Belly Boot Test & Vergleich 2024
Christoph Hein
Aktualisiert am 10.03.2024
Während viele gute Angelspots vom Ufer nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind, ist dies mit einem Belly Boot komplett anders. Hier kann entweder mit Muskelkraft oder per E-Motor bequem der Spot deiner Wahl angesteuert werden. Durch Halterungen für Ruten, Echolot und andere Dinge seid ihr zudem sehr flexibel, was die Ausrüstung und die Art des Angelns angeht. Worauf ihr beim Kauf eines Belly Boots achten solltet, erklären wir euch in diesem Artikel.
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Was ist ein Belly Boat?
Das Belly Boat heißt im Englischen “Float Tube” – Schwimmreifen. Das deutet auf seinen Ursprung hin. Belly Boote waren ursprünglich Schläuche von Lkw-Reifen, die zum Angeln benutzt wurden. Die Angler legten sich bäuchlings (belly = Bauch) darauf und ruderten mit den Armen auf den See oder das Meer hinaus. In einigen Ländern wie Marokko und Kuba werden Belly Boote auch heute noch so benutzt.
Die Vorteile eines Belly Boots
Im Vergleich mit Schlauchbooten sind Belly Boote wesentlich kompakter. Sie lassen sich selbst in kleinen Kofferräumen bequem transportieren. Beim Angeln eröffnen Belly Boote ganz neue Möglichkeiten. Du kannst an Stellen gelangen, die von Land aus unerreichbar sind. Mit der Hilfe des Belly Boots lassen sich ganz neue Fischgründe erschließen. Da Du auf dem Belly Boot erhöht sitzt, hast Du eine größere Wurfweite.
Kurz zusammengefasst hat ein Belly Boot folgende Vorteile:
- leicht
- platzsparende Bauweise
- schnell einsatzbereit
- erschließt neue Angelreviere
Die Nachteile eines Belly Boots
Im Vergleich mit einem Schlauchboot oder einem Boot mit fester Hülle hat ein Belly Boot natürlich auch Nachteile. Es ist zum Beispiel kein echtes Boot, sondern eine Schwimmhilfe. Belly Boote sind nur für stehende oder bestenfalls langsam fließende Gewässer geeignet. Sie sind nicht seetüchtig und empfindlich gegen Wind und Wellengang. Zudem lassen sie sich schlecht steuern. Im Belly Boot sitzt Du je nach Typ zumindest teilweise im Wasser. Bei längeren Angeltouren besteht dadurch die Gefahr einer Unterkühlung.
Kurz zusammengefasst hat ein Belly Boot folgende Nachteile:
- wenig robuste Konstruktion
- anfällig gegen Wind und Wellengang
- schwer steuerbar
- man sitzt im Wasser
Welche Arten von Belly Booten gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man 3 Arten von Belly Booten:
- O-Form
- U-Form
- V-form
Allen Arten bestehen aus einem Luftschlauch, der aus Sicherheitsgründen in mehrere Kammern unterteilt ist. Der Schlauch sorgt für den notwendigen Auftrieb. Er ist in ein derbes Gewebe gekleidet. Es dient zum Schutz und zur Befestigung des Sitzes. Zusätzlich sind in der Hülle Taschen für Köder und Angelzubehör eingenäht. Je nach Modell können zur Ausstattung auch Halter für Angelruten, Beleuchtung oder sogar ein Fischfinder gehören.
Belly Boot mit O-Form
Das ist die einfachste Form des Belly Boots. Ihr Vorteil besteht darin, dass Du darin sehr tief sitzt. Dadurch ist die Gefahr des Kenterns gering. Der tiefe Sitz ist jedoch zur selben Zeit auch ein Nachteil. Du sitzt halb im Wasser. Selbst im Sommer ist die Gefahr einer Unterkühlung groß. Diese Bauart ist heute kaum noch verbreitet.
Belly Boot mit U-Form
Produkte dieser Kategorie erinnern auf den ersten Blick eher an Katamarane als an Belly Boote. Der Sitz ist zwischen 2 Schwimmern angebracht und befindet sich immer über der Wasseroberfläche. Nur die Füße hängen ins Wasser. Das vermindert die Gefahr einer Unterkühlung und sorgt für einen besseren Überblick.
Belly Boot mit V-Form
Diese Variante ist die neueste Form des Belly Boots. Sie hat sich heute allgemein durchgesetzt, weil sie bequemer als die anderen ist. In einem Belly Boot in V-Form sitzt Du ständig oberhalb der Wasseroberfläche. Sogar Deine Füße bleiben trocken. Wegen der erhöhten Sitzposition hast Du einen guten Überblick und eine erhöhte Wurfweite. Der hohe Sitz ist jedoch auch zugleich ein Nachteil. Durch den hohen Schwerpunkt ist die Gefahr des Kenterns größer als bei den beiden anderen Varianten.
Worauf solltest Du beim Kauf eines Belly Boots achten?
Bei der Wahl des passenden Belly Boots spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Welche davon wichtig sind, hängt von Deinen Ansprüchen und Vorstellungen ab. Das ideale Produkt für alle Angler gibt es nicht. Ein Aspekt sollte jedoch niemals oder bestenfalls eine Nebenrolle spielen: der Preis. Ein Belly Boot ist eine langfristige Anschaffung. Qualitätsprodukte halten viele Jahre. Ein billiges Boot geht dagegen nicht nur schnell kaputt, sondern kann auch ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Tragkraft
Die Bedeutung dieses Faktors wird oft unterschätzt. Das Belly Boot muss über eine ausreichend hohe Tragkraft verfügen. Dabei darfst Du nicht nur Dein Körpergewicht berücksichtigen, sondern auch das Gewicht der Ausrüstung und (hoffentlich) des Fangs. Ungefähr 130 kg sollte das Boot mindestens tragen können.
Gewicht & Abmessungen
Denke nicht, dass Gewicht und Abmessungen keine Rolle spielen, weil Du das Belly Boot sowieso mit dem Auto transportierst. Es gibt nur wenige Angelplätze, bei denen Du mit dem Auto direkt ans Ufer fahren kannst. Oft musst Du das Boot eine ziemlich weite Strecke mit der Hand tragen. Hier musst Du einen Kompromiss schließen. Ein großes, gut ausgestattetes Belly Boot hat eben auch ein beträchtliches Eigengewicht.
Verarbeitung
Achte darauf, dass die Außenhaut robust ist und die Nähte ordentlich verarbeitet sind. Der Luftschlauch sollte durch ein grobes Gewebe geschützt sein. Die Spitzen der Schwimmer sind mit stabilem Kunststoff gegen Treibholz und Gegenstände im Wasser geschützt.
Stauraum
Eigentlich kann ein Belly Boot niemals genug Stauraum haben. Empfehlenswert sind mindestens 3 Taschen. Sie sollten abnehmbar sein, um sie leichter füllen, leeren und reinigen zu können. Ideal ist es, wenn es sich bei einer der Taschen um eine Box handelt, die Du zum Transport lebender Köder verwenden kannst.
Ausstattung
Zur Grundausstattung gehören Befestigungsmöglichkeiten für Angelruten. Der Sitz sollte verstellbar sein und über eine stabile Rückenlehne verfügen. Unter Umständen ist eine Befestigungsmöglichkeit für einen Elektromotor ein wichtiges Kaufkriterium.
Das Belly Boot und die Sicherheit
Die Sicherheit beginnt bereits beim Kauf. Egal für welches Modell Du Dich entscheidest, achte darauf, dass es mindestens 2 unabhängige Luftkammern hat. Fahre nie ohne Schwimmweste auf ein Gewässer. Sie rettet Dir im Ernstfall das Leben. Am besten sind automatische Modelle. Sie liegen im Normalfall flach an und blasen sich nur auf, wenn Du ins Wasser fällst. Nehme auf jeden Fall ein Handy mit. Das verpackst Du am besten in einen wasserdichten Beutel. Sicherheitsexperten empfehlen auch eine Trillerpfeife und einen Klappanker mitzunehmen, damit Du nicht abgetrieben werden kannst.
Wo darfst Du mit dem Belly Boot angeln?
Im Prinzip ist das auf jedem Gewässer möglich, weil das Belly Boot vom Standpunkt des Gesetzes kein Boot, sondern eine Schwimmhilfe ist. In der Praxis kann es Probleme auf Gewässern mit Schiffsverkehr geben, wenn Du den großen Pötten mit Deinem Belly Boot in den Weg kommst.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Belly Boot
Wie wird das Belly Boot angetrieben?
Es gibt 3 Varianten. Du kannst das Boot durch Strampeln mit Deinen Beinen antreiben. Dazu eignen sich am besten Geräteflossen, die Du in Tauchshops bekommst. Die Flossen können über der Wathose getragen werden.
Am bequemsten ist natürlich ein Elektromotor. Verwende aber nur Modelle, die der Hersteller des Boots ausdrücklich empfiehlt. Der Motor darf nur benutzt werden, wenn es dafür eine Halterung gibt.
Alternativ kann das Belly Boot auch mit einem Paddel bewegt werden. Benutzt Du einen Elektromotor, solltest Du sowieso immer ein Paddel mitführen, falls der Motor versagt oder der Akku leer wird.
Angelruten & Angeltechniken für das Belly Boot
Für das Fischen vom Belly Boot aus sind lange Ruten ungeeignet, da sie stören. Es genügt, wenn die Ruten maximal 1,8 – 2,4 m lang sind. Achte besonders darauf, dass der Griff nicht zu lang ist. Belly Boote eignen sich für Spinnfischen und Fliegenfischen.
Welche Zielfische kommen infrage?
In Nord- und Ostsee:
In Süßgewässern:
Zusammenfassung zum Belly Boot
Ein Belly Boot ist kein Boot, sondern eine Schwimmhilfe. Es entwickelte sich aus Schläuchen von Lkw-Reifen, auf die sich früher Leute bäuchlings (belly) legten, um zu fischen. Mit dem Belly Boot bist Du flexibel. Du kannst Angelreviere erreichen, die vom Ufer aus unzugänglich sind. Wenn Du Dich an die Vorschriften hältst und Schutzausrüstung wie Schwimmweste, Klappanker und Paddel dabei hast, sind Belly Boote sicher. Du darfst damit fast überall fahren, natürlich ohne die Schifffahrt oder die Berufsfischerei zu behindern. Achte beim Kauf auf Qualität, nicht auf den Preis.
Video: Angeln vom Belly Boot
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