Regenbogenforellen angeln (Oncorhynchus mykiss)

Christoph Hein
Aktualisiert am 05.04.2023

Regenbogenforelle

Die Regenbogenforelle ist bei Anglern ein beliebter Zielfisch. Sie ist einerseits ein flinker Jäger mit gutem Drill und andererseits ist sie ein hervorragender Speisefisch. Ihr Fleisch ist zart und fettarm und weist einen feinen Geschmack auf. Dazu haben Regenbogenforellen nur wenige Gräten. Dieser Fisch schmeckt sowohl geräuchert sehr lecker als auch gebraten, gegrillt oder gedünstet. Die Regenbogenforelle stammt ursprünglich aus Nordamerika und lebt in fließenden, kühlen Gewässern. Mittlerweile wird sie aber auch in Aquakulturen gezüchtet. Nicht selten erhält man den Fisch auch als „Lachsforelle“, wenn das Fleisch durch bestimmte Futterzugabe rötlich, wie das eines Lachses, ist.

Wissenswertes

Körperbau der Regenbogenforelle
Körperbau der Regenbogenforelle

Die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) wird auch gerne als „Lachsforelle“ bezeichnet. Sie gehört zur Gattung der pazifischen Lachse und stammt aus der Familie der Lachsfische (Salmonidae). Der Name Regenbogenforelle kommt daher, dass diese Fischart ein Seitenband hat, das in allen Farben des Regenbogens schimmert. Man führte sie im 19. Jahrhundert aus Nordamerika ein, denn sie war dort ursprünglich an der Pazifikküste beheimatet.

Neben den frei lebenden Fischen wird die Regenbogenforelle auch in Aquakulturen gezüchtet, denn sie eignet sich besser zur Züchtung als die heimische Bachforelle. Regenbogenforellen mit rotem Fleisch werden auch Lachsforellen genannt und sind als Speisefische äußerst beliebt. Der Name kommt daher, dass ihr rötliches Fleisch an den Lachs erinnert.

Lebensraum

Die Regenbogenforelle ist mittlerweile in 45 verschiedenen Ländern beheimatet. Abgesehen von der Antarktis, kommt sie auf allen Kontinenten vor. Diese Fischart liebt sauerstoffreiche, fließende Gewässer mit niedrigen Temperaturen. Kurzfristig verträgt sie aber auch höhere Wassertemperaturen.

Junge Regenbogenforellen leben im Schwarm, während erwachsene Exemplare eher Einzelgänger sind und sich auch ihr eigenes Revier bilden. Der Fisch ist wenig standorttreu und wandert gerne umher. Man findet die Regenbogenforelle in Bächen, Flüssen, Seen und Teichen.

Bevorzugte Nahrung

Regenbogenforellen, die in freier Natur leben, fressen bevorzugt Insekten (Anflugnahrung), aber auch kleine Amphibien, Bachflohkrebse, Würmer, Schnecken und kleine Fische. Darunter können auch Artgenossen sein.

Sie ist bei der Nahrung weniger wählerisch wie die Bachforelle und frisst auch Kunstfutter. Ihr Raubverhalten kann als aggressiver beschrieben werden als jenes der Bachforelle. Denn einerseits jagt der Fisch Fluginsekten an der Wasseroberfläche und andererseits wird auch unter Wasser Beute aus der Deckung heraus attackiert.

Größe & Lebenserwartung

Die maximale Länge der Regenbogenforelle beträgt ca. 120 cm, durchschnittlich werden die Fische ca. 35 bis 50 cm lang. In Nordamerika liegt das Maximalgewicht einer gefangenen Regenbogenforelle bei 25,4 kg, in Europa bei 14 kg. Durchschnittlich wiegt diese Fischart aber nur ca. 1 kg. Das Höchstalter beträgt 11 Jahre.

Fortpflanzung

Ihre Geschlechtsreife erreichen Regenbogenforellen mit 2 oder 3 Jahren. In Europa findet die Laichzeit von Ende November bis Mai statt, in den USA von März bis April, beziehungsweise von Januar bis Juni. In den südlichen Ländern laicht dieser Fisch von September bis November.

Der Laichvorgang findet in sauerstoffreichem Gewässer mit kiesigem Grund statt, meist in der Nähe von Stromschnellen oder tiefen Gumpen. Die jungen Fische schlüpfen nach ca. 30 Tagen (bei einer Wassertemperatur von etwa 10 Grad Celsius). Sie bleiben im Kies und fressen zuerst den Dottersack. Danach ernähren sie sich von Zooplankton.

Merkmale

Der Körper der Regenbogenforelle ist lang gestreckt und seitlich etwas abgeflacht. Die Fische weisen eine dunkel bläulich-grüne oder olivgrüne Rückenfärbung auf, während der Bauch weißlich ist. Ein eher breites, rötlich schillerndes Längsband befindet sich auf den Flanken. Dieses ist bei den Männchen in der Laichzeit besonders auffällig. Kleine, schwarze Punkte bedecken fast den gesamten Körper dieser Forellenart, mit Ausnahme der unteren Bauchseite. Auch Rücken-, Fett- und Schwanzflosse sind davon bedeckt.

Die Körperfärbung variiert aber je nach Lebensraum, denn bei Exemplaren in großen Seen ist, das rötliche Längsband nicht so stark zu sehen. Junge Fische weisen dunkle vertikale Balken auf ihren Flanken auf. Der Kopf der Regenbogenforelle ist mittelmäßig groß und besitzt eine tiefe, bis zum Rand des hinteren Auges reichende, Mundspalte. Die Fische haben viele kleine, aber spitze Zähne. Die Fettflosse findet man zwischen der Rücken- und Schwanzflosse, was typisch für Lachsfische ist.

Schuppenkleid einer Regenbogenforelle
Schuppenkleid einer Regenbogenforelle

Verwandte Fischarten

Fische wie die Bachforelle, die Meerforelle, der Saibling oder der Huchen sind mit der Regenbogenforelle verwandt. Hier kann es natürlich auch zur Verwechslungsgefahr kommen. Doch die Regenbogenforelle besitzt eine Kombination von Merkmalen, die sie von diesen anderen Fischarten unterscheidet.

Einerseits wäre dies das rötliche Seitenband und andererseits die dunklen Punkte an Rücken- und Schwanzflosse und die fehlenden roten Punkte. Sie hat auch deutlich weiß abgesetzte Flossensäume.

Ausrüstung

Rute

Hierfür gibt es spezielle Forellenruten, die auch gerne als Forellenangel bezeichnet werden. Es kann aber auch eine andere Rute verwendet werden, diese sollte nur ein paar wichtige Eigenschaften besitzen. Besonders beliebt ist die Grundmontage für das Angeln auf Forellen. Das Gewicht sollte hier bei ca. 10 g liegen.

Wichtig bei der Forellenrute ist, dass sie eine weiche Aktion haben. Ruten mit der Kennzeichnung L für Leicht/Light oder M für Mittel/Medium eignen sich dafür optimal. So bekommt man einen guten Drill, sobald der Fisch am Haken ist. Zudem muss die Rute nicht übermäßig lang sein, 2 Meter reichen bereits. Wer nicht mit einer Grundmontage am See angelt, sollte das Wurfgewicht zwischen 5 und 25 g ansiedeln. Eine leichte Spinnrute ist außerdem eine gute Option.

Köder

Die Regenbogenforelle ist zwar ein Allesfresser, aber sie ist auch ein kluger Raubfisch. Zu den besten Ködern für Forellen zählen auf jeden Fall Maden und Würmer, wie beispielsweise die Bienen- und Wachsmottenlarve. Dennoch sollte man die verschiedenen Köder nicht mischen und sich nur auf einen fokussieren, da die Forelle ansonsten misstrauisch werden kann.

Wer auf der Jagd noch großen Forellenexemplaren ist, kann den schlauen Fisch auch beim Spinnfischen fangen. Hier eignen sich Kunstköder wie kleine bzw. Forellenwobbler am besten. Diese dürfen dann auch bunt und grelle Farben haben. Beim Fliegenfischen sind die effizientesten Köder Streamer, Trockenfliegen und Nymphen.

Schnur

Beim Angeln auf Regenbogenforellen sollte die Schnur sehr gut getarnt und transparent sein. Die Forelle hat als Raubfisch gute Augen und erkennt eine bunte oder auffällige Schnur.

Zudem sollte die Schnur eine gute Dehnung haben, da der Fisch im Drill sich kräftig wehrt und agile Sprünge vollzieht. Eine monofile Schnur mit einer zusätzlichen Vorfachschnur vermeidet das Ausschlitzen des Hakens. Der Durchmesser kann zwischen 0,20 und 0,25 mm betragen.

Rolle

Die Rolle sollte sich möglichst leicht kurbeln lassen und zudem einen fein einstellbaren Freilauf besitzen. Aber auch in fließenden Gewässern sollte die Rolle leicht zu bedienen sein. Die Übersetzung sollte hier zwischen 5:1 oder 5,9:1 sein. Rollen ab 6:1 können mühsam sein. Rollen mit der Größe 1000 bis 2000, aber auch 3000 haben sich hier etabliert. Bei einer Schnurdicke von 0,20 mm sollte die Schnur schon um die 200 m fassen.

Jahreszeiten

Frühling

Die Regenbogenforelle ist ein Fisch, der sich über das ganze Jahr gut fangen lässt. Im Frühjahr hat man vorwiegend an seichten Buchten in der Nähe der Wasseroberfläche Glück einen guten Fang zu machen. Bereits im März können große Exemplare an die Angel gehen, besonders beliebt sind auch die Monate April und Mai.

Sommer

Im Sommer sollte man hauptsächlich den Morgen und Abend nutzen, da Forellen warme uns sauerstoffarme Gewässer nicht so gerne mögen. Mit dem richtigen Köder lassen sich jedoch auch kapitale Exemplare gut fangen. Windabgewandte Seiten sind ein idealer Platz für Forellen in einem warmen Gewässer.

Herbst

Der Herbst kann als Hochsaison beim Forellenangeln bezeichnet werden. Der kühle Herbstwind hat das Wasser wieder auf eine gleichmäßige Temperatur gebracht und den Sauerstoffgehalt erhöht. Mittags ist zudem eine gute Zeit. Die Fische merken, dass der Winter langsam hereinbricht und beißen daher noch stärker und häufiger zu.

Winter

Der Winter ist vorwiegend für motivierte und erfahrene Angler eine sehr gute Zeit, die Rute auszuwerfen. Die Fische halten sich zu dieser Zeit nahe dem Grund auf, daher sollten tiefe Wasser bevorzugt werden. Im Winter sollte man auf beliebte Köder wie Rotwürmer und Bienenmade setzen. Die Grundangelmethode lässt vor allem große Exemplare an die Angel gehen.

Beißzeiten

Tagsüber

Tagsüber lassen sich die Fische vor allem im Herbst und im Winter fangen. Die optimalen Zeiten liegen in diesen Jahreszeiten zwischen späten Vormittag über Mittag bis zum frühen Nachmittag.

Nachts

Die Fische sind in der Nacht nicht wirklich aktiv, jedoch in Morgen- und Abendstunden hat man vor allem im Frühling und Sommer Glück. Über die Mittagszeit und in der Nacht beißen die Fischer selten bis kaum.

Gesetzliche Regelungen

Folgende Tabelle bietet eine gute Übersicht der Schonzeiten und Mindestmaße der Regenbogenforelle in den verschiedenen Bundesländer von Deutschland. Fische, die unter dem vorgegebenen Mindestmaß gefangen werden, müssen unverletzt wieder in das Gewässer zurückgesetzt werden. Während der Schonzeiten ist es verboten, die Fische zu angeln.

BundeslandMindestmaßSchonzeiten
Bayern26 cm15.12. – 15.04.
Baden-Württemberg01.10. – 28.02.
Brandenburg25 cm16.10. – 15.04. in Fließgewässer
Berlin25 cm01.10. – 30.04.
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen25 cm
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz25 cm15.10. – 15.03. in Gewässern ohne Winterschonzeit
Saarland
Sachsen25 cm01.10. – 30.04.
Sachsen-Anhalt25 cm
Schleswig-Holstein
Thüringen

Gewässertypen

Fluss

Regenbogenforellen leben in Flüssen, denn sie bevorzugen fließendes Gewässer. Im Gegensatz zur Bachforelle hält sich die Regenbogenforelle gerne in der freien Strömung in der Flussmitte dicht über dem Grund auf. Dieser Fisch liebt auch tiefe Rinnen, die Gegenströmung von Kehren und das schäumende Wasser unter Wasserfällen.

Kanal

In Kanälen stehen die Regenbogenforellen meist dicht am Ufer, denn sie bevorzugen deckungsreiche Plätze mit Bäumen und Sträuchern. Sie fühlen sich dort geschützt und zugleich gibt es auch immer reichlich Anflugnahrung.

See

In stehenden Gewässern findet man die Regenbogenforelle oft an Plätzen, wo frisches Wasser einströmt, also an Grundquellen oder Bacheinläufen. In Seen schätzt der Fisch zudem eher mittlere Tiefen. In großen Seen sammeln sie sich auch gerne an Übergängen von warmem Oberflächenwasser und kühlerem Tiefenwasser, welche auch als Sprungschicht bekannt sind.

Häufige Fragen zur Regenbogenforelle

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) liegt in Nordamerika, von Alaska bis zum Norden Mexikos. Sie bewohnt vorwiegend Flüsse, Bäche und Seen in küstennahen Gebieten und im gemäßigten Klima. Aufgrund ihrer Beliebtheit als Speisefisch und Sportfisch wurde die Regenbogenforelle allerdings in vielen Teilen der Welt, einschließlich Europa, Asien, Südamerika, Australien und Neuseeland, eingeführt.

Regenbogenforellen sind bekannt für ihre schillernden Farben und das markante Muster entlang ihrer Körperseite. Die Farbgebung variiert je nach Lebensraum und Alter des Fisches, aber generell haben sie eine grünlich-blaue oder olivgrüne Rückenpartie, silbrige Flanken und einen rosafarbenen bis roten Streifen an den Seiten. Die Bauchseite ist meist weiß oder cremefarben. Die durchschnittliche Länge einer Regenbogenforelle liegt bei etwa 30-45 cm, wobei sie in optimalen Bedingungen bis zu 1 Meter lang und 9 kg schwer werden kann.

Regenbogenforellen sind omnivore Fische, die sich je nach Verfügbarkeit der Nahrungsquelle an unterschiedliche Nahrung anpassen. Ihre bevorzugte Nahrung besteht jedoch aus Insekten und deren Larven, kleinen Krebstieren, Weichtieren und kleineren Fischen. Die Nahrungsaufnahme variiert saisonal und mit der Größe des Fisches, wobei größere Regenbogenforellen tendenziell mehr Fisch fressen als ihre kleineren Artgenossen.

 

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Quellen aller Bilder aus diesem Artikel (Reihenfolge aus Artikel)

  • Regenbogenforelle: Piotr Wawrzyniuk / stock.adobe.com
  • Körperbau der Regenbogenforelle: Edvard Ellric / stock.adobe.com
  • Schuppenkleid einer Regenbogenforelle: Joshua Rainey / stock.adobe.com

Christoph beim Angeln

Über den Autor

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