Bootsversicherung: Vergleich, Kosten & Tarifrechner 2024

Christoph Hein
Aktualisiert am 18.03.2024

Bootsversicherung

Das Steuern eines Bootes ist der Traum vieler Menschen. Ähnlich wie bei einem Auto ist es auch bei einem Boot sinnvoll, dieses durch eine Bootsversicherung abzusichern. Der Schaden bei einem Bootsunfall kann schnell in empfindliche Höhen steigen, vor allem wenn zusätzlich ein Fremdschaden an einem anderen Boot entstanden ist. In diesem Artikel erklären wir euch, welche Arten der Bootsversicherungen es gibt und worauf es zu achten gilt.

Wichtige Infos in Kürze

  • Der Abschluss einer Bootsversicherung ist nicht verpflichtend, wenn das Boot ausschließlich privat genutzt wird
  • Eine Bootsversicherung schützt nicht nur bei Schäden am Boot, sondern z. B. auch bei Umweltverschmutzung durch austretendes Öl oder Diesel
  • Neben dem Boot kann auch der Trailer sowie die auf dem Boot befindliche Ausrüstung mitversichert werden
  • Ähnlich wie bei einer Autoversicherung, kann das Boot mit einer Kasko- und einer Haftpflichtversicherung versichert werden

Tarifrechner: Beitrag zur Bootsversicherung berechnen

Mithilfe des Rechners unseres Partners Nammert Bootsversicherungen können Sie den Beitrag zur Bootsversicherung für ihr Boot ganz einfach selbst berechnen.

Für welche Bootstypen & Bootsgrößen kann ich eine Bootsversicherung abschließen?

Im Grunde lässt sich für die meisten Wassersportfahrzeuge eine Bootsversicherung abschließen. Dazu gehören neben Motorbooten auch Ruderboote, Yachten, Kanus, Segeljollen oder Beiboote. Allerdings gibt es Kriterien, weshalb Versicherungen bestimmte Boote nicht aufnehmen:

  • Individueller Bootstyp/Eigenbau: In der Regel sollte es sich beim Boot um eine Serienproduktion handeln. Selbst gebaute Boote werden selten oder nur nach einer umfassenden Prüfung versichert.
  • Altes Baujahr: Das Alter des Bootes darf eine bestimmte Altersgrenze nicht überschreiten. Bei den meisten Versicherungen sind 40 Jahre die Obergrenze für eine Bootsversicherung.
  • Rumpf aus Holz oder Ferrozement: Bei zahlreichen Versicherungen werden Boote mit einem Holz-Rumpf sowie einem Ferrozement-Rumpf nicht in den Versicherungsschutz aufgenommen.
  • Zu hoher Bootswert: Einige Versicherungen haben einen Höchstwert, den sie versichern. Somit darf der Wert des eigenen Boots eine gewisse Höhe nicht überschreiten. Eine exakte Angabe dazu existiert nicht, da dieser Wert von Versicherung zu Versicherung variiert. Bei sehr teuren Booten jenseits der 100.000 Euro ist eine Individualversicherung notwendig.

Versicherbare Bootstypen

Wichtig ist auf ein mögliches Beiboot zu achten, das oftmals bei den Versicherungen nicht angeführt wird. Es ist selten automatisch in den Leistungen enthalten und benötigt eine Zusatzversicherung.

Schäden an und durch Beiboote müssen oft extra versichert werden
Schäden an und durch Beiboote müssen oft extra versichert werden

Des Weiteren gibt es eine Unterscheidung bei den Bootstypen. Kanus, Kajaks, Drachenboote, Faltboote und Schlauchboote ohne Motorisierung können mit einer privaten Haftpflicht geführt werden, die bei möglichen Unfällen die Kosten übernimmt. Kleine und mittelgroße Segelboote, Motorboote und Motoryachten werden über entsprechende Bootsversicherungen versichert. Für große Yachten und Segelboote müssen Sie sich nach entsprechenden Versicherungsangeboten umschauen, da sie mögliche Werte überschreiten. Hausboote sollten ebenfalls über die Bootsversicherung abgesichert sein.

Holz- und Elektroboote bilden Ausnahmen

Einen Sonderfall stellen Holzboote dar, die von vielen Versicherungen abgelehnt werden. Ebenfalls eine Ausnahme bilden Elektroboote, die für Versicherungen ein schlecht kalkulierbares Risiko darstellen und manchmal ausgeschlossen werden. Bei den Versicherungen sind außerdem anzufragen, Boote und Jachten mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 100km/h, Mehrrumpfboote, gewerblich genutzte oder ehemals gewerbliche genutzte Fahrzeuge sowie Jetskis.

Arten von Bootsversicherungen

Für die rechtliche und finanzielle Absicherung beim Besitz und beim Führen von Booten können unterschiedliche Arten von Bootsversicherungen abgeschlossen werden. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihren Leistungsumfang und den damit verbundenen Kosten. Als Eigentümer von Segel- oder Motorbooten ist der Abschluss einer Versicherung auf jeden Fall ratsam. Aber selbst beim regelmäßigem Chartern eines Bootes oder beim Fahren mit einem Schlauchboot mit Motorantrieb eignet sich eine Bootsversicherung, um keine finanziellen Risiken einzugehen.

Bootsteilkasko

Die Bootsteilkasko besitzt einen recht großen Leistungsumfang, der für viele Besitzer und Bootsführer schon ausreichend ist. Die Versicherung kommt unter anderem für Kosten bei Beschädigungen und Zerstörungen sowie für den Verlust des Bootes durch Kentern auf. Schäden durch Brand, Blitzschlag, Diebstahl und Sturmschäden ab Windstärke acht sind bei den meisten Bootsteilkaskoversicherungen ebenfalls inbegriffen. Zum Gesamtumfang zählen das gesamte Boot mit seiner maschinellen und technischen Ausstattung. Ein weiterer Vorteil dieser Versicherungsform ist die Regulierung von Schädigungen, die im Winterlager außerhalb des Wassers auftreten oder Defekte, die durch Transporte beziehungsweise Transportmittel entstehen.

Bootsvollkasko

Bei der Bootsvollkasko sind alle Leistungen der Bootsteilkasko bei den meisten Versicherungen inbegriffen. Hinzu kommt die Erstattung für Kosten, die durch eigenes Verschulden zustande gekommen sind. Dabei handelt es sich im Regelfall um Reparaturkosten nach einem Unfall oder Mängel, die durch das Auflaufen auf Grund entstanden sind. Je nach Versicherer kommt die Bootsvollkasko auch verstärkt für Schädigungen durch Vandalismus auf. Dieses Delikt hat in den vergangenen Jahren gerade bei Booten einen deutlichen Zuwachs erfahren, da diese oftmals leicht zugänglich sind. Zusätzlich existieren Tarife bei den Bootsvollkaskoversicherungen, bei denen der Bootanhänger mitversichert werden kann.

Bootshaftpflicht

Der Abschluss einer Bootshaftpflichtversicherung ist selbst ohne Verpflichtung mehr als ratsam. Sie deckt in erster Linie Kosten ab, die der Bootsführer durch Verschulden an Sachen, Vermögen oder Personen verursacht hat. Dabei kann es sich um unterschiedliche Situationen wie das versehentliche Rammen eines anderen Bootes, die Beschädigungen an einem Steg beim Anlegemanöver oder die Verletzung einer anderen Person handeln. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Versicherte selbst oder eine andere Person als der Bootseigentümer am Ruder stand, wenn diese einen gültigen Bootsführerschein besitzt. Bei der Bootshaftpflichtversicherung ist die Deckungssumme entscheidend, denn gerade Personenschäden gehen mit hohen finanziellen Forderungen einher. Beginnend mit rund fünf Millionen kann die Deckungssumme bis zu 20 Millionen Euro und mehr bei größeren Yachten betragen. Die Bootshaftpflicht greift auch beim Ziehen von Wasserskiläufern und Parasailern.

Wer im Urlaub oder im Ausland auf das Bootsführen nicht verzichten möchte, sollte genau auf die Leistungsbeschreibungen der Bootshaftpflichtversicherung schauen, ob diese auch für im Ausland entstandene Schäden aufkommt.

Zusätzliche Bootsversicherungen

Wassersport Unfallschutz

Eine Wassersport Unfallschutzversicherung kann je nach Anbieter unterschiedliche Leistungsumfänge haben. Wer häufig beim Segeln und im Wassersport aktiv ist, könnte den Abschluss einer solchen Versicherung in Betracht ziehen, die unter anderem für Bergungskosten, Kosten für Unfälle aufgrund von Bewusstseinsstörungen, Schädigungen nach Tauchgängen, Sonnenbrand und Sonnenstich als Unfallereignis und für Sofortleistung bei Schwerverletzungen aufkommt. Bei den meisten Wassersport Unfallschutzversicherungen sind auch Körperschäden aufgrund der Rettung von Menschen, Tieren und Sachen inkludiert. Je nach Sport oder Fahrzeug muss der Versicherte individuell entscheiden, welche Leistungen bei dieser Versicherungsform unbedingt enthalten sein müssen, um umfassend abgesichert zu sein.

Wassersport Rechtsschutz

Eine Rechtsschutzversicherung kann sich auch im Wassersport als besonders vorteilhaft erweisen, wenn ein Streit nach einem Unfall eskaliert, bei Straf- und Ordnungswidrigkeiten oder bei Konflikten bei einem Kauf- oder Reparaturvertrag. Sie beinhaltet bei den meisten Versicherern eine umfassende Rechtsberatung und vertritt die eigenen Interessen vor Gericht. Je nach Leistungsbeschreibung ist der Versicherungsnehmer auch bei der Nutzung von fremden Booten und bei Aufenthalten im Ausland versichert. Inbegriffen sind bei verschiedenen Tarifen der Anhänger, der Bootstrailer und die zum Boot gehörigen Wassersportgeräte.

Versicherung für den Bootstrailer

Bei einem Bootstrailer ist in erster Linie die Zulassung entscheidend. Bei einem schwarzen Trailerkennzeichen greift automatisch die Pflichtversicherung mit eigenen Tarifen für Anhänger. Bei einem grünen Kennzeichen sind die Bootstrailer über das Zugfahrzeug versichert, wenn dieses angekoppelt ist. Kompliziert wird es, wenn der Anhänger nicht gekoppelt ist und durch Rangieren und Rollen für Schäden verantwortlich ist. Im Falle eines grünen Kennzeichens müsste der Besitzer dann für Kosten selbst aufkommen, bei einem schwarzen Kennzeichen greift die Versicherung.

Unabhängig von der Größe des Trailers ist die Farbe des Kennzeichens entscheidend für die Bootsversicherung
Unabhängig von der Größe des Trailers ist die Farbe des Kennzeichens entscheidend für die Bootsversicherung

Insassenunfallversicherung

Die Insassenunfallversicherung ist empfehlenswert, wenn mehrere Personen mit dem Boot unterwegs sind. Unfälle der Crew, der Gäste und des Skippers sind über diese Versicherungsform abgedeckt. Ob es sich um ein eigenes oder ein gechartertes Boot handelt, spielt dabei keine Rolle. Bei den meisten Versicherungen sind Landgänge bis zu 48 Stunden sowie Einsätze der Seenotrettung bis 50.000 Euro über die Insassenunfallversicherung abgedeckt. Selbst bei Rückführungskosten aus dem Ausland werden entsprechende Rechnungen von der Versicherung übernommen.

Die Insassen des Bootes sind über die Insassenunfallversicherung in der Regel mit abgesichert
Die Insassen des Bootes sind über die Insassenunfallversicherung in der Regel mit abgesichert

Skipperhaftpflichtversicherung

Die Skipperhaftpflichtversicherung wurde speziell für Skipper entwickelt – Personen, die ein Boot oder eine Yacht führen, egal ob als Eigentümer oder Mieter. Sie deckt die finanzielle Haftung für Schäden ab, die durch das Führen des Bootes an Dritten verursacht wurden. Dies kann Personenschäden, Sachschäden oder Vermögensschäden umfassen. Zusätzlich sind oft auch Rechtsschutzkosten abgedeckt, die bei Rechtsstreitigkeiten entstehen können. Mit einer Skipperhaftpflichtversicherung kannst du als Skipper die Meere mit der Gewissheit durchqueren, dass du gegen eine Vielzahl von Risiken geschützt bist, die auf dem Wasser lauern können.

Mehr Informationen zur Skipperhaftpflicht

Was kostet eine Bootsversicherung?

Die Kosten einer Bootsversicherung lassen sich nicht pauschal beziffern, da diese je nach Anbieter und vor allem durch verschiedene Faktoren erheblich variieren können. Im Vorfeld lohnt sich definitiv ein Vergleich aller Versicherungen.

  • Bootstyp: Vergleichbar mit einem Auto unterscheiden sich die Tarife für verschiedene Bootstypen. Die Kosten für ein motorisiertes Schlauchboot sind logischerweise deutlich geringer als für eine Yacht. Als Basis zur Berechnung der Prämie wird der potenzielle Schaden herangezogen, der am Wasserfahrzeug entstehen kann. Der Wert eines Boots bestimmt somit die Höhe der Kosten entscheidend mit. Bei älteren Booten ist eine Bootshaftpflicht oftmals ausreichend, während neuere Boote mindestens mit einer Bootsteilkaskoversicherung abgesichert werden sollten.
  • Geltungsbereich: Wer mit seinem Boot ausschließlich in deutschen Gewässern unterwegs ist, profitiert gegenüber Bootsführern, die auch internationale Gewässer befahren, von niedrigeren Beiträgen. Beim Sparen hilft auch eine Saisonversicherung, wenn das Boot in den Wintermonaten sicher untergebracht und vor möglichen Schädigungen geschützt ist.
  • Selbstbeteiligung: Die Höhe der Selbstbeteiligung kann die Höhe der Versicherungsprämie in positivem Sinne beeinflussen. Wer selbst geringe Kosten übernimmt, kann bei der Bootsteilkasko oder der Bootsvollkasko sparen.
  • Schadensfreiheitsrabatte: Unfallfreies Bootfahren verringert die Kosten für die Versicherung im Laufe der Jahre erheblich, da viele Versicherungen den Versicherungsnehmern Schadensfreiheitsrabatte einräumen und umsichtiges und sicheres Fahren belohnen.
  • Kombiverträge: Wie bei allen Versicherungen sollte genau abgewogen werden, welche Leistungen überhaupt im Vertrag enthalten sein sollen. Kombinationen aus unterschiedlichen Leistungen können möglicherweise die Kosten für die Bootsversicherung erheblich reduzieren.

Wie ermittele ich den aktuellen Wert meines Bootes für die Bootsversicherung?

Bei der möglichst realistischen Wertermittlung eines Bootes gilt es, sich zunächst von den Gefühlswerten zu lösen, die damit verbunden sind. Faktoren wie das Alter und der Zustand des Bootes sind entscheidend, hinzu kommt die Beliebtheit des Bootstyps und die vorhandene Ausrüstung. All dies kann den Versicherungswert positiv oder negativ beeinflussen. Hilfreich ist das Vergleichen auf unterschiedlichen Portalen.

Werden dort vergleichbare oder ähnliche Boote angeboten, lässt sich ein realistischer Wert für die Versicherung festlegen. Sollte dies nicht zielführend sein, gibt es eine Abschreibungsregel, die unterstützend sein kann. Mit rund 30 Prozent Wertverlust im ersten Jahr gibt es hier den größten Unterschied zum Neupreis. Für jedes weitere Jahr lassen sich weitere fünf Prozent abziehen, um den ungefähren Wert zu ermitteln.

Im Internet lassen sich auch Anbieter finden, die online anhand der Angaben der Bootsbesitzer einen Wert ausrechnen können (https://ratemyboat.de/).

Kosten für die Bootsversicherung berechnen
Kosten für die Bootsversicherung berechnen

Zeitwert Berechnung: lineares und degressives Abschreibungsmodell

Der Zeitwert eines Bootes, in Bezug auf Bootsversicherungen, ist der Betrag, den das Boot zum Zeitpunkt des Verlustes oder der Beschädigung wert ist. Dieser Wert berücksichtigt die Abnutzung und den Wertverlust des Bootes durch Alterung und Gebrauch seit dem Kauf.

Die Berechnung des Zeitwerts ist nicht immer einfach und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der ursprüngliche Kaufpreis des Bootes ist der Ausgangspunkt. Von diesem Betrag wird dann die Abschreibung abgezogen. Die Abschreibung kann auf Basis des linearen oder degressiven Abschreibungsmodells berechnet werden. Beim linearen Modell wird ein konstanter Prozentsatz des Anschaffungswertes über die angenommene Lebensdauer des Bootes abgeschrieben. Beim degressiven Modell ist die Abschreibung in den ersten Jahren höher und nimmt dann ab.

Zusätzlich zu Alter und Gebrauch kann auch der Zustand des Bootes bei der Ermittlung des Zeitwerts eine Rolle spielen. Wenn das Boot gut gepflegt wurde und in ausgezeichnetem Zustand ist, kann sein Zeitwert höher sein als der eines vergleichbaren Bootes in schlechterem Zustand.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Zeitwert bei der Ermittlung der Versicherungssumme und der Prämien für eine Bootsversicherung eine wichtige Rolle spielt. Versicherungsunternehmen bieten oft zwei Arten von Policen an: Policen, die den Zeitwert decken, und solche, die den Neuwert (Wiederbeschaffungswert) decken. Bei einer Zeitwert-Police wird im Falle eines Totalverlustes oder Diebstahls die Summe ausgezahlt, die dem aktuellen Marktwert des Bootes zum Zeitpunkt des Verlustes entspricht. Eine Neuwert-Police hingegen würde die Kosten für den Kauf eines neuen, gleichwertigen Bootes decken.

Welche Schäden werden durch eine Bootsversicherung abgedeckt?

Für die Übernahme der auftretenden Schäden ist die Versicherungsart entscheidend. Mit einer Bootshaftpflichtversicherung sind hauptsächlich grundlegende Schädigungen abgedeckt, die durch den Bootsführer verursacht wurden. Dabei handelt es sich Schäden an anderen Booten nach einem Unfall, Beschädigungen von Sachen wie bei einem Anlegemanöver an einem Steg und vor allem Personenschäden.

Eine Teilkasko bei den Bootsversicherungen ist für die Übernahme von Kosten bei Beschädigungen und Zerstörungen sowie für den Verlust des Bootes durch Kentern oder Schäden durch Brand, Blitzschlag, Diebstahl und Sturmschäden ab Windstärke acht zuständig.

Die umfassendste Absicherung bietet eine Bootsvollkasko, die alle Leistungen einer Bootsteilkasko beinhaltet und zusätzliche Kosten erstattet, die durch eigenes Verschulden am Boot entstanden sein können, wie Reparaturen nach einem Unfall oder dem Grundlaufen.

Schlepphilfe

Ist ein Boot beispielsweise durch eine Kollision fahr unfähig, muss es abgeschleppt werden. Dazu wird in der Regel ein Schlepper gemietet, der das Boot sicher in den nächsten Hafen oder das nächste Dock schleppt. Die Kosten für eine solche Schlepphilfe ist in den meisten Tarifen nicht inkludiert und müssen von dem Schiffseigner selbst übernommen werden. Wer nicht darauf verzichten möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen und einen der hochpreisigen All-Inklusive-Tarife auswählen.

Schlepphilfe ist oft nicht im Tarif enthalten und muss separat abgeschlossen werden.
Schlepphilfe ist oft nicht im Tarif enthalten und muss separat abgeschlossen werden.

Wrackbeseitigung

Sinkt das Boot aufgrund eines Schadens auf den Grund, so muss dieses nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen geborgen werden. Dies kann, je nach Größe des Boots und dem Ort des Geschehens, eine sehr kostspielige Angelegenheit werden. Nicht selten ist dafür ein großer Schwimmkran notwendig, der das Wrack vom Grund des Sees oder Flusses birgt.

Wrackbeseitigung ist in der Regel über die Vollkaskoversicherung abgedeckt
Wrackbeseitigung ist in der Regel über die Vollkaskoversicherung abgedeckt

Die Wrackbergung und Wrackbeseitigung (Entsorgung des verunglückten bzw. gesunkenen Bootes) ist in den allermeisten Fällen aber durch die Bootskaskoversicherung abgedeckt. Lediglich die Schadenshöhe kann hier von Versicherer zu Versicherer variieren. Beispielsweise liegt die maximale Schadenshöhe bei der Allianz hier bei 2 Millionen Euro.

Ist mein Boot auch außerhalb des Wassers durch die Bootsversicherung geschützt?

Bei einer Bootsversicherung besteht ein Schutz auch für alle üblichen Aufenthalte der versicherten Sachen außerhalb des Wassers. Darunter sind die Winterlagerung und Werftaufenthalte zu verstehen, inklusive des Anlandnehmens und Zuwasserlassens. Bei dem Transport der Boote kann je nach Versicherung ein entsprechender Schutz vorliegen, wenn dieser in den Leistungen vereinbart wurde.

Mietsachschäden oft Teil der Haftpflichtversicherung

Mietsachschäden beziehen sich auf Schäden, die an einem gemieteten oder geleasten Boot entstehen, während es sich in der Obhut des Mieters oder Leasingnehmers befindet. In der Bootsversicherung wird dieser spezielle Schutz oft als Teil der Haftpflichtversicherung angeboten.

Bootsversicherungspolicen variieren je nach Anbieter und individuellen Bedürfnissen des Versicherungsnehmers. Einige Policen können Mietsachschäden bis zu einem bestimmten Betrag abdecken, während andere möglicherweise zusätzlichen Schutz für solche Schäden als optionalen Zusatz anbieten. Es ist wichtig zu beachten, dass der Mietsachschaden-Schutz in der Regel nur Schäden abdeckt, die während der normalen Nutzung des Bootes entstehen. Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliche Handlungen verursacht werden, sind in der Regel nicht abgedeckt.

Die Bestimmung der Höhe der Deckung für Mietsachschäden kann je nach Art und Wert des gemieteten oder geleasten Bootes variieren. In vielen Fällen wird die Deckungssumme auf der Grundlage des aktuellen Marktwerts des Bootes festgelegt.

Um sicherzustellen, dass Sie über den richtigen Schutz für Mietsachschäden verfügen, sollten Sie Ihre Bootsversicherungspolice sorgfältig prüfen und gegebenenfalls Ihren Versicherungsberater um Rat fragen. Es kann auch hilfreich sein, das Miet- oder Leasingabkommen sorgfältig zu lesen, um sicherzustellen, dass Sie die Verantwortung für Schäden, die während der Mietdauer auftreten können, vollständig verstehen.

Einige Bootsversicherungen können auch einen Mietsachschadenschutz für Zubehör und persönliche Gegenstände anbieten, die sich an Bord des gemieteten Bootes befinden. Die spezifischen Bedingungen für die Deckung von Mietsachschäden können von Anbieter zu Anbieter und von Police zu Police erheblich variieren, daher ist es wichtig, die Details Ihrer Bootsversicherungspolice genau zu verstehen.

Welche Schäden bzw. Vergehen sind nicht durch eine Bootsversicherung abgedeckt?

Bei einer Bootsvollkasko werden die meisten Schäden, die bei anderen Booten und am eigenen Boot vorliegen, reguliert. Sollte eine grobe Fahrlässigkeit vorliegen, entfällt der Versicherungsschutz. Dies ist bei Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, sonstiger Fahruntüchtigkeit sowie zu stark überhöhter Geschwindigkeit der Fall.

Zudem gibt es Einschränkungen bei einigen Versicherungen, wenn Schäden durch Witterungseinflüsse sowie durch Konstruktions-, Fabrikations- oder Materialfehler verursacht wurden.

Gibt es eine Bootsversicherungspflicht?

Nein, in Deutschland gibt es keine Bootsversicherungspflicht. Sie wird bei häufigen Fahrten und beim Besitz eines Bootes empfohlen, um im Falle eines Unfalls umfassend abgesichert zu sein. Gerade bei Unfällen mit Personen können die Forderungen die Millionenhöhe erreichen und zur existenziellen Bedrohung werden.

In einigen Ländern in Europa ist eine Bootshaftpflichtversicherung verpflichtend. Dazu gehören unter anderem die Niederlande, Italien, Kroatien und die Schweiz, in denen der Nachweis stets vorzeigbar mit sich geführt werden muss.

Wie melde ich einen Schaden bei der Bootsversicherung richtig?

Schon vor dem Antritt der Fahrt sollten die wichtigsten Papiere innerhalb kürzester Zeit griffbereit sein:

  • Versicherungspolice in Kopie
  • die zuständige Nummer der Schadenshotline oder eine entsprechende App
  • Schadenformular
  • Kamera (in Form eines Fotoapparates oder eines Smartphones)

Damit die Versicherung den Schaden möglichst schnell und ohne bürokratischen Aufwand regulieren kann, sollten folgende Maßnahmen nach einem Unfall ergriffen werden:

  • Nach dem Unfall sollte der Schaden so gering wie möglich gehalten und Folgeschäden vermieden werden.
  • Bei einem Einbruch-, Diebstahl- oder Feuerschaden unbedingt die Polizei rufen und die Anzeige dokumentieren lassen.
  • Vom Schaden möglichst viele Fotos von unterschiedlichen Richtungen machen.
  • Den Schaden in einem Formular erfassen und wenn gefordert noch umfassend schildern.
  • Im Fall eines Kollisionsschadens Protokoll anfertigen und unterschreiben lassen.
  • Alle Rechnungen, die aufgrund von Reparaturen usw. anfallen, sammeln und geschlossen bei der Versicherung einreichen.
  • Bei sehr umfassenden Schäden ein Schadensgutachten erstellen lassen.

Häufige Fragen zur Bootsversicherung

Das ist eine individuelle Entscheidung. Selbst bei kleineren Motor- und Segelbooten kann sich eine Haftpflichtversicherung auszahlen. Bei einer Bootsvollkasko, die mit höheren Beiträgen verbunden ist, sollte exakt abgeschätzt werden, ob sich das Investment wirklich lohnt. Kostet das Boot mehr als 5.000 Euro, kann ein vollständiger Ersatz schon sehr wertvoll sein.

Eine Bootsversicherung ist in Deutschland nicht verpflichtend. Lohnend ist sie für Eigentümer von Segel- oder Motorbooten sowie für Personen, die häufig mit Charterbooten unterwegs sind. Unfälle mit Ruder- oder Paddelbooten sind über die private Haftpflichtversicherung abgedeckt.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen des § 96 VVG (Versicherungsvertragsgesetz) geht die Kaskoversicherung auf den Käufer des Bootes über. Dieser kann das Versicherungsverhältnis mit sofortiger Wirkung oder für den Schluss der laufenden Versicherungsperiode kündigen. Bei einer Haftpflichtversicherung endet diese mit dem Verkauf. Die Kopie des Kaufvertrages ist der Versicherung zuzusenden.

Dieser Umstand muss zwingend mit der Versicherung abgeklärt werden. Ist der Versicherungsnehmer als Verantwortlicher an Bord, wird in der Regel keine Unterscheidung getroffen. In dies nicht der Fall muss möglicherweise eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden. Für Gewerbetreibende gibt es eigene Versicherungsangebote, die in ihrer Zahl weitaus kleiner sind als bei privaten Versicherungen.

Sowohl Segeljollen als auch normale Motorboote sind im Regelfall durch eine Bootsversicherung abgedeckt. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, eine speziell auf den Bootstyp abgestimmte Versicherung abzuschließen. Dies ist beispielsweise bei sehr teuren Yachten der Fall. Hier gibt es spezielle Yachtversicherungen, welche sämtliche Schäden rund um diesen Bootstypen abbilden. Eine Yachtversicherung wird dabei von allen gängigen Versicherern wie bspw. der Gothaer, Nautima, dem ADAC oder Pantaenius angeboten.

Eine Versicherung für Boote wird von fast allen großen Versicherungen angeboten. Sowohl die Allianz, der ADAC, als auch die Gothaer oder die Helvetia bieten eine Versicherung explizit für fast alle Bootstypen an. Daneben gibt es noch einige weitere Versicherer, die sich speziell auf Wassersportversicherungen spezialisiert haben. Dazu gehören unter anderem Pantaenius, Neubacher, Nammert oder auch Basler.

Die sogenannte Allgefahrendeckung bezeichnet den Versicherungsschutz, der alle nur erdenklichen Gefahren abdeckt, solange diese nicht explizit vom Versicherer in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen sind. Viele Versicherer schließen einige Schadensfälle explizit aus, sodass eine Allgefahrendeckung hier nicht gilt. Daher ist es sehr empfehlenswert, sich die Versicherungsbedingungen genauestens durchzulesen, bevor das eigene Schiff versichert wird.

Ja, Außenborder sind als Teil eines Boots oder Schiffes vollständig von der Bootsversicherung abgedeckt. Etwaige Schäden können daher im Schadensfall geltend gemacht und an den Versicherer übergeben werden.

Wer sein Boot zum Angeln benutzt, der wird sich fragen, ob die Ausrüstung hier ebenfalls von der Versicherung abgedeckt ist. Dies ist in der Regel jedoch nicht der Fall, weshalb es sich lohnen kann, eine separate Angelversicherung abzuschließen. Diese deckt alle Eventualitäten ab.

Viele große Versicherungsanbieter wie die Allianz bieten eine Yachtversicherung an. Dies umfasst sowohl eine Kaskoversicherung, als auch eine Haftpflichtversicherung, die Bootseigner hier abschließen können.

Daneben bieten aber auch reine Spezialisten wie Nammert, Eerdmans, Pantaenius, Nautima oder Dehmer Bootsversicherungen an, die in den Versicherungskonditionen deutlich besser auf den Bootseigner und dessen Ansprüche zugeschnitten sind.

Der Versicherungsschutz ist hier in allen Fällen gegeben, jedoch gibt es vor allem beim Preis und bei den Konditionen größere Unterschiede.

 

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Christoph beim Angeln

Über den Autor

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Quellen aller Bilder aus diesem Artikel (Reihenfolge aus Artikel)

  • Bootsversicherung: thodonal / stock.adobe.com
  • Hausboot Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Jetboard & eFoil Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Jetski Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Kajak Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Kanadier Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Motorboot Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Motoryacht Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Paddelboot Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Ruderboot Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Schlauchboot Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Segeljolle Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Segelyacht Bootsversicherung: tettygreen / stock.adobe.com
  • Schäden an und durch Beiboote müssen oft extra versichert werden: Martina Berg / stock.adobe.com
  • Unabhängig von der Größe des Trailers ist die Farbe des Kennzeichens entscheidend für die Bootsversicherung: goce risteski / stock.adobe.com
  • Die Insassen des Bootes sind über die Insassenunfallversicherung in der Regel mit abgesichert: Sergey / stock.adobe.com
  • Bootsversicherung: Kollisionsschaden durch Unfall mit anderem Boot: Nigel / stock.adobe.com
  • Bootsversicherung: Totalschaden einer Segelyacht: artemzavarzin / stock.adobe.com
  • Bootsversicherung: Schäden durch Wettereinflüsse: elenaverhoturova / stock.adobe.com
  • Schlepphilfe ist oft nicht im Tarif enthalten und muss separat abgeschlossen werden.: Alexey Seafarer / stock.adobe.com
  • Wrackbeseitigung ist in der Regel über die Vollkaskoversicherung abgedeckt: pr2is / stock.adobe.com
  • Bootsversicherung: Schäden am Standplatz sind abgedeckt: Philipimage / stock.adobe.com
  • Bootsversicherung: Viele Versicherungen decken auch Bootsversicherung: Schäden beim Transport ab: Roman Babakin / stock.adobe.com
  • Bootsversicherung: Schäden beim Wässern des Bootes sind abgedeckt: sokko_natalia / stock.adobe.com
6 Kommentare
  1. Ich finde diesen Artikel sehr informativ und hilfreich! Eine Frage, die sich mir dennoch stellt ist, wie die Versicherungsprämie bei Bootsversicherungen normalerweise berechnet wird? Wird sie durch Faktoren wie das Alter und den Zustand des Bootes beeinflusst?

    1. Hallo Martina, vielen Dank für deine Frage.

      Die Prämien für Bootsversicherungen werden in der Tat durch mehrere Faktoren bestimmt. Das Alter und der Zustand des Bootes spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie der Wert des Bootes und das Einsatzgebiet. Manchmal berücksichtigen Versicherungen auch den Erfahrungshintergrund und das Alter des Bootsbesitzers.

      VG
      Christoph

  2. Kannst du bitte näher auf den Unterschied zwischen einer Teilkasko- und einer Vollkaskoversicherung für Boote eingehen? Sind die Abdeckungen ähnlich wie bei Autoversicherungen? Danke und viele Grüße, Max

    1. Hi Max!

      In der Tat sind die Unterschiede ähnlich wie bei Autoversicherungen. Die Teilkasko deckt in der Regel Ereignisse wie Feuer, Explosion, Diebstahl oder Schäden durch Naturgewalten ab. Eine Vollkaskoversicherung umfasst zusätzlich noch Schäden, die du selbst an deinem Boot verursacht hast, etwa durch Unachtsamkeit oder Unfälle.

      VG
      Christoph

  3. Ich frage mich, ob eine Bootsversicherung auch Deckung für persönliche Gegenstände bietet, die sich an Bord befinden, wie z.B. Smartphone oder persönliche Wertsachen? Wie kann ich diese im Schadenfall geltend machen bzw. wer prüft das?

    1. Hi Lisa,

      ob persönliche Gegenstände abgedeckt sind, hängt stark von der spezifischen Police ab. Einige Versicherungspolicen bieten diese Deckung an, oft jedoch nur bis zu einem bestimmten Betrag. Es ist ratsam, diese Frage mit Ihrer Versicherungsgesellschaft direkt zu klären oder gegebenenfalls eine zusätzliche Versicherung für solche Gegenstände in Betracht zu ziehen.

      VG
      Christoph

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