Die Äsche (Thymallus thymallus): Alle Informationen zum Fisch

Christoph Hein
Aktualisiert am 21.06.2024

Äsche

Die Äsche, wissenschaftlich “Thymallus thymallus”, ist ein Süßwasserfisch, der in klaren, kühlen Flüssen und Seen Europas heimisch ist. Sie gehört zur Familie der Lachsfische und zeichnet sich durch ihre schlanke Form und die charakteristische, fächerförmige Rückenflosse aus. Der Körper schimmert silbrig-blau bis grünlich und ist oft mit kleinen, dunklen Punkten versehen. Die Äsche bevorzugt sauerstoffreiche Gewässer und ernährt sich von Insekten und deren Larven. Sie ist bei Anglern als Sportfisch beliebt und wird auch kulinarisch geschätzt.

Wissenswertes zur Äsche

Die Äsche trägt auch die Namen Mailing oder Äscher und ist ein äußerst beliebter Speisefisch. Ihr Fleisch ist weiß und duftet ein wenig nach Thymian, was der Fischart ihren lateinischen Namen eingebracht hat. Äschen lassen sich im Grunde gleich zubereiten wie Forellen.

Man muss sie schuppen und bratet sie dann am besten in Butter, um den feinen Eigengeschmack zu erhalten. Der Fisch kann, wie Forelle auch, gut im Ganzen gebraten werden.

Lebensraum

Die Äsche ist eine Fischart, die in ganz Europa verbreitet ist. Einzig in Süditalien, Spanien, Irland und den Flüssen der norddeutschen Tiefebene sind sie nicht zu finden. Im Südwesten liegt die Verbreitungsgrenze in Frankreich westlich des Rhone Beckens.

Gewässerverbauung- und Verschmutzung sorgen dafür, dass die Äsche immer seltener wird. Auch der Fressdruck des Kormorans wirkt sich negativ auf die Bestände aus. Diese Fischart bevorzugt schnell fließende, sauerstoffreiche, klare und kalte Flüsse. Sie fühlt sich aber auch in Alpenseen wohl.

Klare und saubere Gewässer sind der Lebensraum der Äsche
Klare und saubere Gewässer sind der Lebensraum der Äsche

Bevorzugte Nahrung / Beute

Die Äsche ernährt sich grundsätzlich von Insekten wie Eintagsfliegen, Köcher-, Zuckmücken- und Steinfliegenlarven. Aber auch Würmer, Schnecken und kleine Krebstiere wie der Bachflohkrebs stehen auf ihrem Speiseplan. Zu ihrer bevorzugten Nahrung zählen aber auch die Larven der Köcherfliege. Kapitale Exemplare machen aber auch Jagd auf Kleinfische wie die Elritzen. Alternativ dezimieren sie auch einmal die eigene Brut.

Größe und Lebenserwartung

Die Äsche wird durchschnittlich 35 bis 40 cm groß. Größere Exemplare erreichen auch eine Länge von 60 bis 70 cm. Dabei bringen sie ein Gewicht von 3 kg auf die Waage. Ihre maximale Lebenserwartung liegt bei knapp 14 Jahren.

Junge Äsche im Alter von ca. 1 Jahr
Junge Äsche im Alter von ca. 1 Jahr

Fortpflanzung

Um sich erfolgreich fortpflanzen zu können, benötigt die Äsche eine relativ starke Wasserströmung, Temperaturen bis zu 24 Grad und dazu noch kiesige Untergründe. Die Weibchen erheben in der Zeit von März bis April kleine Laichgruben aus und legen dort ca. 4.000 bis 5.000 Eier in den lockeren Kies.

Danach befruchten die Männchen die Eier und bewachen diese auch während der Brutzeit. Die jungen Fische schlüpfen dann nach etwa drei bis vier Wochen. In den ersten Wochen ihres Lebens halten sich die Jungfische gerne in Ufernähe auf. Mit etwa drei Jahren erreicht die Äsche ihre Geschlechtsreife.

Merkmale

Der Körperbau der Äsche ist langgestreckt und stromlinienförmig. Große Rundschuppen bedecken diesen überall. Die Körperflanken haben eine silbrige Farbe und schimmern perlmuttartig. Auf der vorderen Hälfte des Körpers finden sich ca. 15 bis 20 schwarze Punkte, die kreuz und quer verteilt sind. Diese Punkte finden sich auch auf den Kiemendeckeln.

Die Farbe des Rückens ist ein dunkles Graugrün, dazu kommen noch dunkle, parallel verlaufende Linien. Die Bauchseite der Äsche ist hingegen weißlich. Die Äsche gehört zur Gruppe der Salmoniden und besitzt deshalb auch eine Fettflosse. Ein typisches Merkmal dieser Fischart ist die hohe Rückenflosse, welche auch Äschenfahne genannt wird.

Diese weist fünf bis acht dunkle, teilweise unterbrochene, Streifen auf. Bei den Männchen ist diese spezielle Rückenfahne hinten auch noch spitz ausgezogen. Die Äsche besitzt ein leicht unterständiges Maul und nach vorn zugespitzte Pupillen.

Prachtvolle Äschenfahne an gefangener Äsche
Prachtvolle Äschenfahne an gefangener Äsche

Verwandte Fischarten

Die Äsche besitzt eine so große Rückenflosse wie kaum ein anderer forellenartiger Fisch in Europa. Daher wird sie auch selten mit anderen Fischen verwechselt. Eine verwandte Art ist die Arktische Äsche, die in Nordamerika und Nordasien beheimatet ist. Diese hat jedoch im Gegensatz zur Europäischen Äsche keine Stachelstrahlen an der Rücken- und Afterflosse. Ihre Flossen weisen hingegen eine größere Anzahl an feinen Streifen auf.

Ausrüstung zum Äschen angeln

Rute

Beim Fischen nach Äschen ist die richtige Rute essenziell. Man sollte unbedingt eine weiche Rute verwenden. Da Äschen beim Drill gerne versuchen, sich mit dem Kopf zu lösen. Wer eine härtere Rute verwendet, lässt dem Fisch weniger Spielraum und so kann sich dieser schneller lösen. Eine weiche Fliegenrute mit langsamer bis mittelschneller Aktion ist bei dieser Fischart die beste Wahl.

Äsche beim Fliegenfischen gefangen
Äsche beim Fliegenfischen gefangen

Köder

Als Köder für das Angeln nach Äschen eignen sich besonders gut die Trockenfliege, Nassfliege oder die Nymphe. Aber auch Maden, kleine Würmer oder Köcherfliegen kommen bei den Fischen gut an. Äschen beißen aber auch gerne auf Streamer. Die Kunstköder werden vor allem beim Fliegen- und Spinnfischen eingesetzt. Ihre Form erinnert an einen kleinen Fisch und eignet sich daher gut bei Raubfischen.

Kleine Nymphen funktionieren am besten bei Angeln auf Äschen
Kleine Nymphen funktionieren am besten bei Angeln auf Äschen

Schnur

Die beste Schnur, um Äschen zu fangen, ist eine Trockenfliege-Schwimmschnur. Diese besteht aus einem Kunststoffmantel, in dessen Inneren sich eine geflochtene Schnur befindet. Des Weiteren lässt sich die Fliegenschnur in drei Typen unterteilen: Schwimmend, Intermediate und sinkend.

Für das klassische Trockenfliegenfischen werden sehr gerne schwimmende Schnüre verwendet. Eine solche eignet sich auch für das Angeln von Äschen. Beim Schnurprofil wählt man am besten DT, Double Taper, aus. Diese Schnur ist doppelt verjüngt.

Rolle

Als Rolle eignet sich eine Fliegenrolle am besten, um auf die Jagd nach Äschen zu gehen. Das Material einer solchen Rolle ist entweder Kunststoff oder Aluminium, wobei letzteres besser haltbar ist.

Außerdem hat es den Vorteil, dass die Schnur nicht zu stark aufgespult wird und die Leine kringelt sich auch weniger stark. Die Rolle sollte immer passend zur Rutenklasse gewählt werden, denn die Geräte sollten gut aufeinander abgestimmt sein.

Kescher/ Abhakmatte

Der Kescher gehört zur Anglerausrüstung unbedingt dazu. Gerade im letzten Moment kann ein Fisch noch verloren gehen, mit dem Kescher kann man ihn aber sicher landen und einfangen und das ohne ihn zu verletzen. Denn er stützt den ganzen Fischkörper und ist nicht nur ein dünner Haken, der das empfindliche Maul verletzen kann.

Das Material des Keschers sollte Gummi sein, denn es ist am schonendsten für die Fische. Kunststoff oder raues Nylon kann die empfindliche Schleimhaut der Äschen nachhaltig verletzen.

Beste Jahreszeiten zum Äschen angeln

Frühling

Der Spätfrühling gilt als eine der vielversprechendsten Jahreszeiten für das Angeln auf Äschen. Jüngere Fische findet man in Schwärmen in allen Wasserschichten. Größere und ältere Exemplare verbringen ihre Zeit am Grund oder in Bereichen mit verlangsamter und gleichmäßiger Strömung.

Sommer

Obwohl die Äsche gerne als „Winterfisch“ bezeichnet wird, lässt sie sich auch im Sommer fangen. Wichtig ist, dass das Wasser klar ist, sodass man Äschen und Forellen gut unterscheiden kann. Im Sommer finden sich Äschen in schnellen und sauerstoffreichen Strecken.

Herbst

Der Herbst gehört zu den besten Jahreszeiten, um einen guten Fang bei den Äschen zu machen. Im Oktober und November fressen sich die Fische eine Fettschicht für den Winter an und sind dadurch besonders beißfreudig. Am besten wirft man die Angel stromabwärts aus, denn die Äsche lässt sich gerne ein Stück flussabwärts treiben, bevor sie zubeißt.

Winter

Das Angeln auf Äschen klappt auch in den Wintermonaten, denn das beschränkte Nahrungsangebot sorgt dafür, dass die Fische gerne auf die verschiedensten Köder zubeißen. Im Winter findet man die Äschen in tiefen Gumpen oder in den langsam fließenden Strömungsrückläufen. Dort sind sie oft in Gruppen anzutreffen. Kleine beschwerte Nymphen sind hier äußerst vielversprechende Köder.

Beißzeiten der Äsche

Tagsüber

Tagsüber hat man gute Chancen, die Äsche an die Angel zu bekommen. Die Fische sind aber gerade zur Morgen- und Abenddämmerung am beißfreudigsten, daher lohnt es sich, die frühen Morgen- und Abendstunden zu nutzen.

Nachts

Nachts sind die Fische nicht besonders aktiv und die Chancen, eine Äsche zu fangen, sind daher gering. Zusätzlich kann auch die Kälte dafür sorgen, dass die Beißzeiten kürzer werden.

Schonzeiten und Mindestmaße der Äsche

In der folgenden Tabelle sind die Mindestmaße und die Schonzeiten für die Äsche in den unterschiedlichen deutschen Bundesländern abzulesen. Mindestmaß bezeichnet die Größe, die ein Fisch haben muss, um gefangen werden zu dürfen. Die Schonzeit bestimmt, wann die Fischart nicht gefangen werden darf.

BundeslandSchonzeitenMindestmaß
Baden-Württemberg01.02. – 30.04.30 cm
Bayern01.01. – 30.04.35 cm
Brandenburg01.12. – 31.05.30 cm
Berlin01.12. – 31.05.30 cm
Bremen01.03.– 15.05.35 cm
Hamburg-35 cm
Hessen01.03. – 15.05.30 cm
Mecklenburg-Vorpommern (Binnengew.)-30 cm
Mecklenburg-Vorpommern (Küstengew.)-30 cm
Niedersachsen (Binnengew.)01.03. – 15.05.30 cm
Niedersachsen (Küstengew.)01.03. – 15.05.30 cm
Nordrhein-Westfalen01.03. – 30.04.30 cm
Rheinland-Pfalz15.02. – 30.04.30 cm
Saarland01.03. – 30.04.30 cm
Sachsen01.01. – 15.06.35 cm
Sachsen-Anhalt01.12. – 15.05.30 cm
Schleswig-Holstein (Binnengew.)-35 cm
Schleswig-Holstein (Küstengew.)-35 cm
Thüringen01.02. – 31.05.30 cm

Gewässertypen beim Äschen angeln

Fluss

Äschen halten sich bevorzugt in sauerstoffreichen Bächen oder kleinen Flüssen mit geringer Fließgeschwindigkeit und großer Tiefe auf. Junge Fische schließen sich in Schwärmen zusammen und treiben quer durch alle Wasserschichten. Kapitale Exemplare bevorzugen den Grund oder die Bereiche mit langsamer und gleichmäßiger Strömung, wo sie auf Futtersuche sind.

Kanal

Auch Kanäle eignen sich gut für Äschen, denn sie bieten fast überall gute Strömungsverhältnisse. Hier gibt es auch Hotspots, besonders dort, wo sich ein wenig Struktur an der Flusssohle oder durch die Fließgeschwindigkeit abzeichnet. Am unterspülten Ufer oder unter großen Krautfahnen am Grund finden die Fische auch gute Unterstände.

See

Auch in Seen sind die Äschen anzutreffen. Gerade klare und kalte Gebirgsseen eignen sich als Lebensraum für diese Fischart sehr gut. Einen guten Fang kann der Angler also auch im See machen.

Häufige Fragen zur Äsche

Die Äsche (Thymallus thymallus) ist eine Fischart, die in kühlen, sauerstoffreichen Fließgewässern in Europa und Asien heimisch ist. Ihr bevorzugter Lebensraum sind saubere Flüsse, Bäche und Seen in den gemäßigten Breiten, insbesondere in den Alpen, den Karpaten und Skandinavien. Sie sind an ihre Umgebung gut angepasst und benötigen Wasser von hoher Qualität, um zu überleben. Verschmutzung, Habitatzerstörung und Klimawandel haben jedoch Einfluss auf die Verbreitung der Äsche.

Die Äsche ist ein Allesfresser mit einer Vorliebe für Insekten, vor allem für aquatische Insektenlarven und Fluginsekten. Sie ernährt sich auch von Kleinkrebsen, Weichtieren, Würmern und kleinen Fischen. Äschen sind geschickte Jäger, die häufig an der Wasseroberfläche nach Nahrung suchen und dabei Insekten direkt aus der Luft schnappen können. In verschiedenen Lebensphasen und Jahreszeiten kann ihre Ernährung variieren, wobei sie in manchen Regionen auch pflanzliches Material wie Algen oder Wasserpflanzen fressen.

Äschen sind geschlechtsreife Fische, die im Frühjahr, meist zwischen März und Mai, laichen. Die Weibchen legen ihre Eier in flachen, kiesigen oder sandigen Bereichen der Flussbetten ab, die als Laichplätze dienen. Sie graben Laichgruben, in die sie zwischen 3.000 und 12.000 Eier legen, je nach Größe und Alter des Weibchens. Die Männchen befruchten die Eier, indem sie ihre Milch über die Eier verteilen. Die befruchteten Eier sinken in den Kies oder Sand, wo sie vor Fressfeinden geschützt sind. Die Eier entwickeln sich innerhalb von zwei bis vier Wochen, bevor die Jungfische schlüpfen und sich selbstständig ernähren können.

 

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  • Klare und saubere Gewässer sind der Lebensraum der Äsche: Anna / stock.adobe.com
  • Junge Äsche im Alter von ca. 1 Jahr: Irina Orlova / stock.adobe.com
  • Prachtvolle Äschenfahne an gefangener Äsche: ArtEvent ET / stock.adobe.com
  • Äsche beim Fliegenfischen gefangen: habrda / stock.adobe.com
  • Kleine Nymphen funktionieren am besten bei Angeln auf Äschen: Vitaly Volosevich / stock.adobe.com

Christoph beim Angeln

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