Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Christoph Hein
Aktualisiert am 09.05.2023

Der Grasskarpfen

Der Graskarpfen repräsentiert eine faszinierende Spezies innerhalb der Fischwelt. Dieser Fisch, der ursprünglich aus Ostasien stammt und inzwischen weit verbreitet ist, besitzt einzigartige Merkmale und Eigenschaften, die ihn sowohl aus ökologischer als auch aus Angler-Perspektive interessant machen. In diesem Artikel erfahrt ihr daher alle relevanten Informationen zum Graskarpfen.

Steckbrief

Der Graskarpfen
Der Graskarpfen

Allgemein

  • Synonyme: Weißer Amur, Chinakarpfen
  • Englischer Name: Grass Carp
  • Wissenschaftlicher Name: Ctenopharyngodon idella
  • Ordnung: Cypriniformes
  • Familie: Cyprinidae
  • Gattung: Ctenopharyngodon
  • Herkunft: Ostasien (China & Sibirien)

Körper

  • Größe: Bis zu 1,5 Meter, in seltenen Fällen bis 1,8 Meter
  • Gewicht: Bis zu 40 Kilogramm, in seltenen Fällen bis 60 Kilogramm
  • Alter: Durchschnittlich 10 Jahre, kann unter optimalen Bedingungen bis zu 20 Jahre erreichen
  • Körperbau: Langgestreckter und stromlinienförmiger Körper
  • Schuppen: Groß, in regelmäßigen Reihen angeordnet
  • Farbgebung: Oberseite grünlich, Seiten silbrig, Bauch weiß, Flossen grau bis dunkelgrau
  • Maul: breit und schräg nach oben gerichtet, ohne Barteln
  • Zähne: Im Gegensatz zu vielen anderen Karpfenarten besitzen Graskarpfen keine Schlundzähne

Lebensweise & Fortpflanzung

  • Nahrung: Herbivor, bevorzugt Wasserpflanzen, insbesondere Algen und andere submerse Pflanzen
  • Laichzeit: Frühling, wenn die Wassertemperaturen steigen, meist von April bis Juni, abhängig vom spezifischen Lebensraum und den dortigen klimatischen Bedingungen

Allgemeine Informationen

Graskarpfen sind bekannt für ihre Fähigkeit, in vielen verschiedenen Umgebungen zu überleben. Sie sind äußerst anpassungsfähig und tolerieren eine Vielzahl von Wasserbedingungen, einschließlich Brackwasser. Sie können sogar in Gewässern leben, die für andere Fischarten ungeeignet sind. Diese Anpassungsfähigkeit hat dazu beigetragen, dass sie sich in viele neue Lebensräume ausbreiten konnten. Trotz ihrer weiten Verbreitung sind sie jedoch in einigen Gebieten ein Problem, da sie ein invasiver Neozoon sein können, der einheimische Arten verdrängt.

Größe und Lebenserwartung

Im Hinblick auf Größe und Lebenserwartung sind Graskarpfen bemerkenswert. Sie können eine beachtliche Länge von bis zu 1,5 Metern erreichen und dabei ein Gewicht von bis zu 40 Kilogramm auf die Waage bringen. Es sind jedoch auch Fälle dokumentiert, in denen Exemplare eine Länge von bis zu 1,8 Metern und ein Gewicht von 60 Kilogramm erreichten. Die Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei etwa 10 Jahren, kann aber unter optimalen Bedingungen bis zu 20 Jahre betragen.

Junger Grasskarpfen
Junger Grasskarpfen

Verwandte Fischarten

Innerhalb der umfangreichen Familie der Cyprinidae, zu der der Graskarpfen gehört, finden sich zahlreiche andere bekannte und verbreitete Fischarten. Beispiele hierfür sind der Gemeine Karpfen (Cyprinus carpio), der Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix) und der Goldfisch (Carassius auratus). Diese Arten teilen eine Reihe von Merkmalen, darunter die Form und Position der Flossen und die Tatsache, dass sie alle Süßwasserbewohner sind.

Lebensraum und Lebensweise

In Bezug auf Lebensraum und Lebensweise bevorzugen Graskarpfen langsam fließende oder stehende Gewässer mit reichlich Unterwasservegetation. Sie sind in Flüssen, Seen und Teichen zu finden und passen sich leicht an unterschiedliche Wasserqualitäten an, solange es ausreichend Nahrung gibt. Trotz ihrer Toleranz gegenüber verschiedenen Lebensräumen bevorzugen sie warmes Wasser und sind in kälteren Klimazonen weniger verbreitet.

Lebensraum des Graskarpfens
Lebensraum des Graskarpfens

Nahrung / Beute

Die Ernährung des Graskarpfens ist hauptsächlich herbivor, eine Besonderheit, die diesen Fisch von vielen anderen Karpfenarten unterscheidet. Sie sind effiziente “Rasenmäher” in ihrem Lebensraum und ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, insbesondere von Algen und anderen submersen Pflanzen. Diese Pflanzenfresser können in kurzer Zeit große Mengen an Vegetation verzehren, was sie zu einem nützlichen Werkzeug zur Bekämpfung von übermäßigem Pflanzenwachstum in Teichen und Seen macht. Allerdings können sie in Gebieten, in denen sie keine natürlichen Feinde haben, zur Plage werden und das ökologische Gleichgewicht stören.

Laichverhalten und Fortpflanzung

Graskarpfen weisen ein interessantes Fortpflanzungsverhalten auf. Im Frühjahr, wenn die Wassertemperaturen steigen, beginnen sie mit dem Laichen. Die Weibchen können eine beeindruckende Anzahl von Eiern produzieren, oft mehrere hunderttausend bis über eine Million. Die Eier werden stromaufwärts abgelegt und treiben dann mit der Strömung stromabwärts, wo sie schließlich schlüpfen. Während dieser Zeit sind die Larven hochgradig anfällig für Raubtiere, und nur ein kleiner Prozentsatz überlebt bis zum Erwachsenenalter.

Kulinarische Bedeutung

Der Graskarpfen ist nicht nur in der Welt des Sportfischens bekannt, sondern hat auch einen festen Platz in der kulinarischen Landschaft. Sein mageres, festes Fleisch ist besonders in der asiatischen Küche sehr geschätzt. In China, wo der Graskarpfen ursprünglich beheimatet ist, wird er in einer Vielzahl von Gerichten verwendet. Sein Fleisch wird oft in dünne Scheiben geschnitten und kurz gekocht oder gebraten, um seine zarte Textur und seinen subtilen Geschmack zu bewahren.

In vielen Regionen Asiens wird der Graskarpfen auch wegen seiner Schuppen geschätzt, die in bestimmten Rezepten verwendet werden. Darüber hinaus werden aus den Eiern des Graskarpfens Kaviar-ähnliche Produkte hergestellt. In Europa und Nordamerika ist der Graskarpfen weniger bekannt als Lebensmittel, obwohl er auch hier gelegentlich auf dem Speiseplan steht.

Die Zucht von Graskarpfen in Aquakultur ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in einigen Ländern, insbesondere in China. Sie werden in Teichen gezüchtet, wo sie zur Kontrolle von Wasserpflanzen beitragen und gleichzeitig eine wertvolle Nahrungsquelle darstellen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Graskarpfen, obwohl er eine wertvolle Ressource darstellt, auch ein potenzieller invasiver Neozoon sein kann, der in einigen Regionen Probleme verursacht. Daher sollte seine Zucht und Verbreitung sorgfältig überwacht und reguliert werden.

Zielfisch beim Angeln

Graskarpfen sind als Sportfische bekannt und geschätzt, obwohl sie nicht immer leicht zu fangen sind. Sie sind starke Schwimmer und können einen intensiven Kampf liefern, was sie zu einer begehrten Trophäe für viele Angler macht. Ihre Vorliebe für Pflanzen macht sie jedoch zu einer Herausforderung für die traditionelle Angelfutterwahl. Nichtsdestotrotz können geduldige und geschickte Angler mit der richtigen Strategie und Ausrüstung Erfolg haben.

Graskarpfen als Zielfisch beim Angeln
Graskarpfen als Zielfisch beim Angeln

Häufige Fragen

Graskarpfen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie helfen, das Wachstum von Wasserpflanzen zu kontrollieren. Sie können in kurzer Zeit große Mengen an Vegetation verzehren und so das übermäßige Wachstum von Algen und anderen Pflanzen in Gewässern verhindern.

Graskarpfen sind hauptsächlich herbivor und ernähren sich von Wasserpflanzen. Sie bevorzugen Algen und andere submerse Pflanzen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Graskarpfens liegt bei etwa 10 Jahren. Unter optimalen Bedingungen können sie jedoch bis zu 20 Jahre alt werden.

 

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Christoph beim Angeln

Über den Autor

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Quellen aller Bilder aus diesem Artikel (Reihenfolge aus Artikel)

  • Der Grasskarpfen: Rostislav / stock.adobe.com
  • Der Graskarpfen: Edvard Ellric / stock.adobe.com
  • Junger Grasskarpfen: slowmotiongli / stock.adobe.com
  • Lebensraum des Graskarpfens: Rostislav / stock.adobe.com
  • Graskarpfen als Zielfisch beim Angeln: bukhta79 / stock.adobe.com