor dieses Artikels. Hier auf Angelmagazin.de teile ich mein Wissen mit euch. Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich sehr über eine Bewertung freuen. Und wenn du magst, kannst du mir hier noch einen Kaffee ☕🙂 ausgeben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert