Ukelei (Alburnus alburnus)
Christoph Hein
Aktualisiert am 31.03.2023
Als einer der kleinsten Schwarmfischarten ist der Ukelei in fast ganz Europa verteilt und beherbergt verschiedene ruhige Gewässer. Zwar ist er mit seiner Größe nicht die typische Beute von Anglern, dennoch ist er ein interessantes Exemplar und ein erfolgsversprechender Köderfisch. Auch kulinarisch überzeugt er auch immer mehr Angler dazu, ihn aus dem Wasser zu holen.
Alle Eigenschaften, Merkmale und die Lebensweise des Ukelei, auch unter den Namen Zwiebelfisch und Laube bekannt, kannst du in dem folgenden Text näher kennenlernen. Als Angler erfährst du zudem, was es braucht, den kleinen Süßwasserfisch an die Angel zu bekommen.
Steckbrief zum Ukelei
- Name: Ukelei
- Gattung: (Alburnus alburnus (=Ukelei)
- Art: Ukelei
- Ordnung: Cypriniformes (=Karpfenartige)
- Familie: Leuciscidae (=Weißfische)
- Körperform: schlanker, lang gezogener Körper, der seitlich abgeflacht ist
- Maul: extrem oberständig mit der Mundspalte steil nach oben
- Bezahnung: hakenförmige Schlundzähne mit Kerbung zweireihig auf jedem Schlundknochen
- Schuppen: 45 bis 54 recht große und leicht lösbare Schuppen auf der Seitenlinie
- Afterflossen: lang und vor dem Hinterrand der Rückenflosse beginnend, mit 14 bis 20 Weichstrahlen
- Rückenflossen: mit zwei bis vier Stacheln und sieben bis neun Weichstrahlen
- Färbung: Kopf und Rücken in grau-grün oder grau-blau, fast durchsichtige Flossen mit dunklem Ansatz und silberner Bauch
- Besonderheiten:
- auffällig große Augen
- Flossen verfärben sich in Laichzeit orange
- Gefährdet oder nicht: Nicht gefährdete Art
- Feinde: Raubfische wie Zander, Barsch und Hecht
- Tag- oder nachtaktiv: Tagaktiv
Wissenswertes zum Ukelei
Lebensraum
Der Ukelei ist in fast allen europäischen Ländern anzutreffen und hat ein Verbreitungsgebiet, das von der Wolga bis Westeuropa und Irland sowie Schottland und Skandinavien reicht. In diesen Gebieten beherbergt die Fischart bevorzugt die Barben- und Brassenregion, wird aber auch im Brackwasser öfter angetroffen. Grund für die Wahl ist die Bevorzugung von ruhigen Seen und langsamen Fließgewässern. Die Ukeleischwärme meiden hingegen Gewässer mit starken Strömungen und dichtem Pflanzenwachstum.
Dabei hat der Ukelei keine hohen Ansprüche an die Wasserqualität seines Habitats, benötigt aber einen sehr hohen Sauerstoffgehalt. Der heimische Schwarmfisch hält sich in diesen Habitaten nah an der Wasseroberfläche auf. Dort ist er im Sommer leicht zu sehen, wenn er beispielsweise auf Nahrungssuche ist. Nur in den kalten Jahreszeiten zieht sich der Süßwasserfisch in die tieferen Wasserschichten zurück.
Bevorzugte Nahrung
Der Ukelei ist ein Omnivore, was bedeutet, dass er ein Allesfresser ist und sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich nimmt. Zu seinem Nahrungsspektrum gehören deshalb einerseits pflanzliches Plankton und andererseits kleine Insekten und Larven. Durch sein Dasein in den oberen Gewässerschichten ist auch Anflugnahrung ein wichtiger Teil seines Speiseplans. Dazu zählen unter anderem Mückenlarven oder Wasserflöhe als beliebte Beutetiere.
Größe & Lebenserwartung
Mit einer durchschnittlichen Größe von 10 bis 15 cm ist der Ukelei eine besonders kleine Fischart. Auch in seiner Maximallänge von 25 cm zählt er noch zu den kleineren Fischarten. Der schwerste bisher gefangene Alburnus alburnus wog 60 g, was im Gegensatz zum Durchschnittsgewicht von 20 g eine größere Ausnahme darstellte.
Seine Lebenserwartung liegt je nach Habitat bei sechs bis acht Jahren im Durchschnitt.
Fortpflanzung
Im Alter von zwei Jahren erreicht der Ukelei seine Geschlechtsreife und ist bereit, sich fortzupflanzen. Als Schwarm ziehen sich die Fische in den Monaten April bis Juni in flache Gewässer mit kiesigem Grund zurück, um dort zu laichen. Zu dieser Laichzeit weisen die Männchen einen Laichausschlag aus weißen Knötchen auf und auch die Flossen beide Geschlechter färben sich leicht orange.
In dem seichten Wasser legen die Weibchen daraufhin in mehreren Schüben 1500 bis 8000 klebrige Eier ab. Aus diesen 1,5 mm kleinen, gelben Eier schlüpfen nach einer Woche die Jungfische. Zunächst ernähren sie sich vom Dottersack, woraufhin sie selbst auf Nahrungssuche gehen und sich von Kleinstlebewesen ernähren.
Zu Beginn bleiben die noch schwachen Larven in der strömungsruhigen Ufernähe, um später als Schwarm weiter zu schwimmen. Erst nach vier Jahren erreichen die Ukelei ihre ausgewachsene Größe und sind voll entwickelt.
Verwandte Fischarten
Der Ukelei ist Teil der Familie der Weißfische. Zu dieser Familie gehören insgesamt 18 unterschiedliche Gattungen mit etwa 70 unterschiedlichen Fischarten. Dementsprechend hat der kleine Schwarmfisch einige Verwandte wie den ebenso kleinen Elritze, den Gründling, den Perlfisch sowie den Zobel.
Ukelei angeln
Darf man den Ukelei beangeln?
Da der Ukelei nicht zu den gefährdeten Fischarten gehört, darf er auch geangelt werden. Die beste Zeit dafür ist in der Regel von April bis August, da das Beißverhalten des Süßwasserfisches am höchsten ist. Während er nachts komplett inaktiv ist, weist er mittags und abends die höchste Aktivität auf und verspricht zu diesen Tageszeiten den höchsten Fangerfolg.
Wie bei jeder Fischart sind natürlich für jeden Angler die vorgegebenen Schonzeiten und Mindestmaße für den Ukelei einzuhalten, um keine Strafe zu erhalten. Diese Vorgaben sind von Bundesland zu Bundesland und Gewässer unterschiedlich, weshalb es sich lohnt, sich vorher genau zu informieren.
Wo und wie kann man den Ukelei am besten fangen?
Für Angler ist der Ukelei unter anderem als Köderfisch interessant. Für andere Arten wie Rapfen und Zander ist er ein beliebter Beutefisch, mit dem Angler die Fische mit hohen Erfolgschancen locken können. Doch auch als Speisefisch ist er sehr beliebt und wird gerne aus diesem Grund aus dem Wasser gezogen.
Um ihn an die Angel zu kriegen, gibt es verschiedene Methoden, die vielversprechend sind. Am besten ist wohl das Stippfischen oder das Posenangeln geeignet. Alternativ haben auch Fliegenfischer beim Angeln dieses Fisches ihre Freude.
Dank ihrer Aktivität an der Wasseroberfläche erkennen Angler auch schnell, wie aktiv die Schwärme sind und wo sie am besten anzulocken sind. Empfehlenswert ist bei einer solch kleinen Fischart natürlich eine leichte Ausrüstung und ein kleiner Angelhaken.
Schonzeiten und Mindestmaße des Ukelei
Für jede Fischart gibt es individuelle Schonzeiten (Zeiten, in denen der Fisch nicht geangelt werden darf) und Mindestmaße (Mindestgröße des Zielfisches). Diese sind je nach Bundesland und Gewässer oftmals unterschiedlich und müssen von den Anglern vorab überprüft werden. Anderweit kann es zu Strafen in Form eines Bußgeldes kommen.
In der folgenden Tabelle sind die Schonzeiten und Mindestmaße für den Ukelei aufgelistet:
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Baden-Württemberg | keine | - |
Bayern | keine | - |
Brandenburg | keine | - |
Berlin | keine | - |
Bremen | keine | - |
Hamburg | keine | - |
Hessen | keine | - |
Mecklenburg-Vorpommern (Binnengew.) | keine | - |
Mecklenburg-Vorpommern (Küstengew.) | keine | - |
Niedersachsen (Binnengew.) | keine | - |
Niedersachsen (Küstengew.) | keine | - |
Nordrhein-Westfalen | ganzjährig | - |
Rheinland-Pfalz | keine | - |
Saarland | keine | - |
Sachsen | keine | - |
Sachsen-Anhalt | keine | - |
Schleswig-Holstein (Binnengew.) | ganzjährig | - |
Schleswig-Holstein (Küstengew.) | ganzjährig | - |
Thüringen | keine | - |
Häufige Fragen zur Ukelei
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