Aaltöter Test & Vergleich 2024
Christoph Hein
Aktualisiert am 02.01.2024
Das waidgerechte Töten von gefangenen Fischen, insbesondere von Aalen, dürfte Angelanfängern gar nicht so leicht fallen. Die durch ihre Schleimschicht sehr glitschigen Tiere sind nicht einfach festzuhalten. Sie winden sich und sind sehr flink, viele Aale sind nach dem Entnehmen aus dem Kescher schon entkommen. Um den Aal waidgerecht zu töten, muss dieser erst betäubt und anschließend mittels Genick-Stich getötet werden. Dies lässt sich am einfachsten mit einem Aaltöter durchführen, da dieser zusätzlich dabei hilft, den Fisch zu fixieren. Worauf es dabei im Detail ankommt, erklären wir euch in diesem Artikel.
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Was ist ein Aaltöter?
Ein Aaltöter sollte Grundbestandteil in deiner Angelausrüstung sein. Dieser besitzt eine Y-förmige Gabel, mit der du den Aal auf einer harten Unterlage fixieren kannst. Im Inneren der Gabel befindet sich ein Dorn. Dieser ist am vorderen Ende mit einer zweigeteilten Schneide versehen. Am anderen, hinteren Ende des Dorns ist der Griff, mit dem du den Dorn ruckartig durch die Wirbelsäule des Aals drückst. Nach getaner Arbeit sorgt ein Federmechanismus wieder dafür, dass Griff und Dorn wieder in die Ausgangsposition zurückgezogen werden können. Neben dem Aaltöter benötigst du noch einen Hakenlöser, damit du auch etwas tiefer sitzende Haken wieder aus dem Aalschlund lösen kannst. Eine Aalzange oder ein Handtuch benötigst du, um den Fisch richtig festhalten zu können.
Wieso kann auf die Betäubung beim Aal verzichtet werden?
Auch beim Töten von Aalen gilt einmal mehr: Wenn es um die Verwertung, das Schlachten und Töten von Fischen geht, fragt man bestenfalls einen sehr erfahrenen Angler. Denn auch im nicht gewerblichen Bereich gibt es gewisse Regeln, an die sich Angler halten müssen. Es gibt nämlich nur genau eine schnelle und zuverlässige Methode, den Aal zu töten: den Genick-Stich. Dies geht auch ganz eindeutig aus der Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV) hervor:
„Wer einen Fisch schlachtet oder tötet, muss diesen unmittelbar vor dem Schlachten oder Töten nach Maßgabe der Anlage 1 Nummer 9 betäuben. Abweichend von Satz 1 dürfen:
Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV)
1. Plattfische durch einen schnellen Schnitt, der die Kehle und die Wirbelsäule durchtrennt, und
2. Aale, wenn sie höchstens bis zu einer Zahl von 30 Tieren pro Tag gefangen und verarbeitet werden, durch einen die Wirbelsäule durchtrennenden Stich dicht hinter dem Kopf und sofortiges Herausnehmen der Eingeweide, einschließlich des Herzens.
ohne vorherige Betäubung geschlachtet oder getötet werden.“
Deshalb ist in der Praxis unter Anglern der Genick-Stich und das sofortige Herausnehmen der Eingeweide inklusive Herz die effektivste und schnellste Methode zum Töten eines Aals.
Wieso kann bei einem Aal kein Kiemenschnitt oder Herzstich angewendet werden?
Wenn du einen Aal trotzdem betäuben möchtest, kannst du dabei genauso vorgehen wie auch bei anderen Fischen. Gibst du dem Tier einen gezielten Hieb auf den Kopf, wird das Tier in Ohnmacht versetzt. Dann wird üblicherweise mit einem Angelmesser in das Herz gestochen, damit der sofortige Tod herbeigeführt wird. Aber gerade beim Aal gestaltet sich das sichere Treffen des Herzens ziemlich schwierig. Zudem besitzen Aale ein ganz schön starkes Nervengerüst, so dass sie auch noch lange nach ihrem Tod zappeln. Deshalb tötet man Aale mit dem Aaltöter, um die Wirbelsäule beziehungsweise das Genick zu durchtrennen.
Richtige Verwendung des Aaltöters
Wenn du schon einmal einen Aal gefangen hast, wirst du sicherlich wissen, dass es gar nicht so einfach ist, den Aal festzuhalten und zu töten. Meistens zappeln die Aale wie wild umher und sind zudem auch noch äußerst glitschig. Das erschwert das Festhalten zusätzlich. Und genau jetzt kommt der Aaltöter ins Spiel.
Mit dem Aaltöter kannst du deinen gefangenen Aal schnell (ungefähr auf Höhe der Brustflossen) fixieren und mit einem kraftvollen, gezielten Stich töten. Die Durchtrennung der Wirbelsäule erfolgt anhand eines ausgeklügelten Tötungsmechanismuses im Inneren des Geräts. Der spitze und scharfe Metalldorn wird durch einen kraftvollen Schlag auf den Griff herausgefahren und bohrt sich direkt in den Aal hinein.
Größtenteils besteht ein Aaltöter aus Metall. Am schmalen und ungespreizten Ende befindet sich ein Kunststoffgriff. Dieser ist mit dem Metallstift verbunden. Dieser wiederum wird mit einem Federmechanismus mit der Gabel verbunden. Durch Druckausübung lässt sich der Metallstift ein- und ausfahren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Bevor es dem Aal zum letzten Mal an den Kragen geht, heißt es erst einmal abhaken.
- Damit du den Aal besser festhalten kannst, nutze dazu ein nasses Handtuch.
- So kannst du sichergehen, dass die Schleimhaut bei eventuell wieder freigelassenen Aalen keinen Schaden davonträgt. Du kannst dir dafür natürlich auch im Fachhandel spezielle Aalzangen besorgen, die ebenfalls ein sicheres Halten ohne Schleimhautverletzungen garantieren.
- Dann betäubst du den Aal mit einem Schlag auf den Kopf.
- Danach kannst du mithilfe des Aaltöters den Aal auf einer festen Unterlage fixieren.
- Den Aaltöter setzt du dann etwa in Höhe der Brustflossen direkt hinter dem Kopf an. Gibst du nun einen kräftigen Druck auf den Griff, dringt der Dorn in den Aal ein und durchtrennt seine Wirbelsäule.
Ist Aalblut giftig?
Im Gegensatz zu anderen Fischarten ist Aalblut giftig (vgl. Tesch 1983). Im Aalserum konnte giftiges Eiweiß nachgewiesen werden. Würde dies Säugetieren eingespritzt werden, erleiden sie Muskelkrämpfe. Eingespritztes Aalblut beschleunigt zudem Herzschlag und Atmung. Ein Kaninchen kann mit einer Injektionslösung von 0,1 ml Aalblut/kg getötet werden. Vor allem aber darf frisches Aalblut keinesfalls auf Schleimhäute gelangen, denn dies kann langanhaltende Entzündungen hervorrufen. Achte deshalb beim Töten von Aalen darauf, dass dir kein Blut in die Augen spritzt. Auch sollte das Blut nicht in offene Wunden gelangen.
Natürlich klingen diese Informationen erst einmal alarmierend, jedoch sind Unfälle durch Aalblut kaum bekannt. Die meisten Fischer kennen die Gefahr von frischem Aalblut noch nicht einmal. Für Konsumenten ist Aalblut nicht gefährlich, nur für Verarbeiter und Fänger in Abhängigkeit seiner Sensibilität. Werden Aale bei 58 bis 70 °C erhitzt, wird das Gift zerstört.
(Quelle: Tesch, F. W., 1983 Der Aal, Biologie und Fischerei: 44)
FAQ – Häufige Fragen zum Aaltöter
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