Angeln auf Dorsch in der Ostsee ab 2024 verboten
Christoph Hein
Aktualisiert am 24.10.2023
In einem historischen Beschluss hat die Europäische Union das Fangverbot von Dorsch in den Unterregionen 22-26 der Ostsee ab dem 1. Januar 2024 verkündet. Die Entscheidung wurde während der Sitzung des Rates der EU-Fischereiminister am 24. Oktober 2023 in Luxemburg gefasst, um auf die schwindenden Bestände zu reagieren und die nachhaltige Nutzung der marinen Ressourcen zu fördern.
Die Wissenschaft hinter dem Verbot
Das Verbot basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen des internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), der eine Gesamtfangerlaubnis von null für den östlichen und 24 Tonnen für den westlichen Ostseebereich empfohlen hat.
Die Reaktion der Anglerverbände
Bereits seit 2019 fordern organisierte Angler, dass Dorsche während ihrer Laichzeit besser geschützt werden sollten, während die Fangmöglichkeiten für Angler erhalten bleiben. Sie argumentierten, dass eine Kombination aus Schutzzeiten, Fenstermaßen und Bag-Limits ähnliche Schutzeffekte wie ein isoliertes Fangverbot erzielen könnte. Der Deutsche Angelfischerverband und die European Anglers Alliance setzen sich für die Prüfung und Berücksichtigung solcher Kombinationen im Management des Dorschbestands in der westlichen Ostsee ein.
EU-Politik und nachhaltige Fischerei
Die politische Übereinkunft umfasst auch spezifische Maßnahmen, wie die Begrenzung des Freizeitfischfangs von Lachs auf nicht mehr als ein Exemplar pro Angler pro Tag. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Umweltbelange anzugehen und die Bestände in der Ostsee wieder aufzubauen und zu erhalten, wobei auch die sozioökonomischen Auswirkungen auf den Fischereisektor berücksichtigt werden.
Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften
Das Verbot könnte erhebliche Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften und die traditionellen Fischereipraktiken haben. Gleichzeitig wird erwartet, dass es einen positiven Einfluss auf die Erholung der Fischbestände und die langfristige Nachhaltigkeit der Fischerei in der Region haben wird.
Laut der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), hat sich Deutschland gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten dafür eingesetzt, dass die Freizeitfischerei auf Dorsch wieder möglich werden soll, sobald die wissenschaftlichen Fangmengenempfehlungen dies zulassen.
Quellen:
- Pressemeldung des DAFV
- Entscheidung des EU-Rats vom 24. Oktober 2023
- Artikel auf thefishingdaily.com
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