Angeln ohne Angelschein: Wo ist es möglich?

Christoph Hein
Aktualisiert am 20.08.2024

Angeln ohne Angelschein

Wer in Deutschland Angeln gehen möchte, der benötigt dafür einen Angelschein. Allerdings gibt es Ausnahmen, sodass in gewissen Regionen oder durch besondere gesetzliche Regelungen auch ohne Angelschein geangelt werden kann. So können Interessierte den Angelsport gewissermaßen erst einmal auszuprobieren, bevor sie sich entscheiden, den Kurs und die Prüfung für den offiziellen Fischereischein (Angelschein) zu belegen.

Für ein kurzes Urlaubsabenteuer oder ein Schnupper-Erlebnis gibt es insgesamt vier verschiedene Möglichkeiten, ohne Angelschein zu angeln. Im folgenden Artikel erfahrt ihr, welche Möglichkeiten es gibt und wie ihr diese am besten nutzen könnt. Für das Angeln ohne Angelschein in den deutschen Nachbarländern gelten noch einmal komplett andere Regeln, hier kann fast immer ohne vorherige Prüfung geangelt werden, es muss lediglich ein Erlaubnisschein gekauft werden. Alle Informationen dazu findet ihr ebenfalls unten im Artikel.


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Möglichkeiten für das Angeln ohne Angelschein

1.

Sonderregelungen der Bundesländer

Einige Bundesländer ermöglichen es, auch ohne eine abgelegte Fischerprüfung angeln zu gehen. Dazu gehören die Bundesländer Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Dabei gilt es zu beachten, dass die Angelei fast immer nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist sowie diversen Einschränkungen unterliegt.

2.

Angeln an Besatzseen / Paylakes

Des Weiteren ist es in allen Bundesländern erlaubt, an sogenannten Besatzseen zu angeln. Dies sind vorwiegend die klassischen Forellenseen, welche künstlich mit Fischen besetzt werden. Hier bedarf es keinen Angelschein. Lediglich eine Erlaubniskarte muss gelöst werden, um hier angeln zu können.

3.

Angeln mit dem Jugendfischereischein

Eine weitere Möglichkeit, in Deutschland auch ohne abgelegte Fischerprüfung zu angeln, ist der Jugendfischereischein. Dieser ist hauptsächlich für sehr junge Angler unter 16 Jahren ausgelegt. Allerdings gibt es auch hier einige Einschränkungen. So muss immer ein volljähriger Angler anwesend sein, der im Besitz eines gültigen Fischereischeins ist.

4.

Angeln in den deutschen Nachbarländern

Etwas anders sieht es dagegen in den deutschen Nachbarländern aus. Eine abgelegte Prüfung ist hier nicht notwendig, lediglich eine Erlaubniskarte muss gelöst werden, um dort angeln zu können. Vor allem die Niederlande, Dänemark, die Schweiz, Polen und Österreich punkten hier mit komfortablen Lösungen, die den Einstieg in den Angelsport problemlos ermöglichen.

Grundlagenwissen für das Angeln ohne Angelschein

Angeln ohne gültigen Angelschein kann sehr kostspielig werden, wenn an einem Fischereischein-pflichtigen Gewässer geangelt wird. In Deutschland gibt es exakte Vorschriften, welche Fischarten geangelt werden dürfen, wann welche Schonzeiten zu berücksichtigen sind und welche Fanggeräte zum Einsatz autorisiert sind. All diese Dinge lernt ein Angler normalerweise im Vorbereitungskurs zum Angelschein und muss sein Wissen durch das Ablegen der Fischerprüfung belegen.

Einen besonders hohen Stellenwert genießt dabei der waidgerechte Umgang mit den Fischen, um Tierquälerei zu vermeiden. Daher sollte sich ein Angler ohne Angelschein im Vorfeld über genau diese Dinge informieren, um Probleme und Missverständnisse im Vorfeld auszuschließen. Es empfiehlt sich, beim ersten Mal angeln nicht alleine, sondern mit einem erfahrenen Angler loszuziehen.

Fischereierlaubnisschein ist meistens erforderlich

Wichtig ist dabei, dass selbst beim Angeln ohne Angelschein für die meisten Gewässer in Deutschland ein Erlaubnisschein erworben werden muss. Dieser wird auch oftmals als Tageskarte oder Gewässerkarte bezeichnet und kann regional bei zuständigen Behörden, Vereinen und Einrichtungen wie Tankstellen oder Geschäften erworben werden.

In einigen Bundesländern muss neben der Angelkarte zudem eine Fischereiabgabe entrichtet werden, um dort angeln zu können.

Bundesländer mit Regelungen für Angeln ohne Angelschein

Falls dich die Lust am Angeln packen sollte, gibt es in einigen Bundesländern spezielle Genehmigungen und Regelungen, die das Angeln ohne Angelschein ermöglichen. Dazu zählen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bremen, NRW und Brandenburg. Da diese gesetzlichen Regelungen stetigen Änderungen unterliegen können, solltest du dich im Vorfeld noch einmal explizit auf den Informationsseiten des jeweiligen Bundeslandes informieren.

Brandenburg

Das Bundesland Brandenburg bildet in Deutschland eine Ausnahme. Hier haben Angler die Möglichkeit seit dem 1. August 2006 ohne Fischereischein dem Friedfischangeln nachzugehen. Voraussetzung für das Angeln von Friedfischen ist die Zahlung der Fischereiabgabe sowie der Erwerb eines Erlaubnisscheines für das jeweilige Gewässer. Die Angler sollten das Mindestalter von 8 Jahren überschritten haben und sich bei einer Kontrolle ausweisen können (Personalausweis oder Reisepass). Hast du größere Ambitionen in Bezug auf Raubfische, ist ein Angelschein und die damit verbundene Fischereiprüfung notwendig.

Schonzeiten in Brandenburg

Bremen

Das Bundesland Brandenburg bildet in Deutschland eine Ausnahme. Hier haben Angler die Möglichkeit seit dem 1. August 2006 ohne Fischereischein dem Friedfischangeln nachzugehen. Voraussetzung für das Angeln von Friedfischen ist die Zahlung der Fischereiabgabe sowie der Erwerb eines Erlaubnisscheines für das jeweilige Gewässer. Die Angler sollten das Mindestalter von 8 Jahren überschritten haben und sich bei einer Kontrolle ausweisen können (Personalausweis oder Reisepass). Hast du größere Ambitionen in Bezug auf Raubfische, ist ein Angelschein und die damit verbundene Fischereiprüfung notwendig.

Schonzeiten in Bremen

Mecklenburg-Vorpommern

Das nördliche Bundesland mit der herrlichen Ostseeküste ist von jeher ein beliebtes Ziel von Anglern. Mecklenburg-Vorpommern hat sich auf die hohe Nachfrage eingestellt und einen Touristenfischereischein ins Leben gerufen, der es sowohl Besuchern des Bundeslandes als auch Einheimischen erlaubt, diesen einmal im Jahr für vier Wochen zu beantragen. Der Touristenfischerschein kann bei den Ordnungsämtern sowie in zahlreichen Touristenbüros in Mecklenburg-Vorpommern beantragt werden.

Schonzeiten in Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

In Niedersachsen besteht die Möglichkeit, ohne Angelschein zu angeln. Dies betrifft hauptsächlich die aufregende Nordseeküste und einige ausgewählte freie Gewässer, die als Küstengewässer eingestuft werden. Dazu zählen Teile der Elbe, Ems, Leda oder Oste. Mitgeführt werden muss dabei ein Personalausweis oder ein Reisepass, um sich bei möglichen Kontrollen ausweisen zu können.

Schonzeiten in Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

In NRW ist das Schnupperangeln eine Option, sich mit dem Angelsport vertraut zu machen. Laut dem rheinischen Fischereiverband dürfen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Begleitung von verbandszugehörigen Angelvereinen sich mit diesem außergewöhnlichen Erlebnis vertraut machen, ohne im Besitz eines eigenen Angelscheines zu sein. Dies muss aber stets in Begleitung eines erwachsenen Fischereischeininhabers erfolgen, der außerdem die „tierschutzrelevanten Vorgänge“ übernimmt. Dazu gehört unter anderem das Töten der gefangenen Fische oder die Auswahl des Fanggerätes.

Schonzeiten in Nordrhein-Westfalen

Schleswig-Holstein

Im nördlichsten Bundesland von Deutschland kann für Interessierte ein Urlaubsfischereischein (Urlaubsangelschein) ausgestellt werden, der an 28 aufeinanderfolgenden Kalendertagen seine Gültigkeit besitzt. Voraussetzung für den Urlaubsangelschein ist, dass der Antragsteller seinen ersten Wohnsitz nicht in Schleswig-Holstein hat. Der Urlaubsfischereischein kann bei allen Ordnungsämtern im Bundesland gegen Vorlage eines Personalausweises oder eines Reisepasses ausgestellt werden. Er ermöglicht das Angeln an allen Gewässern in Schleswig-Holstein, wobei insbesondere das Angeln in der Nord- und Ostsee einen großen Reiz auf Urlauber ausübt.

Schonzeiten in Schleswig-Holstein

Thüringen

Im Bundesland Thüringen gibt es ebenfalls eine Möglichkeit, dem Angeln ohne Angelschein nachzugehen. Hier kann der Vierteljahresschein ohne Fischereiprüfung einmal im Jahr beantragt werden. Alle notwendigen Informationen zum Vierteljahresschein erhalten interessierte Angler beim Landwirtschaftsministerium des Freistaats Thüringen oder dem Landesanglerverband Thüringen. Das notwendige Grundlagenwissen wird über eine Broschüre vermittelt.

Schonzeiten in Thüringen

Erlaubniskarte trotzdem fast immer notwendig!

Bitte nicht vergessen: Bei allen Sonderregelungen, die durch die Bundesländer getroffen werden, ist an den meisten Gewässern ein Erlaubnisschein oder eine Tageskarte für das Angeln notwendig.

Angeln ohne Angelschein in den europäischen Nachbarländern

In allen europäischen Nachbarländern kann auch ohne Angelschein geangelt werden. Dies bedeutet, es muss keine Prüfung abgelegt werden, um eine Fischereierlaubnis zu erhalten. Jedoch ist es in den meisten Fällen trotzdem notwendig, einen Erlaubnisschein zu erwerben. Dieser kann in der Regel vor Ort oder im Internet erworben werden.

Das Angeln ohne jegliche Bescheinigung ist in einigen Fällen an der Küste möglich, für Binnengewässer wird jedoch immer ein Erlaubnisschein benötigt.

Niederlande

Das Angeln in den Niederlanden ist ohne einen Angelschein problemlos möglich. Hier ist es Vorschrift, dass der VISpas für das Angeln erworben wird. Der niederländische Fischereischein kann online oder bei Angelgeschäften vor Ort beantragt werden. Weil es auf dem postalischen Weg zu Verzögerungen kommt, kann ein vorläufiger VisPas mit einer Gültigkeit von vier Wochen ausgestellt werden. Die Kosten liegen zwischen 30 und 45 Euro jährlich und sind verbunden mit einer Mitgliedschaft in einem Angelverein. Empfehlenswert für die Niederlande ist eine Gewässerliste (Lijsten van Viswateren) mit den gewässerspezifischen Reglementierungen, damit nicht unwissentlich Straftaten begangen werden. Alternativ lohnt sich die VisPlanner-App, die alle praktischen Informationen auf dem Smartphone vereint.

Wichtig: Auch in den Niederlanden gibt es gesetzliche Vorschriften, die zu berücksichtigen sind. So ist das Angeln von mehr als zwei Zandern oder von Aal untersagt, ebenso wie die Mitnahme von mehr als zehn getöteten Süßwasserfischen von einer Größe über 15 cm aus einem Gewässer.

Niederlande

Dänemark

Das Angeln ohne Angelschein ist in Dänemark vorwiegend problemlos möglich, wenn du jünger als 18 Jahre bist oder älter als 65. In diesem Fall benötigst du keinen staatlichen dänischen Angelschein. Befindest du innerhalb dieser Altersspanne ist der staatliche dänische Angelschein eine Pflicht, der allerdings ohne eine Prüfung online unter www.fisketegn.dk beantragt werden kann. Dank moderner Technik kann nach der Entrichtung der Gebühr der Angelschein direkt auf das Smartphone geladen werden und ist immer dabei. Die Kosten betragen, umgerechnet rund 25 Euro.

Wichtig: In Dänemark muss für das jeweilige Gewässer eine Tages-, Wochen- oder Jahreskarte erworben werden, für die ebenfalls Kosten anfallen können. Alle Informationen dazu finden sich unter www.danskfiskekort.dk. Zu berücksichtigen sind außerdem die Schutzzonen im Meer, in denen das Angeln untersagt ist.

Angeln in Dänemark

Schweiz

In der Schweiz gibt es das sogenannte Freiangelrecht, das an bestimmten Gewässern das Angeln ohne Sachkunde-Nachweis (SANA) oder Patent erlaubt. Dazu zählen der Zürichsee, Greifensee, Pfäffikersee und Türlersee sowie der Bodensee und der Walensee. Voraussetzung ist allerdings, dass nur vom Ufer aus mit einer Angel oder Schnur gefischt werden darf. Köderfische sind in diesem Kontext ebenso untersagt. Eine Erweiterung ist die Patentfischerei für 25 Schweizer Franken, die vor Ort erworben werden kann. Mit der Patentfischerei ist das Angeln für einen Tag oder eine Woche an bestimmten Gewässern auch vom Boot und mit Ködern erlaubt. Ein Sachkunde-Nachweis ist dafür nicht notwendig.

Angeln ohne Angelschein in der Schweiz

Polen

Angeln in Polen ist ohne eine Prüfung möglich und angesichts der zahlreichen Gewässer auch besonders reizvoll. Dafür muss im Vorfeld eine Angelgenehmigung beantragt werden, die in der Regel umgehend vom polnischen Anglerverband PZW ausgestellt wird. Die Kosten können aufgrund keiner gesetzlichen Regelung von Jahr zu Jahr variieren.

Angeln ohne Angelschein in Polen

Österreich

Das Angeln ohne Angelschein ist in Österreich in den meisten Fällen nur an privaten Angelteichen möglich. Ansonsten sind die Mitgliedschaft in einem Angelverein sowie eine fachliche Unterweisung notwendig.

Angeln ohne Angelschein in den Österreich

Schweden

In den fünf größten Seen, Vänern, Vättern, Mälaren, Hjälmaren und Storsjön, darf man mit dem Handgerät frei angeln. Das gilt auch für den Großteil des Meeres. Wer ein Ferienhaus in Schweden bucht, benötigt oft keine Angelkarte, wenn der Hausbesitzer auch Angelrechte am See hat.

Angeln ohne Angelschein in den Schweden

Norwegen

An den Fjorden und der Küsten benötigt man in Norwegen als Angler keinen Angel- oder Erlaubnisschein. Touristen dürfen hier für den Eigenbedarf angeln. Allerdings ist das nur mit Handangeln (also einer normalen Angelrute) erlaubt, Reusen oder Netze sind verboten.

An den Seen und Flüssen im Innenland kann ebenfalls ohne Angelschein geangelt werden. Hier muss lediglich eine Angellizenz käuflich erworben werden, diese gibt es in örtlichen Geschäften wie Tankstellen oder Kiosken.

Angeln ohne Angelschein in den Norwegen

Frankreich

In Frankreich bedarf es einer Erlaubniskarte, um dort an den Binnengewässern zu angeln. Diese kann käuflich erworben werden und bedarf keiner vorherigen Prüfung, wie es in Deutschland der Fall ist.

Das Angeln an der Küste Frankreichs ist auch komplett frei und bedarf keiner Erlaubniskarte. Dabei gilt es lediglich zu beachten, dass pro Person maximal eine Rute mit zwei Haken geangelt werden darf.

Angeln ohne Angelschein in den Frankreich

Finnland

In Finnland ist das Angeln ohne Angelschein ebenfalls problemlos möglich. Hier muss lediglich eine Erlaubniskarte erworben werden, wenn an Gewässern mit Stromschnellen oder mit Regenbogenforellen gefischt werden möchte. Gleiches gilt auch für das Schleppangeln, für das ebenfalls eine Erlaubniskarte notwendig ist.

Angeln ohne Angelschein in den Finnland

Island

An der Küste Islands kann ohne Erlaubnisschein geangelt werden. Wer jedoch an den isländischen Seen und Flüssen angeln möchte, der muss einen Jahresschein erwerben. Wer auf Lachse angeln möchte, muss dabei tief in die Tasche greifen, eine Tageslizenz kann hier bis zu 1000 Euro kosten.

Angeln ohne Angelschein auf Island

Italien

Um in Italien angeln zu können, ist ein Erlaubnisschein zwingend notwendig. Dieser kostet in der Regel ca. 25 Euro und ist für 3 Monate gültig. Damit kann in den meisten Gewässern problemlos geangelt werden. Ggf. gelten vor Ort für einige Gewässer separate Regelungen, daher ist es sehr empfehlenswert, sich vor dem Angeln entsprechend zu informieren.

Angeln ohne Angelschein in Italien

Angeln an Besatzseen / Forellenseen

Das Angeln ohne Angelschein ist an sogenannten Besatzseen problemlos möglich. An diesen wird eigens ein Fischbestand in regelmäßigen Abstanden eingesetzt. Hobbyangler haben die Möglichkeit, eine Tageskarte zu erwerben und Fische für den eigenen Bedarf zu angeln. Es gibt es auch andere Abrechnungsmodelle, beispielsweise an Forellenteichen, bei denen am Ende der Fang in Kilogramm abgerechnet wird. Diese Besatzseen werden oft privat betrieben, sind aber eine echte Möglichkeit, um einen Einstieg in das Angeln zu finden.

Wichtig: Auch an diesen kommerziellen Angelteichen gilt das deutsche Tierschutzgesetz und für das Töten eines Wirbeltieres sind auch hier die notwendigen Kenntnisse notwendig. Der Betreiber darf entsprechendes Wissen im Vorfeld abfragen.

Jugendfischereischein: Angeln ohne Angelschein für Minderjährige

Eine gute Lösung für junge angehende Angler ist der Jugendfischereischein in zahlreichen Bundesländern. Dafür ist das Ablegen der Fischerprüfung nicht notwendig, allerdings muss in der Regel die Anwesenheit eines volljährigen Fischereischeininhabers sichergestellt werden. Das Alter für den Jugendfischereischein variiert von Bundesland zu Bundesland. Es kann dabei zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr liegen. Nicht wenige jugendliche Angler, die den Sport für sich entdeckt haben, sind ohnehin in einem Angelverein vertreten und möchten möglichst frühzeitig die Fischereiprüfung ablegen, um eigene Abenteuer zu erleben. Dies ist bereits ab 14 Jahren möglich. Eine Ausnahme in dieser Hinsicht bildet Sachsen-Anhalt. Hier müssen Kinder und Jugendliche eine eigens auf sie abgestimmte Prüfung ablegen. Damit entfällt hier aber die Begleitpflicht eines erwachsenen Fischereischeininhabers.

Schwarzangeln: Strafen für das Angeln ohne Angelschein

Wird ohne gültigen Angelschein in einem Bereich geangelt, an dem aber eigentlich eine Fischereischeinpflicht herrscht, so spricht man vom „Schwarzangeln“. Dabei handelt es sich keineswegs um ein Kavaliersdelikt. Wird das Schwarzangeln als Fischwilderei ausgelegt, so besteht der Bestand einer Straftat und es können empfindliche Strafen verhängt werden. Diese reichen von Geldstrafen hin zu Freiheitsstrafen in extremen Fällen. Zudem wird in der Regel die gesamte Angelausrüstung eingezogen, wenn ein Angler beim Schwarzangeln erwischt wird.

Daher sollte man sich immer im Vorfeld informieren, welche Regelungen an seinem Gewässer gelten und ob das Angeln ohne Angelschein dort möglich ist.

BundeslandBußgeldhöhe
Baden-Württembergbis zu 5.000 Euro
Bayernbis zu 5.000 Euro
Berlinbis zu 50.000 Euro
Brandenburgbis zu 50.000 Euro
Bremenbis zu 5.000 Euro
Hamburgbis zu 10.000 Euro
Hessenbis zu 5.000 Euro
Mecklenburg-Vorpommernbis zu 75.000 Euro
Niedersachsenbis zu 5.000 Euro
Nordrhein-Westfalenbis zu 5.000 Euro
Rheinland-Pfalzbis zu 5.000 Euro
Saarlandbis zu 5.000 Euro
Sachsenbis zu 5.000 Euro
Sachsen-Anhaltbis zu 5.000 Euro
Schleswig-Holsteinbis zu 25.000 Euro
Thüringenbis zu 5.000 Euro

Kontrolle von Angelschein und Angelkarten

Die Einhaltung der geltenden Regelungen und Gesetze wird in der Regel von Fischereiaufsehern kontrolliert. Diese sind dazu befugt, sich Ausweisdokumente sowie den Fischereischein / Fischereierlaubnisschein zeigen zu lassen. Fischereiaufseher werden in der Regel von Angelvereinen gestellt und kontrollieren entsprechend die gepachteten Gewässer der Vereine.

An öffentlichen Gewässern sind es das Ordnungsamt sowie die Polizei / Wasserschutzpolizei oder die Fischereiaufsichtsbehörde, die die Kontrolle von Anglern und deren Angelerlaubnis übernehmen.

Häufige Fragen zum Angeln ohne Angelschein

Einige Bundesländer ermöglichen es, auch ohne das Ablegen der Fischerprüfung zu angeln. Dies ist bspw. im Rahmen eines Touristenfischereischeins oder dem Jugendfischereischein möglich. Eine ausführliche Liste aller Bundesländer findet ihr hier im Artikel.

Die Strafen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, können aber mehrere tausend Euro betragen, wenn der Fall als Fischwilderei gewertet wird.

In fast allen deutschen Nachbarländern kann ohne Fischereischein geangelt werden. Ein Erlaubnisschein ist natürlich trotzdem notwendig, kann aber ganz einfach käuflich erworben werden. Eine ausführliche Liste zu allen Ländern findet ihr hier im Artikel.

In einigen Bundesländern ist das Angeln ohne Angelschein auf einige bestimmte Fischarten beschränkt. So darf in Brandenburg bspw. auch ohne Fischereischein auf Friedfische geangelt werden. Ein Erlaubnisschein ist natürlich aber trotzdem notwendig, dieser kann käuflich erworben werden.

 

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Christoph beim Angeln

Über den Autor

Moin! 👋 Ich bin Christoph, seit 25 Jahren leidenschaftlicher Angler und Autor dieses Artikels. Hier auf Angelmagazin.de teile ich mein Wissen mit euch. Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich sehr über eine Bewertung freuen. Und wenn du magst, kannst du mir hier noch einen Kaffee ☕🙂 ausgeben.

Quellen aller Bilder aus diesem Artikel (Reihenfolge aus Artikel)

  • Jugendfischereischein Nordrhein-Westfalen: E. Zacherl / stock.adobe.com
  • Jugendfischereischein Thüringen: E. Zacherl / stock.adobe.com
6 Kommentare
  1. Hallo der Artikel hat mir gut gefallen. Mir ist gerade wieder Lust zum Angeln gekommen.

    1. Hallo Norbert,

      das freut mich! Viel Erfolg am Wasser. 🙂

      VG
      Christoph

  2. Auch für die Grenzgewässer der Mosel, Sauer und Our gibt es eine Sonderregelung (kein Fischereischein erforderlich!). Die Scheine sind günstig zu bekommen, z. B. bei den anliegenden Gemeinden, Angelshops und auch einigen Tabakläden auf der anderen Seite. Viele Kilometer Angelrevier von Bach bis Schifffahrtkanal …

    Gruß Jörn

    1. Hey Jörn,

      danke für die Info!

      VG
      Christoph

  3. Hi Christoph,

    leider muß ich eine Sache die du schreibst korrigieren. In NRW ist immer ein Fischereischein erforderlich, auch an Besatzseen/Forellenteichen. Das Angeln ohne Fischereischein ist in NRW immer verboten. Leider besteht das Gerücht das es an Forellenteichen erlaubt wäre schon sehr lange und hält sich auch wacker, aber es ist halt nur ein Gerücht. 😉

    Viele Grüße,
    Björn

    1. Hallo Björn,

      danke für deinen Kommentar.
      Tatsächlich haben wir in unserem Artikel nichts anderes geschrieben bzw. ich konnte gerade keine Passage finden, in der wir etwas Gegenteiliges geschrieben haben. 🙂

      Sollte mir da etwas durchgerutscht sein, gerne nochmal melden.

      VG
      Christoph

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