Nachtangeln in Deutschland: Wo erlaubt und wo verboten?
Christoph Hein
Aktualisiert am 16.07.2023
Häufig erreicht uns die Frage, ob das Nachtangeln an einer bestimmten Stelle erlaubt ist. Dies lässt sich jedoch nur schwer beantworten, da innerhalb Deutschland in den einzelnen Bundesländern zwar auf gesetzlicher Ebene primär Einheit herrscht, Gewässerbetreiber jedoch vielerorts eigene Regelungen festlegen. Daher wollen wir in diesem Artikel erklären, welche Regelungen wo gelten und wo ihr im Zweifel die passenden Informationen erfragen könnt.
Tabelle: Nachtangeln in den einzelnen Bundesländern
Bundesland | Nachtangeln per Landesrecht verboten? | Bußgeld bei Verstoß |
---|---|---|
Baden-Württemberg | nein | – |
Bayern | nein | – |
Berlin | nein | – |
Brandenburg | Ja, gemäß § 7 Abs. 4 des Fischereigesetzes Brandenburg (BbgFischG) ab einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang gilt nur, wenn Koppelfischerei vorliegt (mehrere Fischereirechte an derselben Gewässerstrecke bzw. am selben Gewässergrundstück) | bis zu 50.000 Euro |
Bremen | nein | – |
Hamburg | nein | – |
Hessen | nein | – |
Mecklenburg-Vorpommern | nein | – |
Niedersachsen | nein | – |
Nordrhein-Westfalen | nein | – |
Rheinland-Pfalz | nein | – |
Saarland | nein | – |
Sachsen | nein | – |
Sachsen-Anhalt | nein | – |
Schleswig-Holstein | nein | – |
Thüringen | nein | – |
Nachtangeln mit Einschränkungen in Brandenburg
In Deutschland regelt jedes Bundesland seine eigenen Gesetze und Bestimmungen rund um das Angeln, einschließlich des Nachtangelns. Dies bedeutet, dass die Bestimmungen von Bundesland zu Bundesland variieren können.
Brandenburg
In Brandenburg ist das Nachtangeln grundsätzlich erlaubt, jedoch sind spezifische Regelungen zu beachten. Es gibt einige Gewässer, in denen das Angeln nach Einbruch der Dunkelheit verboten ist, um die natürlichen Lebensräume der Tiere zu schützen. Zudem dürfen einige Fischarten nur zu bestimmten Zeiten gefangen werden, um ihre Populationen aufrechtzuerhalten. Es ist daher wichtig, sich vorab über die spezifischen Regelungen der jeweiligen Gewässer zu informieren.
Gewässerbetreiber können eigene Regeln zum Nachtangeln festlegen
Es ist wichtig zu beachten, dass trotz der gesetzlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern auch private Gewässerbetreiber, wie Angelvereine oder kommerzielle Angelparks, eigene Vorschriften für das Nachtangeln festlegen können. Diese Regeln können von den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen abweichen. Ein Angelverein kann auch strengere Regeln aufstellen, als es das Landesrecht vorschreibt. Dies kann zum Schutz bestimmter Fischarten oder zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung innerhalb des Vereins notwendig sein. Deshalb ist es unerlässlich, sich bei den jeweiligen Gewässerbetreibern direkt über die geltenden Regeln zu informieren, bevor man sich auf ein nächtliches Angelabenteuer begibt.
Strafen bei rechtlichen Verstößen
Wer trotz eines Verbotes in der Nacht angeln geht, der muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Je nach Bundesland und Gewässerbetreiber kann diese niedrig oder hoch ausfallen sowie weitere Konsequenzen mit sich bringen (zB. bei Wiederholungstätern den Entzug der Fischereierlaubnis oder das Konfiszieren der Angelausrüstung).
Wird zusätzlich schwarz, also ohne Angelschein geangelt, drohen weitaus höhere Strafen.
Regelungen zum Nachtangeln in den Niederlanden
In den Niederlanden gelten ähnlich wie in Deutschland spezifische Regeln und Vorschriften für das Nachtangeln, die jedoch landesweit einheitlicher sind.
Generell ist das Nachtangeln in den Niederlanden erlaubt, jedoch benötigen Angler dazu eine spezielle Nachtangelgenehmigung (“NachtVIStoestemming“) zusätzlich zur normalen Angelkarte (“VISpas“). Diese Genehmigung erlaubt es, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang zu angeln.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Gewässer für das Nachtangeln freigegeben sind. Die Gewässer, in denen das Nachtangeln erlaubt ist, sind in der “Gezamenlijke Lijst van Nederlandse Viswateren“, einer umfassenden Liste der niederländischen Fischgewässer, aufgeführt. Einige Gewässer können besondere Einschränkungen haben, beispielsweise in Bezug auf den Ort, an dem man sein Zelt aufstellen darf, oder die Arten von Fischen, die gefangen werden dürfen.
Es ist ratsam, sich vor dem Angeln genau über die Regeln und Vorschriften des jeweiligen Gewässers zu informieren, um sicherzustellen, dass man die lokalen Vorschriften einhält. Wie in anderen Ländern auch, kann das Missachten der gesetzlichen Regelungen in den Niederlanden zu Bußgeldern oder anderen Strafen führen.
Daher ist es wichtig, sich immer gut vorzubereiten und die notwendigen Genehmigungen einzuholen, bevor man sich auf ein Nachtangelabenteuer in den Niederlanden begibt.
Häufige Fragen zum Nachtangeln
Fandest du den Artikel hilfreich?
Über den Autor
Moin! 👋 Ich bin Christoph, seit 25 Jahren leidenschaftlicher Angler und Autor dieses Artikels. Hier auf Angelmagazin.de teile ich mein Wissen mit euch. Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich sehr über eine Bewertung freuen. Und wenn du magst, kannst du mir hier noch einen Kaffee ☕🙂 ausgeben.