Hornhecht angeln (Belone belone)
Christoph Hein
Aktualisiert am 05.04.2023

Der Hornhecht ist ein schlanker Meeresfisch, der als geschickter Räuber gilt. Er lebt vor allem im östlichen Atlantik. Diese Fische erreichen eine Länge von bis zu 90 cm und gelten als hervorragende Schwimmer, die aus dem Wasser springen können wie Delphine. Ihr markantestes Merkmal ist wohl das schnabelartige Mail. Der Hornhecht gilt auch als leckerer Speisefisch mit aromatischem Fleisch. Er schmeckt gebraten und gegrillt sehr lecker und auch als Räucherfisch erfreut er sich großer Beliebtheit. Zudem ist der Hornhecht ein toller Zielfisch für Angler, denn er ist im Drill ein schwieriger Gegner.
Wissenswertes

Der gewöhnliche Hornhecht (Belone belone) heißt im Englischen auch „Garfish“ oder „Hornfisch“. Er ist ein schlanker Meeresfisch aus der Familie der Hornhechte und der Gattung „Belone“. Er lebt vorwiegend im nordöstlichen Atlantik und seinen Nebenmeeren.
Der Hornhecht gilt als ausgezeichneter Schwimmer, der sogar aus dem Wasser springt, wenn er von Thunfischen oder Delphinen gejagt wird. Manchmal stechen sie schräg durch die Oberfläche und peitschen sich wie Surfer mit der Schwanzflosse durch das Wasser nach vorne.
Lebensraum
Der Hornhecht gehört zu den Schwarmfischen, die dicht unterhalb der Meeresoberfläche schwimmen. Thunfische und Delphine gehören zu ihren Fressfeinden. Um diese abzuschütteln, springen sie weit aus dem Wasser und durchstoßen schräg die Wasseroberfläche.
So fliehen Sie mit schnellen Schwanzflossenschlägen. Diese Fischart besitzt ein spitzes, knöchernes Vorderende, durch das es auch bei Menschen zu Verletzungen kommen kann, wenn die Fische in Panik sind.
Bevorzugte Beutefische
Der Hornhecht ist ein Raubfisch, der seine Beute tagsüber jagt. Dazu gehören kleine Fische wie Sandaale, junge Heringe, Sardinen oder Sardellen. Er hat sich also auf Schwarmfische des Freiwassers spezialisiert. So wie die Makrele unternimmt er weite Wanderungen, um seine Beute zu jagen und zu fressen. Der Hornhecht frisst aber auch größere Muscheln des Freiwassers.

Größe & Lebenserwartung
Hornhechte werden maximal bis zu 90 cm lang und erreichen ein Gewicht von bis zu 1,3 kg. Die durchschnittliche Länge beträgt aber meist 45 bis 70 cm und das Durchschnittsgewicht liegt selten bei über 1 kg. Hornhechte können bis zu 15 Jahre alt werden.

Fortpflanzung
Die Hornhechte laichen bevorzugt im flachen Wasser in den Monaten von Mai bis Juni. Diese Fischart laicht mehrmals im Jahr. Die Weibchen können in einem Laichvorgang 1000 bis 35.000 Eier ablegen, je nach Körpergröße. Die Eier haben einen Durchmesser von 3 bis 3,5 mm.
Ein Teil dieser Eier wird mit 20 mm langen klebrigen Filamenten an Steine oder Pflanzen geheftet. Die jungen Fischlarven schlüpfen dann nach 3 bis 5 Wochen und sind dann ca. 13 mm lang. Sie haben noch keinen verlängerten Oberkiefer. Bis sie 45 mm groß sind, wächst ihr Unterkiefer. Dadurch schauen sie den verwandten Halbschnabelhechten ähnlich.
Wenn die Jungfische eine Länge von 12 cm erreicht haben, sehen sie aus wie ausgewachsene Hornhechte. Der schnabelartige Kiefer ist oben nur wenig kürzer als unten. Die Geschlechtsreife erreichen die Fische mit einer Größe von 45 cm und einem Alter von knapp 2 Jahren.
Merkmale
Der Hornhecht besitzt eine einzige Rücken- und Afterflosse, welche auf gleicher Höhe weit hinten sitzen. Sie befinden sich kurz vor dem Schwanzflossenstiel. Ihre Schwanzflosse ist gegabelt. Diese Fischart hat 75 bis 84 Wirbel, beide Kiefer sind verlängert und bilden einen Schnabel, der einer Pinzette gleicht. Die Zähne sind recht groß und weit außen platziert.

Der Unterkiefer ist ein wenig länger als der Oberkiefer. Bei Exemplaren, die größer als 20 cm sind, ist auch das Pflugscharbein bezahnt. Beim Hornhecht sind das Skelett und die Gräten grün. Hinter dieser beeindruckenden Färbung steckt allerdings ein harmloser Farbstoff, nämlich das Mineral Vivianit.

Der Hornhecht ist auch ein Meister der Tarnung, denn er hat spezifische Merkmale, die ihm das Leben an der Wasseroberfläche möglich machen. Der obere Teil der Iris hat einen Lappen, der das Auge des Fisches vor Sonnenlicht schützt. Zudem ist eine spezielle Gegenschattierung typisch für diesen Raubfisch. Im Gegensatz zu seiner silbrig schimmernden Unterseite ist die Oberseite viel dunkler und leicht grünlich. So kann er nicht so leicht von Angreifern aus der Luft entdeckt werden.
Verwandte Fischarten
Die Familie der Hornhechte umfasst insgesamt über 50 Arten, die in 12 verschiedene Gattungen eingeteilt werden. Mit dem Hecht kann man den Hornhecht nicht verwechseln, da sie sich bis auf ihren langen, schlanken Körper nicht sehr ähnlich sehen.
Der Hornhecht wird zwar von vielen Anglern liebevoll „Kleiner Marlin“ genannt, ist aber mit dieser Fischart nicht verwandt. Den Namen bekommt er von seiner langen Schnauze, die dem des Schwertfisches sehr ähnlich sieht.
Ausrüstung
Rute
Wer nach Hornhechten angeln möchte, sollte seine Ausrüstung an die für die Meerforelle anpassen. Für den Hornhecht eignet sich eine leichte bis mittelschwere Spinnrute am besten. Die Länge sollte dabei zwischen 2,70 bis 3 Meter liegen und ein Wurfgewicht von 10g bis 40g besitzen. Aber auch spezielle Sbirolino- oder Feeder-Ruten funktionieren bei dem schlanken Fisch auch gut. Diese sollten dann aber mindestens eine Länge von 3,30 Meter haben.

Köder
Der Hornhecht beißt nicht nur auf Naturköder, sondern auch Kunstköder kommen bei dem Fisch sehr gut an. Bei Naturködern kommen vor allem Garnelen, Seeringelwürmer, Herings- und Makrelenfetzen gut an. Aber auch bei Wobbler und Blinker geht der Fisch gerne an die Angel. Diese sollten vor allem langgezogen und silbrig glänzend sein, um echte Fische zu imitieren.
Blau, Silber, Grau und Grün funktioniert auch gut. Auch Meerforellenblinker mit 25g eignen sich sehr gut dafür. Beim langen, schnabelartigen Maul hält der Haken nicht besonders gut. Um Verletzungen beim Fisch zu vermeiden und einen gelungenen Fang hinzulegen, kann man auch spezielle Fäden verwenden.

Schnur
Beim Hornhecht sollte man auf jeden Fall auf eine monofile Hauptschnur setzen. Optimal klappt es mit einer 0,20er bis 0,25er. Der Angler kann aber auch eine geflochtene Schnur verwenden, dabei sollte er darauf achten, dass sie eine Größe von 0,12 bis 0,16 hat. Der Fisch gibt bei dieser Schnur einen wundervollen Drill ab. Die Kombination mit einer Wasserkugel ist beim Hornhecht auch sehr effektiv.
Rolle
Bei der Angelrolle sollte man sich auch am besten bei der Meerforelle etwas abschauen. Eine 2500er bis 4000er Stationärrolle eignet sich besonders gut. Es funktioniert aber auch mit einer 2000er. Der Hornhecht ist ein sehr kampfstarker Fisch, der auch einen guten Drill gibt. Daher sollte die Rolle schon etwas aushalten. Es ist auch wichtig darauf zu achten, dass die Rolle für das Salzwasser geeignet ist.
Jahreszeiten
Frühling
Besonders im Frühjahr hat man hohe Chancen, einen guten Fang mit den Hornhechten zu machen. Die besten Monate für den Hornhecht sind Ende April bis Juni. Besonders der Mai ist ein starker Monat. Ein Sprichwort sagt, dass der Hornhecht kommt, wenn der Raps blüht. Da die Fische nicht nur alleine unterwegs sind, kann man hier gleich mehrere schöne Exemplare an die Angel bekommen.

Sommer
Aber auch im Juni und im Juli lassen sich die schlanken Fische an der Küste noch gut angeln. Es ist aber schwerer, als im Frühjahr. Es kann aber sein, dass die Fische hier bereits wieder abwandern und man weiter draußen nach ihnen suchen muss. Mit dem richtigen Köder beißen die Fische aber auch im Sommer gerne an. Naturköder wie Heringsfetzen und Garnelen sind dabei die beste Wahl.

Herbst
Im Herbst sind die Fische nicht mehr so oft anzutreffen, wie im Frühjahr oder Sommer. Man kann an der Ostsee trotzdem noch immer einen guten Fang machen, die Fische sind nur meist um einiges kleiner als sonst. Die Angler sollten versuchen, die Rute nicht nur an der Küste auszuwerfen, sondern auch weiter draußen auf die Jagd nach den silbrig-schlanken Fischen zu gehen.
Winter
Im Winter ziehen sich die Hornhechte in tiefere Lagen zurück und sind bei Weitem nicht so aktiv wie zu den anderen Jahreszeiten. Man kann zwar im Winter Fische an die Angel bekommen, aber bei Weitem nicht so gut wie im Frühjahr und im Sommer.
Beißzeiten
Tagsüber
Der Hornhecht lässt sich im Grunde den ganzen Tag über gut fangen. Besonders hohen Erfolg hat man meistens über die Mittag- und Abendstunden. Aber auch am Morgen lässt sich der Fisch gerne blicken. Der Hornhecht ist ein Sichtjäger, das bedeutet, dass ein klarer und sonniger Tag sehr von Vorteil ist. Aber auch bei Regen beißt der Fisch an, das Wasser darf nur nicht zu trüb sein.
Nachts
Der Hornhecht ist kein speziell nachtaktiver Fisch, daher macht es nicht viel Sinn in der Dunkelheit nach dem Fisch zu angeln. Der frühe Abend ist aber eine gute Zeit.
Gesetzliche Regelungen
Das Mindestmaß legt fest, wie groß der Fisch sein muss, damit er geangelt werden darf. Kleinere Fische müssen ohne weitere Verletzungen zurück ins Wasser gesetzt werden. Während der Schonzeiten dürfen die Fische nicht gefangen werden.
Für den Hornhecht gelten für deutsche Bundesländer an der Ost- und Nordsee keine Schonzeiten oder Mindestmaße.
Häufige Fragen zum Hornhecht
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